Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

Titel: PR TB 109 Das Unsichtbare Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
wollten sie das ärmliche Haus zerdrücken.
Die Fenster waren schießschartenähnliche Löcher, die
von Läden aus Pflanzenrohr verschlossen wurden.
    Es sah nicht danach aus, als sei das Haus bewohnt.
    Doch da war die positive Messung des Individualtasters, und da war
die Fußspur, die Obo entdeckt hatte!
    Der Massai machte eine ungeduldige Handbewegung und ging auf das
Haus zu. Niemand rührte sich.
    Doch plötzlich spürte Perry ein fremdes
Gehirnwellenmuster, ganz schwach allerdings nur - und im nächsten
Augenblick zerfloß die telepathische Wahrnehmung in nichts.
    Perry Rhodan zuckte enttäuscht die Schultern. So ging es ihm
oft. Seine telepathische Begabung war eben zu schwach.
    Die Eingangstür stand halb offen. Nakuru stieß sie ganz
auf, schaltete die in der Brusthalterung befestigte Atomlampe an und
trat ein.
    Perry Rhodan folgte ihm, das Gewehr noch immer schußbereit
in den Händen. Doch dann ließ er es sinken, denn er sah,
daß er es nicht brauchen würde.
    In einer Ecke des Hauptraumes lag auf den Fragmenten von
Wolldecken und getrockneten Blättern ein ausgezehrter Greis, nur
mit Lumpen bekleidet
    - und neben ihm stand ein etwa zehnjähriger Junge, bekleidet
mit Hemd, Hose und Wadenstiefeln.
    »Wir grüßen Sie!« sagte Perry Rhodan auf
Interkosmo.

5.
    Als Guy Nelson von weitem das von der Außenhülle der
HER BRITANNIC MAJESTY II reflektierte Sternenlicht sah, verringerte
er seine Fluggeschwindigkeit.
    Mit angespannten Sinnen lauschte er in die Nacht, aber er konnte
nichts Verdächtiges wahrnehmen. Dennoch wurde seine Wachsamkeit
nicht im geringsten eingeschläfert.
    Etwa zweihundert Meter vor dem äußeren Landestützenring
des Schiffes schaltete er sein Flugaggregat ab und umkreiste die
H.B.M. aus sicherer Distanz.
    Auf der gegenüberliegenden Seite entdeckte er schließlich
das, was er vermutet hatte: Fußspuren.
    Es handelte sich um die Spuren breitsohliger Stiefel, und zwar
hatten sich drei Personen - mit großer Wahrscheinlichkeit
männlichen Geschlechts - an die HER BRITANNIC MAJESTY II
herangeschlichen, waren dicht vor dem äußeren
Landestützenring stehengeblieben und dann nach einiger Zeit
wieder umgekehrt.
    Guy verfolgte die Spuren einen halben Kilometer weit. Sie führten
nach Südwesten. Erst dann aktivierte er seinen Helmtelekom,
meldete sich und sagte:
    »Fahre die Mittelstütze nur so weit aus, daß man
die Schleusenkammer betreten kann, Mabel. Ich möchte vermeiden,
daß ungebetene Besucher mit mir kommen - oder an meiner
Stelle.«
    »Raubtiere?« fragte Mabel.
    »Die gibt es hier auch, aber das meinte ich nicht. Ich habe
die Fußspuren dreier Menschen entdeckt, die bei der H. B. M.
waren und sich dann wieder entfernten. Aber ich traue dem Frieden
nicht. Vielleicht lauern andere Menschen hier und versuchen, mit mir
in das Schiff zu kommen.
    Sie können mich auch niederschlagen und mir das Flugaggregat
abnehmen, um hineinzukommen, Schwesterherz. Deshalb: zusätzlich
Begrenzung der Öffnungszeit auf zehn Sekunden. Beginn auf meinen
Befehl hin. In zehn Sekunden kann niemand mich niederschlagen, mir
das Flugaggregat einschließlich des Steuerelements abnehmen und
zur Schleuse fliegen.«
    »Aye, aye, Sir!« erwiderte Mabel ironisch. Sie glaubte
offenbar nicht an eine Bedrohung.
    Um so argwöhnischer war Nelson. Aber als die Mittelstütze
etwa acht Meter über ihm anhielt und das Außenschott sich
auf seinen Befehl hin öffnete, atmete er doch erleichtert auf.
    Jetzt war es geschafft.
    Doch da hatte er sich geirrt.
    Als er hinter sich ein Geräusch hörte, fuhr er herum.
Guy sah gerade noch, wie sich eine Gestalt aus der Schneewehe hinter
ihm wühlte.
    Er hob das Pulsationsgewehr.
    Im nächsten Augenblick wurde er von hinten angesprungen. Ein
Fußtritt schleuderte ihm das Gewehr aus der Hand. Ein Messer
preßte sich gegen seine Kehle, und eine rauhe, tiefe Stimme
sagte:
    »Keine Dummheiten, Schlaukopf! Sag deiner Schwester, sie
soll die Mittelstütze ganz herabfahren, damit wir normal
einsteigen können. Andernfalls nehmen wir dich mit und binden
dich irgendwo an einen Baum -als Futter für die Wölfe.«
    Guy versuchte, die Gesichtszüge des ersten Mannes zu
erkennen, aber unter dem Rumpf der HER BRITANNIC MAJESTY II war es zu
finster dafür. Er sah nur, daß er einen hochgewachsenen
kräftigen Mann in derber Pelzkleidung und Lederstiefeln vor sich
hatte.
    Er sah auch, daß der Mann in einem Gürtelhalfter einen
Revolver trug -und er fragte sich, warum der Mann ihn vorhin nicht
gezogen

Weitere Kostenlose Bücher