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PR TB 118 Planet Der Kidnapper

PR TB 118 Planet Der Kidnapper

Titel: PR TB 118 Planet Der Kidnapper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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stromaufwärts, blieb stehen und sah
sich nach ihm um. Ihr Blick hatte etwas Verlockendes, fast
Verführerisches. Neckisch hielt sie den Kopf schief und sah aus
wie eine junge Dame, die einem Liebhaber diskret andeuten wollte, daß
sie etwas für ihn übrig habe.
    Cander richtete sich auf.
    »Was hat sie denn?« erkundigte er sich.
    »Sie will mir etwas zeigen. Bleiben Sie hier, ich gehe ihr
nach. Ich mache nicht noch einmal den Fehler, Gesine zu
unterschätzen.«
    »Von mir aus.« Cander zog den Stamm völlig an
Land. »Ich passe hier inzwischen auf, ob weitere Baume
vorbeitreiben. Das ist in der Tat weniger anstrengend, als sie mit
dem Messer abzuschneiden.«
    Rotkel ging zu Gesine, die nicht erst abwartete, bis er bei ihr
war. Mit steil emporgestrecktem Schwanz stolzierte sie weiter und
führte den verblüfften Arzt zu der Bucht, wo er mit eigenen
Augen sah, wie sein und Canders Problem mit einem Schlag gelöst
werden konnte.
    Am Abend lag das Floß in der schlammigen Bucht. Es würde
wenig Sinn haben, die Fahrt noch heute anzubrechen, also beschlossen
die beiden Männer, damit bis zum Morgengrauen zu warten. Sie
fachten ein Lagerfeuer dicht am Ufer an, wo es genügend
trockenes Holz gab, wärmten einige Konserven auf und bereiteten
ein regelrechtes Festmahl.
    Gesine legte sich ein wenig abseits in die Wiese und streckte alle
viere von sich. Sie hatte ihren Teil zur Flucht geleistet und wollte
ihre Ruhe haben.
    Cander warf die leere Dose in den Strom.
    Rotkel schüttelte unmutig den Kopf.
    »Damit führen Sie in diesem Paradies die
Umweltverschmutzung ein«, tadelte er ernsthaft.
    Cander überging den Einwand.
    »Sagen Sie mal, lieber Doktor, was ist nun wirklich mit
dieser Kuh? Glauben Sie wirklich, daß sie unsere Absicht
verstand und Ihnen deshalb die Stämme zeigte, oder wollte sie
nur an diesem ruhigen und günstig gelegenen Ort übernachten?
Es kann doch alles nur ein Zufall gewesen sein.«
    »An Zufälle glaube ich schon lange nicht mehr, aber wir
wollen wegen Gesine keine Diskussion beginnen. Schlafen wir lieber,
wir haben morgen einen schweren Tag vor uns.«
    Cander schätzte die Strömung weiter draußen ab.
    »Und wenn wir Glück haben, werden wir sechzig bis
siebzig Kilometer zurücklegen, wenn wir rechtzeitig aufstehen.
Ein Glück, daß es auch nachts warm ist, sonst müßte
einer von uns wach bleiben und das Feuer ständig nähren.«
    »In ein paar Tagen haben wir es geschafft«, meinte
Rotkel und rollte sich zur Seite.
    ***
    Old Ham vernahm mit einiger Genugtuung, daß sein grausames
Spiel mit der Todesangst der Menschen erste Resultate zeigte, wenn
sie auch niemanden weiterbrachten. Die Sorge, daß sich die
Seuche weiterverbreiten könnte, ließ Brandix fast alle
seine Anhänger verlieren. Hinzu kam die Tatsache, daß
bereits ein Raumschiff von Terra gelandet war. Doch keiner dieser
Anhänger wußte etwas von einem Versteck, in dem Rotkel
gefangengehalten wurde.
    Natürlich gab es keine neuen Erkrankungen, und die
ursprünglichen Fälle befanden sich auf dem Wege der
Besserung. Nach Old Hams Meinung konnte es auf der ganzen Welt keinen
Menschen mehr geben, der das Serum benötigte.
    Er überlegte, ob es klug sei, den Spieß einfach
umzudrehen und die Wahrheit verbreiten zu lassen, aber dann wurden
ihm die Gedankengänge der vielfachen Kombinationen aller
Möglichkeiten zu kompliziert. Er beschloß, den Dingen
einfach ihren Lauf zu lassen.
    Nach der letzten Krankenvisite führte ihn sein Heimweg am
Haus des Bürgermeisters der Stadt vorbei, der zugleich die
Funktionen des Regierungsoberhauptes erfüllte. Tarent war ein
älterer Mann, der nebenbei ein kleines Geschäft im Hafen
unterhielt, um das sich in erster Linie seine Frau zu kümmern
hatte. Seine Tochter führte den Haushalt und wartete auf einen
Mann, der sie heiraten würde. Tarent bat seinen Gast, Platz zu
nehmen.
    »Du hast ja eine ganz hübsche Aufregung ausgelöst«,
sagte er und schenkte den sauren Wein ein, den sie mit Vorliebe
tranken. »Besonders die Nachricht mit dem fremden Raumschiff
hat eingeschlagen wie eine Bombe.«
    »Das sollte sie auch, Tarent. Haben sich die Fremden noch
nicht bei dir gemeldet?«
    »Nein, obwohl ich das ungewöhnlich finde. Aber weder
Brandix noch Ten Carr sind zurückgekehrt. Die Fremden wissen
also, daß wir von ihrer Gegenwart unterrichtet sind, aber sie
rühren sich nicht. Wenn sie wegen der Entführung Rotkels
gekommen wären, würden sie schon hier sein. Warum also
kamen sie?«
    »Das will ich Ihnen

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