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PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

Titel: PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Cryjonon noch eine Erklärung abgeben, aber da kam
die Meldung über Interkom, daß das vierköpfige
Ärzteteam mit dem Bakteriologen in der Transmitterhalle
angekommen sei.
    Ich ließ Cryjonon stehen und begab mich in die
Krankenstation, nickte den Ärzten kurz zu und ignorierte das
vertrauliche Zwinkern der Krankenschwester.
    Die Ärzte hörten sich schweigend meine Ausführungen
an, während sie die Vorbereitungen für die Untersuchung der
Patienten trafen. Der eine kümmerte sich zusammen mit der
Krankenschwester um den noch immer besinnungslosen Grimson. Die
beiden anderen, die Isolieranzüge trugen, bemühten sich
zusammen mit dem Bakteriologen um Lovely, der mit schmerzverzerrtem
Gesicht in einem Bett unter einem bakteriostatischen Energieschirm
lag.
    Als ich geendet hatte, sagte der Bakteriologe zu Lovely:
    »Es war unverantwortlich, ja, geradezu verbrecherisch, sich
unbekannte Viren zu injizieren.«
    »Ich besitze das entsprechende Heilserum«, stöhnte
Lovely.
    »Und warum ließen Sie mich dann kommen?«
schnarrte der Bakteriologe.
    »Es ... es befindet sich auf Olymp«, sagte Lovely
schwach.
    »Wir würden Boscyks System nicht mehr rechtzeitig er

    reichen«, raunte ich dem Bakteriologen zu.
    Er blickte mich spöttisch an. »Sie scheinen mir ein
Diagnostiker der alten Schule zu sein. Man könnte meinen, Sie
hätten Ezialismus studiert.« Er räusperte sich. »Aber
Sie haben natürlich recht.«
    Die beiden Ärzte hatten die oberflächliche Untersuchung
der geschwulstartigen Erhebung in Lovelys Unterleib beendet.
    »Wir müssen operieren«, sagte der eine. »Würden
Sie uns jetzt bitte allein lassen?«
    Ich warf ihm einen fragenden Blick zu, doch er reagierte nicht
darauf.
    In der Kommandozentrale wurde ich von Cryjonon mit den Worten
empfangen: »Seit einigen Minuten umschleicht ein Wahnhall unser
Schiff.«
    »Nur einer?« sagte ich mit übertriebener
Verwunderung. »Ich hätte eher angenommen, daß Giryol
Kenzy uns eine ganze Kompanie schicken würde, um von ihnen das
Beiboot in seine Einzelteile zerlegen zu lassen.«
    »Beinahe hört es sich so an, als seien Sie nur deshalb
auf Garwankel geblieben«, meinte Cryjonon nachdenklich.
    »Hm«, machte ich, »das könnte schon
stimmen.«
    Aber warum ich wegen der Wahnhalle geblieben sein sollte, darauf
konnte ich mir selbst keine Antwort geben. Wie gesagt, es war ein
unbestimmtes Gefühl.

3.
    Ich starrte auf den Bildschirm.
    Darauf war zu sehen, wie der Wahnhall, den violetten Umhang fest
um den Echsenkörper geschlungen, langsam und majestätischen
Schrittes, das Beiboot umrundete. Unter der Mannschleuse blieb er
stehen, blickte hinauf und setzte nach fast einer Minute erst wieder
seinen Weg fort. Als er bei der nächsten Umrundung wieder an die
Mannschleuse kam, blickte er fast sehnsüchtig hinauf, wie mir
schien. Nachdem gut drei Minuten vergangen waren, breitete er seinen
Umhang aus und setzte sich.
    Einer der Männer lenkte meine Aufmerksamkeit vom Bildschirm
ab.
    »Sie werden in der Krankenstation verlangt, Sir«,
sagte er.
    Ich sprang in den Antigravschacht und war eine Minute später
in der Krankenstation. Der Bakteriologe hatte sich in einen anderen
Raum zurückgezogen. Die beiden Ärzte, die Lovely
operierten, hatten sich durch eine milchige Energiewand vom übrigen
Raum abgeschirmt.
    Der dritte Arzt, der an Grimson die Biomolplast-Trans-plantation
vorgenommen hatte, erwartete mich an der Tür.
    »Der Patient ist jetzt bei Bewußtsein und möchte
Sie sprechen«, tagte er mit gesenkter Stimme.
    »Wird er durchkommen?« fragte ich.
    Er gab mir keine Antwort. Auf dem Weg zu Grimsons Bett mußte
ich an der Krankenschwester vorbei. Sie setzte eine kokette Miene auf
und wich keinen Zentimeter zur Seite.
    Grimson lag, einen dicken Verband um die Brust gewik-kelt, mit dem
Rücken im Bett. Er lächelte schwach, als ich mich

    über ihn beugte. Sein Blick war verschleiert. Er schien durch
mich hindurchzublicken, und ich befürchtete schon, er würde
mich nicht erkennen.
    Aber dann bewegten sich seine Lippen.
    »Mike - ich darf Sie doch so nennen ... ?«
    »Klar, Jank.«
    »Mike, ich habe mir Ihr Angebot überlegt.«
    »Das freut mich, Jank.«
    »Wenn Sie immer noch Wert auf meine Mitarbeit legen ... ich
bin gerne bereit, meinen Abschied bei der USO einzureichen.«
    »Ich habe gewußt, daß Sie so entscheiden würden,
Jank. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen.«
    Er öffnete noch einmal den Mund, aber er sagte nichts mehr.
Sein Kopf rollte zur Seite,

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