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PR TB 118 Planet Der Kidnapper

PR TB 118 Planet Der Kidnapper

Titel: PR TB 118 Planet Der Kidnapper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ins Meer, das kann nur
dieser sein.«
    »Also schön, eine gute Idee. Aber womit sollen wir die
Bäume fällen und zusammenbinden?«
    Cander sah nicht gerade glücklich aus.
    »Wir haben unsere Messer. Es wird zwei oder drei Tage
dauern, zugegeben. Aber das ist immer noch besser als laufen.«
    Gesine weidete einige Meter entfernt, lauschte dem Gespräch
der beiden Männer mit geneigtem Kopf zu, schüttelte dann
den Kopf und betrachtete sorgenvoll das vorbeiströmende Wasser.
Der Gedanke, sich auf einem schwankenden Floß den Gewalten des
feuchten Elementes anzuvertrauen, schien ihr nicht zu behagen.
    »Und womit binden wir sie zusammen?« wiederholte
Rotkel seine Frage. »Ich weiß nicht, ob Ihr Vorschlag gut
ist. Wir versäumen drei volle Tage, wenn nicht mehr.«
    »Versuchen wir es wenigstens«, riet Cander.
    Rotkel seufzte und begann, sich nach geeigneten Bäumen
umzusehen. Cander entdeckte wenig später am Ufer
Schlingpflanzen, die sich ausgezeichnet zu Seilen verarbeiten ließen.
Damit schien wenigstens dieses zweite Problem gelöst zu sein.
    Mit den Messern allerdings ließen sich keine Bäume
fällen.
    Gesine schaute dem Treiben der Männer eine Weile interessiert
zu, dann trottete sie ein Stück flußaufwärts. Sie
blieb an dem schlammigen Ufer stehen und betrachtete tiefsinnig die
Baumstämme, die von der Strömung hier angetrieben worden
waren.
    Endlich überwand sie ihre natürliche Scheu vor dem
kühlen Naß, watete in den halben Sumpf und versuchte,
einen der Stämme mit den Hufen in die Hauptströmung
zurückzustoßen. Nach einigen vergeblichen Anläufen
gelang ihr das auch, und der Stamm trieb dicht am Ufer vorbei
stromabwärts.
    So schnell sie konnte, rannte Gesine zu den beiden Männern
zurück und benahm sich dann äußerst merkwürdig.
Sie stellte sich auf die Hinterbeine, als wolle sie tanzen. Mit den
Vorderbeinen deutete sie unmißverständlich auf den Strom
und stieß dabei schrille, trompetende Töne aus, die Rotkel
noch nie von ihr gehört hatte.
    »Jetzt ist sie verrückt geworden«, vermutete
Cander. Rotkel war da nicht so ganz sicher. Er kannte seine Kuh
besser als jeder andere. »Nein, sie will uns nur etwas
mitteilen.«
    »Mitteilen? Nun hören Sie aber auf.!«
    »Es hat mit dem Strom zu tun. Kommen Sie, sehen wir nach.«
    Cander betrachtete den winzigen Einschnitt in dem Baumstamm, den
er in mühevoller Arbeit geschaffen hatte. Das Messer war schon
stumpf geworden.
    »Na, meinetwegen, wenn Sie unbedingt meinen.« Er warf
Gesine einen wütenden Blick zu. »Du hältst uns nur
auf, du Rindvieh!«
    Gesine fiel auf die Vorderbeine zurück und sah Cander mit
einem Blick an, der ihm durch und durch ging.
    So ähnlich mußte eine Witwe aussehen, die ihren vierten
Gatten verloren hatte.
    Gleichzeitig begann es zu duften.
    Cander ließ sein Messer liegen und lief hinter Rotkel her,
der schon am Ufer stand und auf den treibenden Stamm deutete, der nur
wenige Meter entfernt stromabwärts trieb.
    »Sehen Sie nur, Cander! Wenn wir den bekämen, würden
wir uns eine Menge Arbeit ersparen. Können Sie schwimmen?«
    »In Wasser?« Cander schüttelte den Kopf. »Ich
habe es noch nie versucht.«
    »Worin wollen Sie denn sonst schwimmen?« Rotkel verlor
für zwei Sekunden die Fassung, dann fiel ihm ein, daß jede
Sekunde kostbar war. Sie würden den Stamm niemals einholen
können, der langsam vorbeitrieb. »Ich gehe und hole ihn!«
    Er fing ihn ab und lenkte ihn zum Ufer. Zum Glück hatte er
eine seichte Stelle erwischt und brauchte nicht zu beweisen, daß
er schwimmen konnte. Der Stamm landete ohne Zwischenfall am Ufer und
wurde von Cander in Empfang genommen.
    »Wunderbar! Liegt kaum zur Hälfte im Wasser. Wenn wir
mehr davon hätten.« Er stockte plötzlich und sah sich
nach Gesine um. Die Kuh stand dicht hinter ihm und sah sehr glücklich
aus. Sie duftete auch nicht mehr, ein sicheres Zeichen, daß sie
ihre Traurigkeit überwunden hatte. »Ob Gesine
vielleicht.?«
    Rotkel stieg aus dem Wasser und ging zu Gesine. Er tätschelte
sie zärtlich.
    »Du bist ein kluges Tierchen«, lobte er. »Sicher
hast du den Stamm treiben sehen und wolltest uns darauf aufmerksam
machen. Aber nun grase weiter, wir haben viel Arbeit. Wir können
ja nicht darauf warten, daß zufällig noch einmal so ein
Ding vorbeikommt.«
    Gesine reagierte ganz anders, als Rotkel es erwartet hatte.
    Als erstes fuhr sie ihre überlange Zunge aus und bezeigte
ihre Dankbarkeit. Als Rotkel wieder nach Luft schnappen konnte,
trabte sie ein Stück

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