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PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

Titel: PR TB 109 Das Unsichtbare Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte. Wahrscheinlich, weil er sich ausgerechnet hatte, daß
er den Raumkapitän damit zum Schießen gezwungen hätte,
und dabei wäre er vielleicht der Verlierer gewesen.
    Seine Gegner waren also nicht nur schlau - das waren Wölfe
oder die steinzeitlichen Bewohner von Primitivwelten ebenfalls -,
sondern auch intelligent.
    Das Messer ritzte seinen Hals.
    »Los, mach schon!« befahl die rauhe Stimme.
    Guy Nelson blickte nach oben. Dort hatte sich das Außenschott
inzwischen wieder geschlossen.
    Er erklärte Mabel über Helmtelekom die Lage und schloß:
    »Du wirst auf keinen Fall öffnen, Mabel! Das ist ein
Befehl des Kapitäns -und die Befehle eines Schiffskapitäns
sind Gesetz!«
    »Soll ich ihm die Kehle durchschneiden, Simon?« fragte
die rauhe Stimme.
    Der Simon Genannte schüttelte den Kopf.
    »Nein, er wird schon zur Vernunft kommen, Pjotr.«
    Er kam näher, hob das Gewehr auf und untersuchte es.
    »Wieder eine neue Erfindung«, murmelte er. Dann zielte
er auf die sternbeschienene Schneefläche draußen und
drückte ab.
    Es fauchte, dann blitzte an der Einschlagstelle die Explosion auf,
gefolgt von dem Knall.
    »Hm!« machte Simon anerkennend. »Eine gute Waffe
für die Jagd.«
    Er trat dicht an Nelson heran, spähte ihm ins Gesicht und
fragte:
    »Wie heißt du, Edelmensch? Pjotr, lockere den Griff
und nimm das Messer weg!«
    Guy schluckte trocken, als das Messer von seiner Kehle verschwand,
dann erwiderte er:
    »Ich bin Raumkapitän Guy Nelson, Nachkomme des
berühmten und gefürchteten Admirals Viscount Horatio
Nelson, des Siegers der furchtbaren Raumschlachten von Abukir und
Trafalgar!«
    »Der Schock hat ihm den Verstand geraubt«, bemerkte
Pjotr mit seiner rauhen Stimme.
    »Das glaube ich nicht«, meinte Simon. »Er will
uns nur ablenken. Wer weiß, was er noch für Trümpfe
in den Taschen hat. Nun, >Raumkapitän Nelson<, ich gebe
Ihrer Schwester genau zehn Sekunden Zeit. Ist der Weg
    ins Schiff bis dahin nicht frei, probiere ich das Jagdgewehr an
Ihnen aus. Also.?«
    »Ich fahre die Mittelstütze hinunter!« rief Mabel
über die Außenlautsprecher.
    »Nein!« schrie Guy.
    »Doch!« gab Mabel zurück.
    Die Mittelstütze senkte sich langsam dem Boden entgegen.
    »Das ist Befehlsverweigerung!« schrie Guy in gut
gespieltem Zorn. »Dafür lasse ich dich im freien Raum
kielholen - und zwar nur mit deinem Bikini bekleidet.«
    Er ahnte, was Mabel vorhatte. Sie würde das System SLEEPING
AGGRESSOR aktivieren, nachdem sie sich in der Steuerzentrale durch
einen internen Hochenergieschirm gegen dessen Wirkung gesichert
hatte.
    Aber er irrte sich - zum zweitenmal in dieser Nacht.
    Als die Mittelstütze den Boden berührte und sich das
Außenschott genau vor Guy und seinen Bewachern öffnete,
knisterte es zweimal - und die Fremden stürzten paralysiert zu
Boden.
    Mabel trat ins Freie - in einen Kampfanzug gekleidet und mit einem
Paralysator bewaffnet.
    »Hallo, Guy!« sagte sie erleichtert. »Würdest
du bitte unsere Gäste in die Schleusenkammer tragen?«
    »Das kann George machen«, erwiderte Nelson.
    Als ihm klar wurde, daß George ihm nicht helfen konnte, weil
er ihn verlassen hatte, stieß er eine Verwünschung aus,
die Mabel erröten ließ.
    Er schleppte die beiden Männer in die Schleuse und
anschließend in die Steuerzentrale. Dort fesselte er sie mit
dünnen Nylonschnüren an zwei Kontursessel und injizierte
ihnen ein Mittel, das die Paralysierungszeit verkürzte.
    Bevor die Starre von ihnen abfiel, hatte er Zeit, seine »Besucher«
genau zu mustern.
    Simon war von untersetzter Statur, breitschultrig und offenkundig
sehr muskulös. Seine breiten Hände wiesen gelbliche
Schwielen und zahlreiche Narben auf. Das überraschend
hochstirnige Gesicht wurde durch eine violette Narbe entstellt, die
sich von der rechten Schläfe bogenförmig bis zur Kinnspitze
hinzog.
    Pjort war schmaler, aber auch muskulös. Sein blasses Gesicht
wirkte sensibel; die Nase war leicht nach unten gekrümmt. Das
Haar war beinahe farblos und ballte sich im Nacken zu einem
unordentlichen Wulst.
    Beide Männer hatten keinerlei Ausweispapiere bei sich, aber
jeder besaß einen Revolver mit ausreichend Munition sowie ein
Messer mit langer Stahlklinge und poliertem Holzgriff.
    Mabel schüttelte den Kopf.
    »Trommelrevolver mit Pulverpatronen und Stahlmesser mit
Holzgriffen!« meinte sie. »Und das auf einem Planeten,
der nur ein paar lächerliche Millionen Kilometer von einer Welt
mit hochtechnisierter Zivilisation entfernt
    ist!«
    Guy warf die

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