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PR TB 110 Formel Des Todes

PR TB 110 Formel Des Todes

Titel: PR TB 110 Formel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vielen
Richtungen kamen auch die jungen Männer, brachten Geschenke und
zahlten teure Preise für die Mädchen.
    Und heute waren die Reiter gekommen, hatten vierzehn Mädchen
geraubt und waren davongesprengt.
    Maras und Daph wechselten einen langen Blick.
    „Was tun wir, Häuptling?“ fragte Lombardi leise
und senkte die Fackel.
    „Das, was die Pflicht eines Mannes ist. Wir begraben die
Toten, helfen den Verwundeten und bringen die Kinder zu unserem
Stamm. Es sind nur zehn, und sie passen auf einen Koumura.“
    „Einverstanden!“
    „Und vielleicht treffen wir morgen auf die Reiter!“
schwor einer der Krieger. „Dann machen wir sie alle nieder. Die
Stadt werden wir aber nicht erobern können, dazu sind wir zu
wenige!“
    Kopfschüttelnd verfolgte Lombardi diese Unterhaltung mit. Er
hatte mehrere Warnungen erhalten, kannte viele Geschichten, aber er
wußte nichts Genaues. Saßen die Fremden in der Stadt? Wie
groß war sie? War sie inzwischen zu einer Macht herangereift?
Und wollte man sie tatsächlich überfallen und schleifen?
Warum vereinigten sich dann nicht einige Stämme? Lauter Fragen,
auf die er keine Antworten besaß. Er würde sie bekommen;
dafür sorgte er selbst in den nächsten

    drei Tagen. Maras holte Werkzeug und machte sich zum zweiten Mal
daran, ein Grab auszuheben. Sie arbeiteten bis spät in die Nacht
zusammen, dann waren die Überlebenden versorgt und die Toten
begraben.
    Ein Reiter auf dem stärksten Koumura Roba raste den Weg
zurück, um die Kinder in die Sicherheit eines anderen Stammes zu
bringen. Die Erwachsenen wollten folgen, sobald die Verwundeten in
der Lage dazu waren.
    *
    „So“, sagte Corsalis im Morgengrauen. „Wenigstens
sind die Tiere ausgeruht, wenn auch wir etwas unausgeschlafen
aussehen.“
    „Die Koumura finden den Weg von selbst!“ sagte einer
der Krieger.
    Sie aßen flüchtig, wuschen sich ein wenig, warfen den
Tieren die letzten Hoorr vor und kletterten dann in die Sitze.
    Der rasende Ritt begann aufs neue.
    Am frühen Nachmittag preschte einer der Reiter nach vorn und
blieb auf gleicher Höhe mit Corsalis, der im Sitz etwas döste.
Sie ritten durch ein Gebiet, in dem niedrige, stark verwitterte
Felsenrücken mit flachen Tälern abwechselten, die stark
bewachsen und gut bewässert waren. Der Charakter der Gegend
kündigte aber bereits die ferne Wüste mit ihren weißen
Gebirgen an. Der Reiter hielt sein krummes Schwert in der Faust und
rief:
    „Hei Daph!“
    Corsalis schob den glühendheißen Helm in den Nacken und
drehte den Kopf.
    „Ja? Was gibt es?“
    „Die Tiere! Und dort vorn, ein Funkeln!“

    Corsalis hielt sich an einem Horndreieck fest, hob sich aus den
Gurten und spähte unter waagrecht gehaltener Hand nach vorn. Die
Reaktion der Tiere hatte schon Maras stutzig gemacht.
    „Tatsächlich. Das sind vielleicht die verbrecherischen
Reiter, diese Mörder und Schänder!“ grollte Daph.
    Die Tiere verhielten sich äußerst merkwürdig.
    Sie schienen vorwiegend in ihren Reaktionen von Flucht und Angriff
optisch orientiert zu sein. Immer dann, wenn sie das Funkeln sehen
konnten, und zwar von Tier zu Tier verschieden, wurden sie unruhig
und stemmten sich gegen den Zügel, ohne aber ihren rasenden Lauf
auf sechzehn Beinen zu verlangsamen. Wenn das Glitzern am nahen
Horizont verschwand, wurden sie wieder ruhig und fügsam. Aber
sie hielten die Spur ein, die der erste Koumura Roba zog, und das
Tier des Häuptlings machte tatsächlich einen ungewöhnlich
klugen Eindruck, zog man sein Verhalten in Betracht.
    Der Häuptling rief mit einer Stimme, die plötzlich
scharf und unnachgiebig klang:
    „Wenn es nicht die Reiter der Fremden sind, dann sind es
harmlose Reiter wie wir. Das Blinken dort vorn, Männer ...“,
er stand im Sattel auf, kletterte auf den Sitz und zog sein Schwert
und schwenkte es über dem Kopf, „... das Blinken ist unser
Ziel.
    Werdet schneller, meine Tapferen! Reitet wie der wilde
Meeressturm!“
    „Wir werden sie umzingeln!“ dröhnte der Chor. Ein
Koumura brüllte. Es klang wie Donnergrollen.
    Für Maras Lombardi begann eine halsbrecherische Jagd; für
die Männer mochte sie eine gewohnte Angelegenheit sein.
    Fünf dunkelblaue Panzerechsen, mit schweren Hornplatten und
schimmernden Knochenschilden bewehrt, mit einem Hörn

    von der Länge eines Männerbeines zwischen den Augen,
bildeten einige Augenblicke lang eine eng nebeneinander rennende
Formation. Dann turnten die Nebenmänner der Lenker aus den
Sitzen, zogen sichelförmige Waffen aus

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