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PR TB 110 Formel Des Todes

PR TB 110 Formel Des Todes

Titel: PR TB 110 Formel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Langsam
kränkelten die Menschen. Dieser Umstand war von Stadt zu Stadt,
von Stamm zu Stamm verschieden weit fortgeschritten. Es mochte
vereinzelte Gebiete geben, in denen das Gleichgewicht der Natur noch
gewahrt blieb, aber Maras hatte die Gegend, die sie in den nächsten
drei Tagen durchreiten würden, vom Foto noch sehr genau in
Erinnerung. Auf dem Weltraumbild sah sie ganz anders aus - grüner,
lebhafter, nicht versteppt. Die kleinen Seen, die es hier gegeben
hatte, waren fast alle verschwunden. Es würde Jahrhunderte
dauern, bis der alte Zustand wieder annähernd erreicht war.

    „Bald wird es keine Menschen mehr geben, die jagen können!“
gab Maras zu bedenken. „Wie zähmt ihr die Koumura?“
    Die Tiere waren ein bizarres Stück Fauna dieses Planeten. Je
nach der Zone, in der sie lebten, waren sie unterschiedlich gefärbt.
Grün oder blau, intensiv rot oder schwarz. Die Tiere mit den
stechenden Farben, die zugleich Schock- und Warnfarben darstellten,
nannte man Roba, die etwas kleineren Exemplare, die in hellen Farben
glänzten, wurden Takor genannt.
    „Gar nicht.“
    Maras berichtete sein Erlebnis mit dem Roba am Rand des Flusses.
Der Häuptling lachte herzhaft und rief:
    „Wir stehlen den brütenden Roba einfach die Eier,
lassen sie durch ein altes, halb lahmes Weibchen ausbrüten und
ziehen die kleinen Koumura groß. Sie gehorchen uns aufs Wort.“
    „So ist das also!“ sagte Maras.
    „Aber einen Nachteil haben die ausgebrüteten Tiere!“
stellte der Häuptling fest. Er war ein kleiner, gedrungener Mann
mit breiten Schultern und starken Hüften. Auf der rechten Wange
prunkte, in drei Farben tätowiert, das Zeichen seines Stammes,
die Silhouette des Koumura. Ein grobknochiges Gesicht, aus dem Mut
und Entschlossenheit und eine Wildheit sprachen, die jäh
ausbrechen konnte. Dunkle Augen, ein dunkler Oberlippenbart, kurze
und starke Finger ... das waren weitere Kennzeichen des
Stammeshäuptlings. Maras hatte erfahren, daß die Leute von
AI Cur-Sura seit Jahrhunderten immer zehntausend Köpfe gezählt
hatten.
    „Welchen Nachteil?“
    „Sie sind nicht in der Wildnis aufgewachsen. Haben niemals
kämpfen müssen. Sie werden scheu, wenn sie ein Ormel
sehen.“

    „Das“, gab Maras zu, „schränkt ihre
Brauchbarkeit ein.“ Zweifellos waren Corsalis Daph und seine
Leute den Mangelerkrankungen nicht oder in verschwindend geringem Maß
unterworfen. So wie auch er, Lombardi, dessen Organismus
abwechslungsreicher versorgt wurde und nicht von den Palmgewächsen
und den mannigfachen Gerichten abhängig war. Aber eine weitere
Frage schuf Klarheit.
    „Habt ihr in den letzten Jahren viele Kranke in deinem Stamm
gehabt?“
    „Nur einige“, sagte Corsalis. „Einige töteten
viele andere und zündeten ihre Hütten an, ehe sie starben.
Das betrifft eine kleine Gruppe von uns, die in den Wäldern
lebt. Warum fragst du?“
    Maras entgegnete düster und niedergeschlagen: „Weil der
Tod seine Finger auch schon nach deinem Stamm ausstreckt, Häuptling
der AI Cur-Sura!“
    Daph schüttelte aufgebracht den Kopf, lenkte den Koumura eine
kleine Anhöhe hinauf und antwortete:
    „Sie werden nicht sterben, solange ich ihr Häuptling
bin und alle Not von ihnen abwenden kann! Ich tue, was der Schamane
mir rät. Er hat mir noch nie einen falschen Rat gegeben.“
Wieder der Schamane! Wieder die falschen Antworten. Maras tastete
nach der Bandspule. Hinter ihnen rückten die anderen Tiere auf
und bildeten auf der Spitze des Hügels einen breiten, dicken
Wall. Die langen Echsenschwänze der Tiere schlugen aufgeregt den
Boden.
    Der Häuptling sah nach dem Stand der Sonne.
    „In einer Stunde müssen wir ein paar Hoorr
zusammentreiben. Die Tiere werden hungrig!“
    Wieder eine neue Information, dachte Maras erleichtert. Auch die
Koumura fressen Hoorr!
    Maras richtete sich im Sattel auf und sah sich um.

    Unter dem Hügel breitete sich eine Landschaft aus, die, mit
unwissenden Augen betrachtet, zweifellos reizvoll war. Sie hatten in
den letzten rund sieben Stunden etwa zweihundertfünfzig
Kilometer zurückgelegt. Weitere zweihundertfünfzig würden
sie bis zum Abend geschafft haben. Blieben noch zusätzliche
vier-zehnhundert Kilometer bis zur Stadt der Schamanen.
    „Ihr habt diese Strecke schon mehrmals hinter euch
gebracht?“ fragte Maras.
    „Ja. Wann immer die Tsunamireiter oder hin und wieder auch
ein Küstensegler uns etwas für die Schamanen bringen,
machen wir die Reise.“
    „Was erhaltet ihr dafür?“
    „Wir brauchen

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