Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 113 Die Söhne Sols

PR TB 113 Die Söhne Sols

Titel: PR TB 113 Die Söhne Sols Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
verlieren schnell an Höhe!" schrie Neumann.
    Winslow riß sich von seinem eigenen Spiegelbild los.
    „Welche Triebwerke funktionieren noch?"
    „Drei, fünf und sieben, Sir!" Das war die Stimme
von Jargett, dem Bordingenieur.
    Winslow preßte die Lippen zusammen.
    „Wir beschleunigen!"
    „Was?" schrie Neumann. „Wir müssen bremsen!"
    Winslow antwortete nicht. Wenn sie überhaupt eine Chance
hatten, dann die, den Höhenverlust durch zunehmende
Geschwindigkeit auszugleichen.
    Der Kommandant stellte schnell fest, daß er die FAMILY nicht
mit ausreichendem Schub beschleunigen konnte. Drei Triebwerke
reichten einfach nicht aus, um diese gewaltige träge Masse aus
Stahl noch einmal in eine andere Richtung zu bewegen.
    „Mein Gott!" stieß Neumann hervor. „Wir
stürzen ab."
    Winslow hatte längst Vollalarm gegeben. Jetzt schaltete er
den Interkom noch einmal ein, um zur Besatzung zu sprechen.
    „Hier spricht der Kommandant!" sagte er ruhig. „Wir
stürzen ab. Alle Besatzungsmitglieder beziehen die
Sicherheitsplätze. Nach dem Aufschlag müssen wir uns zuerst
um die Passagiere kümmern."
    Winslow glaubte nicht, daß jemand überleben würde,
aber er hielt sich strikt an das Reglement.
    Der Kommandant lehnte sich im Sitz zurück und entspannte
sich. Er konnte jetzt nichts mehr tun.
    „So tun Sie doch etwas, Käpt'n!" schrie Neumann.
    „Da gibt es nichts mehr zu tun, Bernd", sagte Argrow
traurig.
    Der Aufprall war seltsamerweise kaum zu hören. Ein Blitz
schlug aus den Kontrollen, versengte Winslows Gesicht und verwandelte
ihn in eine lebende Fackel, die schon nach wenigen Minuten erlosch.
    *
    Deborah DeStaglaav erwachte aus der Bewußtlosigkeit. Sie
konnte sich nicht genau erinnern, was geschehen war, aber tief in
ihrem Innern hatte sich die Szene eingebrannt, wie ihr Mann Derek
versucht hatte, einen Platz für sie unmittelbar neben dem Schott
zu erkämpfen.
    „Sie ist schwanger!" hatte er immer wieder geschrien.
„Seht ihr nicht, daß sie schwanger ist?"
    Ein Mann hatte sich zu ihm umgewandt und ihm die Faust ins Gesicht
geschmettert.
    Derek war zusammengebrochen, die anderen hatten sich nicht darum
gekümmert.
    Deborah hatte sich bis zu der dem Schott gegenüberliegenden
Wand zurückgezogen und war dort zusammengebrochen.
    Sie hörte das Knacken erkaltenden Metalls. Irgendwo
prasselten Flammen.
    Der Geruch nach verbranntem Isolationsmaterial hing in der Luft.
    Deborah DeStaglaav wollte sich aufrichten, stellte aber fest, daß
irgend etwas Schweres auf ihr lag. Es war fast völlig dunkel,
nur im Hintergrund sah sie den Widerschein der Flammen.
    Sie spürte, wie das Kind sich in ihrem Bauch bewegte.
    Was sollte jetzt aus ihm werden?
    Sie rief mit schwacher Stimme um Hilfe, aber niemand antwortete
ihr. Waren alle anderen tot, oder hatte man sie hier allein
zurückgelassen? Das Schiff war offenbar abgestürzt. Mit der
freien Hand tastete Deborah umher. Sie spürte kaltes Metall.
Offenbar befand sie sich noch im Mitteldeck.
    „Derek!" rief sie. „Derek, hilf mir!"
    Alles blieb still.
    Sie schluchzte still vor sich hin.
    Warum, so fragte sie sich, war sie nicht mit den anderen
umgekommen?
    Ihr wurde übel, und sie übergab sich.
    Die ganze Zeit über war sie stolz darauf gewesen, daß
ihr Kind als erstes auf Arsuk-EX-9904 zur Welt kommen würde.
    Der erste echte Arsuker!
    Was sollte nur aus ihr und dem Kind werden? Angst und Entsetzen
überwältigten sie, und sie begann hemmungslos zu weinen.
Nach einiger Zeit schlief sie vor Erschöpfung ein.
    Als sie wieder erwachte, war es hell. Durch einen meterbreiten Riß
hoch über ihr drang Tageslicht herein. Die Decke der Halle war
aufgeplatzt. Schräg über ihr ragte ein Metallgestell in den
Raum. Ein Mann war auf einer herausragenden Strebe aufgespießt
worden. Seine weit geöffneten Augen starrten ins Leere. Hoch
über Deborah hing ein zweiter toter Mann in der offenbar beim
Aufprall entstandenen Öffnung. Ihm fehlte ein Fuß, aber
trotzdem hatte er sich dort hinaufgeschleppt und zu entkommen
versucht. Vielleicht war er auch hinaufgeschleudert worden.
    Jetzt war er tot.
    Die Frau drehte den Kopf zur Seite. Der Boden verlief schräg
nach unten. Überall lagen tote Aussiedler. Die meisten von ihnen
waren auf entsetzliche Weise verstümmelt.
    Das Grauen drohte die Frau zu überwältigen. Sie hob den
Kopf. Ein Kleiderpacken und eine tote Frau lagen auf ihr. Sie drehte
den Kopf auf die andere Seite. Auch dort lagen tote Passagiere. Sie
streckte einen Arm aus und packte

Weitere Kostenlose Bücher