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PR TB 110 Formel Des Todes

PR TB 110 Formel Des Todes

Titel: PR TB 110 Formel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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überhaupt keine Unterhalts-Abgaben an
Dherra abzuführen“, erklärte Corsalis. „Wir
zahlen in Ritten und in Transporttagen!“
    „Ich verstehe.“
    „Weiter!“ sagte Corsalis und riß am Zügel.
Das Tier setzte sich wieder in Bewegung und glitt den Hang abwärts.
    Maras betrachtete die Landschaft mit anderen Augen. Er sah die
untrüglichen Zeichen. Überall welkten die Palmen, war der
Boden nicht grün von den ausgebreiteten weichen Wedeln der
Jungpflanzen, schimmerten die von Nagezähnen geschälten
Stämme der jungen Bäume durch das Gehölz. Unnütze,
genügsame Pflanzen rückten vor und wucherten wild. Sie
erzeugten lediglich neuen Sauerstoff, sonst waren sie zu nichts gut.
Ihre senkrechten Pfahlwurzeln banden kein Erdreich. Der nächste
Sturm hier in der Äquatorgegend würde jedesmal mehr
Erdreich wegwehen und ins Meer werfen, bis auch hier der blanke
Felsboden zutage treten würde.
    Und schließlich würden hier Zustände herrschen wie
im Hospital von Khodaina.

    Ein wahnwitziger Gedanke zuckte abermals durch sein Hirn.
    Wenn einmal ein Kriegerstamm wie der von AI Cur-Sura in das letzte
Stadium der Krankheit trat, dann würden regelrechte Kriegszüge
entbrennen. Wenn sich Männer wie Corsalis auf ihre Mitmenschen
stürzten, dann konnte nur ein gigantisches Gemetzel die Folge
sein.
    Die Zeit drängte - es war eigentlich schon zu spät! Er
zuckte die Achseln. Er würde auch weiterhin tun, was er konnte.
Im Augenblick war er wieder einmal sicher, aber das konnte sich jede
Sekunde ändern. Er versuchte, wieder einzuschlafen, aber die
Hitze und die Strahlen der fast genau in seinem Scheitel stehenden
Sonne ließen ihn nur in einen Dämmerzustand versinken, der
ihm wüste Alpträume vorgaukelte ...
    Gegen Abend des vorletzten Tages rasteten sie nahe einem kleinen,
halb versumpften See, zwischen den Schilfhütten eines Stammes
und einigen Bastkanus. Alles war unglaublich verkommen; ein paar Tote
lagen in den Hütten.
    Zuerst versorgten die Krieger ihre Tiere, warfen ihnen die mit
Pfeilschüssen erlegten Hoorr vor, dann gingen sie ins Dorf. Sie
hielten brennende Fackeln in den Händen.
    Dort brannte ein einzelnes Feuer. Der Tod war in dieses Dorf
gekommen...

10.
    T' a H'nemannen-jekred-T'roret lag tief in einem Palmenhain. Die
Hütten bestanden aus Sandziegeln, die man mit Tierkot, Lehm,
Haaren und der klebrigen Masse, die eine gewisse Ameisenart in den
unterirdischen Gängen speicherte, gemischt hatte und in der
Sonne trocknen ließ. Die Atmosphäre, die in diesem Ort
herrschte, war die einer Gruft.

    „Was bedeutet dieser lange Name?“ fragte Lombardi
leise, als sie auf das Feuer zugingen, die Waffen in den Händen,
die Helmränder tief in den Stirnen.
    „Der Ort, der keinen Namen hat“, sagte Corsalis Daph.
„Sie sind so arm, daß sie nicht einmal einen Schamanen
ernähren können. Deshalb kommen hier immer die reisenden
Schamanen vorbei und helfen.“
    „Aber sie haben die schönsten Mädchen!“
sagte einer der Reiter.
    Der Geruch geronnenen Blutes lag über den Hütten.
Langsam näherte sich die Sonne dem Horizont. Im Spiel von Licht
und Schatten sah man überall kleine, runde Abdrücke im
Sandboden und hier und da einen großen Blutfleck.
    „Ausgestorben!“ murmelte Daph.
    Sie betraten die erste Hütte. Dort lag, von einem Speer an
den Boden genagelt, ein alter Mann. Ein kleines Kind, kaum älter
als zehn Jahre, kauerte auf den Fersen neben der Leiche und weinte
vor sich hin.
    „Keine Angst. Wir sind die Al Cur-Sura!“ sagte der
Häuptling weich.
    Das Kind starrte in das Licht der erhobenen Fackel. Dann stand es
langsam auf und kam auf den Häuptling zu, der den Kopf des
Kleinen an sich zog.
    „Sie kamen gegen Mittag!“ sagte der Junge.
    „Wer?“ fragte Lombardi und sicherte seinen Strahler
wieder.
    „Die schnellen Reiter der Fremden!“ sagte der Junge.
„Sie umstellten das Dorf, ritten dann herein und raubten alle
jungen Mädchen. Wer sich wehrte, wurde niedergemacht wie mein
Großvater.“
    „Sie sind alle verflucht!“ sagte Corsalis. „Eines
Tages wird man ihren Bau erstürmen und zerstören!“

    Maras erfuhr, während sie von Hütte zu Hütte gingen
und nur Alte, Verwundete und Kinder fanden, was es mit diesem Stamm
für eine seltsame Bewandtnis hatte.
    Seit Urzeiten wurden hier bei den T'a H'nemannen weitaus mehr
Mädchen als Knaben geboren.
    Daher herrschte schon immer ein Männermangel, und die Mädchen
wanderten in alle Richtungen, um einen Mann zu bekommen. Aus

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