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PR TB 110 Formel Des Todes

PR TB 110 Formel Des Todes

Titel: PR TB 110 Formel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wurde durch die Menge der Ducrotschuppen
symbolisiert.
    Es war verboten, Hoorr zu töten - ihr Fleisch war angeblich
ungenießbar.
    Niemand konnte die Natur der Krankheit erklären die Schamanen
waren keine Mediziner, und seit Jahren hatten sie auf Fragen solche
oder ähnliche Antworten gegeben.
    Sie wußten es nicht besser- der Sprechende Schrein gab ihnen
die Antworten.
    Die einst richtige Auskunftei, die ein solcher Arbeitsspeicher
darstellte, war hoffnungslos veraltet und außerdem nach
anderen, in diesem Fall tödlichen Maximen programmiert worden.
    Deshalb mußte er weiter.
    Fluchend wischte er sich mit dem Schweiß eine Handvoll
Insekten von der Stirn und schlief neben dem Feuer ein.
    Am nächsten Frühabend legten sie nach einer ruhigen
Fahrt am Steg der Deltastadt an.
    Die Stadt der Jabbarem lag auf einer riesigen Kiesinsel und
bedeutete für Maras Lombardi so etwas wie ein Modell: eine
Siedlung, die fast autark war. Alle ihre Bewohner arbeiteten
unablässig zusammen, ihr Ziel war das Wohl der Stadt. Die
Jabbarem waren etwa vierzigtausend Köpfe stark, und die

    würfelförmig aneinander geschachtelten Wohnhäuser
wurden von einem Leuchtturm überragt.
    Er stand am Ende des Großen Kanals, einer
Ebbe-Flut-Verbindung, in der die Schiffe die Stadt anliefen. Der
Steuermann kannte Jabbarem und hatte eine Botschaft für Aparol,
den Schamanen.
    „Wanderer Maras - wir haben das Ziel lebend erreicht!“
meinte der Steuermann, ein vorsichtiges Lächeln um den Mund.
    „Und niemand ist dankbarer als ich!“ erwiderte
Lombardi. Das Kanu zerteilte die ruhige Wasserfläche des Stromes
und näherte sich der Siedlung von der Flusseite. Von einigen
Hausdächern winkten die Menschen; Maras winkte zurück. Er
suchte mit den Augen das Monument von Dherra.
    Im schwindenden Licht des Tages sah sich Maras um und verglich
seine Eindrücke mit der unbestechlichen Aussage der
Weltraumfotos. Er erschrak zutiefst. Er ahnte immer deutlicher, daß
die letzten Stunden des Planeten schon eingeläutet worden waren.
Sicher dauerte es noch Jahrhunderte, bis die letzten Spuren
menschlichen Lebens ausgerottet waren, aber das Sterben hatte schon
begonnen. Die leicht ermüdenden Fischer und ihre rachitischen
Kinder waren nur eines von vielen Zeichen gewesen, der Erdrutsch ein
anderes. Auch hier, wo sich eigentlich grüne Wälder bis zum
Horizont ausbreiten sollten, begann auf breiter Front die
Versteppung. Früher, noch vor drei Jahren oder etwas mehr, barst
der Schilfgürtel von tierischem Leben. Jetzt lag über allem
eine beängstigende Ruhe. Der auffrischende Wind wehte eine Wolke
heran, die nach Hitze, Feuchtigkeit und moderndem Holz roch - die
Zeichen der Papyrusherstellung.
    „Kennst du das Monument Dherras?“ rief Maras leise dem
Steuermann zu.

    Sie näherten sich in einem weiten Kreis einem der zahllosen
kleinen Häfen, die praktisch Gemeinschaftsanlagen mehrerer
Familien waren. Boote waren an den Stegen festgemacht; man sah einen
alten Küstensegler mit der charakteristischen schrägen Rah.
„Ja, es liegt dort vorn, neben dem Hafen!“ gab der
Steuermann zurück.
    Sie alle waren müde und schlaff, aber nicht erschöpft.
Bisher waren die Ruderer von der ungeheuren Schlammasse, die sich den
Gira-Gira hinunterwälzte, noch nicht überholt worden. Jetzt
näherte sich Maras seinem vorläufig nächsten Ziel -
von hier aus würde der weitere Weg schwierig werden. Hinter den
kleinen Fenstern sahen sie die ersten Lichter, und Rauchfäden
    aus Essen und Kaminen stiegen in die Höhe. Die Stadt roch
sehr intensiv.
    „Wir werden einen Tag Gäste von Ainsi Abreu sein, dann
rudern wir langsam wieder zurück!“ sagte einer der Männer.
Sie freuten sich alle auf die Ruhe, das gute Essen und den Schlaf.
    Sie waren glücklich, dachte Lombardi verzweifelt, denn sie
hielten sich an hundert Tabus und erkannten die Gründe nicht,
deretwegen sie aussterben würden.
    „Und ich muß versuchen, so schnell wie möglich
zur Stadt der Schamanen zu kommen!“ antwortete Maras
nachdenklich.
    „Ein weiter Weg.“
    „Und viele Gefahren, Wanderer!“ schloß der
Steuermann.
    Kranke und Geistesgestörte hatten bei den Eingeborenen die
höchste Verehrung, sagte Dener. In seinem Fall stimmte es. Er
war sichtbar krank; noch immer leuchtete seine Haut fahlsilbern. Aber
er verfolgte seinen Weg, und das wurde von den einfachen Menschen
bewundert. Einen Augenblick lang dachte Maras daran, daß er mit
seiner Krankheit andere Menschen angesteckt haben konnte, aber

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