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PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

Titel: PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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...
    Als ich mit Lovely und dem bewußtlosen Grimson auf dem
Beiboot der FRANCIS DRAKE materialiserte, wurden wir von Cryjonen,
Oro und den anderen bereits erwartet.
    »Bringt Lovely und Grimson sofort auf die Krankenstation«,
befahl ich über die Außensprechanlage meines Kampfanzuges.
»Lovely muß unter Quarantäne gestellt werden. An
Jank Grimson muß eine Biomolplast-Transplantation vorgenommen
werden.«
    Ohne irgendwelche Fragen zu stellen, holten die Männer
Schwebebahren und brachten die beiden auf die Medizinische Station
des Schiffes. Oro Masut aktivierte über Funk die beiden
Medo-Robots.
    »Sollen wir starten, Sir?« erkundigte sich Tusin
Randta, der aus eigener Initiative alle erforderlichen Maßnahmen
für einen Blitzstart getroffen hatte.
    Ich zögerte. Es wäre sinnvoller gewesen, Garwankel zu
ver

    lassen und sich von der FRANCIS DRAKE einschleusen zu lassen. Denn
auf dem Mutterschiff besaßen wir bessere Möglichkeiten,
Lovelys unbekannte Infektionskrankheit zu erforschen. Andererseits
ging ich dabei das Risiko ein, daß sich die Krankheit über
das ganze Schiff ausbreitete. Da zudem Jank Grimson auf dem Beiboot
ebensogut geholfen werden konnte, entschloß ich mich gegen
einen Start.
    »Maschinen stopp!« ordnete ich an. Dem Funker befahl
ich: »Fordern Sie von der FRANCIS DRAKE das komplette Ärzteteam
und den Bakteriologen an. Sie sollen augenblicklich über den
Transmitter an Bord des Beiboots kommen und die erforderliche
Ausrüstung für eine Virenuntersuchung mitbringen.«
    Der Funker führte meinen Befehl widerspruchslos aus. Tusin
Randta dagegen starrte mich verwirrt an.
    »Darf ich fragen, warum Sie einen Start untersagen?«
fragte er.
    »Seuchengefahr«, sagte ich knapp.
    »Aber . ..«
    »Bleiben Sie auf Ihrem Posten und schweigen Sie!« fuhr
ich ihn an. Er zuckte zusammen, als hätte ich ihn geschlagen und
wendete sich wortlos seinen Armaturen zu. Meine Leute waren es nicht
gewöhnt, daß ich in diesem Ton mit ihnen sprach. Ich
bereute es hinterher sofort, daß ich Randta zusammengestaucht
hatte und würde es ihn später wissen lassen. Aber jetzt war
mir nicht nach einer Entschuldigung zumute.
    »Soll ich ein Bad für Sie einlassen, Sir?« fragte
Oro.
    Ich erkannte seine Absicht; er wollte mich auf andere Gedanken
bringen.
    »Verzieh dich, Ertruser«, sagte ich betont vulgär.
    »Oh«, machte er und verzog den Mund zu einem breiten
Grinsen.

    Anfir Cryjonon nahm mich an der Schulter und führte mich
beiseite. Ich hatte aus den Augenwinkeln gesehen, daß er vorher
einem der Männer etwas zuflüsterte,, worauf dieser
verschwand.
    »Sie vergessen sich, Roi«, sagte er zu mir, als wir in
der leerstehenden Ortungszentrale angekommen waren. Mit einem
musternden Blick auf die altertümliche Kleidung, die ich auch
unter dem Kampfanzug getragen hatte, fügte er hinzu: »Ich
vermisse schon lange Ihre köstlichen Auftritte. Wollen Sie Ihre
Maske eines dekadenten Stutzers und Höflings so vernachlässigen,
daß man am Ende gar hinter Ihre wahre Identität kommt?«
    »Alles zu seiner Zeit«, sagte ich verdrießlich.
    Er nickte verstehend. »Ich weiß, die letzten Monate
waren keine gute Saison für Hofnarren.«
    Er unterbrach sich, als der Mann, den er fortgeschickt hatte, mit
einem Tablett zurückkehrte, auf dem eine Flasche und zwei Gläser
standen.
    »Kognak«, sagte Cryjonon und schenkte uns ein. »Adlige
Ihres Standes, Monsieur Danton, pflegen dieses Getränk aus dem
Fingerhut zu trinken. Aber brechen Sie dieses eine Mal mit Ihren
Gepflogenheiten und baden Sie Ihre Kehle mit einem vollen Glas. Das
ist Medizin gegen Melancholie. Prost!«
    Ich leerte den Inhalt des Glases auf einen Zug und spürte,
wie es mir die Tränen in die Augen trieb.
    »Scheußlicher Fusel!, sagte ich hustend. »Aber
er hilft,«
    Mir wurde schnell wärmer, und das war gut, denn ich brauchte
etwas innere Wärme.
    »Sie sind doch nicht nur auf Garwankel geblieben, weil Sie
Angst vor einer Ausbreitung der Infektion hatten«, sagte
Cryjonon. »Wir hätten uns nicht unbedingt in die FRANCIS

    DRAKE einschleusen müssen, sondern hätten uns auch an
ihrem Rumpf verankern können. Was ist also der wahre Grund?«
    Ich zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht. Es ist nur
so ein Gefühl, das mir rät, noch einige Zeit auf Garwankel
zu bleiben.«
    Das entsprach der Wahrheit. Ich wußte nicht, worauf ich
wartete. Aber da es weder für Lovely, noch für Grimson ein
Nachteil war, wollte ich noch auf Garwankel ausharren.
    Ich wollte

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