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PR TB 118 Planet Der Kidnapper

PR TB 118 Planet Der Kidnapper

Titel: PR TB 118 Planet Der Kidnapper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verging, und dann wurde auch das linke Ufer steiler
und felsiger. Der Wald verschwand völlig, und das Wasser begann
schneller zu fließen.
    Besorgt sahen sich die beiden Männer nach einem geeigneten
Landeplatz um, denn wenn es dunkel geworden war, konnten sie das Floß
nicht unbeaufsichtigt weitertreiben lassen.
    Die Ufer links waren zu steil. Es gab nur glatte Felswände,
keine Buchten und zahlreiche Klippen. Rechts sah es ein wenig
günstiger aus. Wenn auch das Ufer selbst fast senkrecht abfiel,
so unterbrachen immer wieder tief eingeschnittene Buchten das fast
eintönige Bild einer steinernen Mauer.
    »Wir müssen versuchen, das Floß in eine der
Buchten zu bringen«, schlug Cander vor.
    Es war gar nicht so einfach, das schwer im Wasser liegende Floß
zu steuern. Rotkel bediente das Ruder, während Cander mit einem
flachen Stamm, den er als Paddel benutzte, gegen die schräg
auftreffende Strömung arbeitete. Langsam näherten sie sich
dem rechten Ufer, wobei sie mehrmals ersten Klippen ausweichen
mußten, die sich durch heftige Strudel verrieten.
    Einmal glaubte Rotkel, in den Felsen hoch über dem Ufer eine
Bewegung erkannt zu haben, aber er schwieg, weil er seine eigene
Beobachtung für unwahrscheinlich hielt. Wenn schon in der
fruchtbaren Ebene kein Mensch wohnte, dann hier in den Felsen
bestimmt nicht. Vielleicht war es ein Tier gewesen.
    Eine etwas breitere Bucht mit ruhigem Wasser lud zum Ankern ein.
Der sandige Strand war nur sehr schmal, aber an seinem Rand wuchsen
Bäume und Sträucher.
    Cander ruderte mit höchster Anstrengung, damit sie nicht
vorbeitrieben, dann erreichten sie das ruhige Wasser. Der Rest war
ein Kinderspiel. Mit einem sanften Ruck stieß das Floß
auf Grund. Zum Glück war dieser nicht schlammig. Das Wasser
reichte bis zu den Knien. Auch Gesine scheute sich nicht, ans sichere
Ufer zu waten. Sie begann sofort, die frischen Blätter von den
Büschen zu rupfen und schien sich wohl zu fühlen.
    Rotkel und Cander zogen das Floß ein Stück auf Land, um
es während der Nacht nicht zu verlieren. Dann sammelten sie
trockenes Holz und entfachten ein Feuer.
    ***
    Flußauge war schon den ganzen Tag unterwegs, um Früchte
zu sammeln oder gar eines der Tiere zu erlegen, die früher in
Rudeln die Landschaft
    bevölkert hatten. Sie waren zumeist in das Landesinnere
gezogen, seit sie erkannt hatten, daß ihnen in den Menschen ein
todbringender Feind entstanden war. Flußauge hatte seinen Namen
erhalten, als er zehn Jahre alt gewesen war. So weit er zurückdenken
konnte, hatte er jede freie Minute am Fluß verbracht, Fische
gefangen oder einfach nur gespielt. Er war es stets gewesen, der
treibende Baumstämme entdeckte, die man zum Bau der primitiven
Hütten benötigte, in der die Outsiders lebten, wie man sie
drüben in der Zivilisation nannte.
    Die Zivilisation war ihr Gegner, die Natur ihr Freund.
    Wenigstens war sie das bisher gewesen. Doch nun hatte sich das
geändert. Nicht mehr so freigibig wie früher verschenkte
sie ihre Schätze. Sicher, es gab noch genug Fruchtbaume und
Tiere in den Wäldern landeinwärts, aber man mußte
bereits ein oder zwei Tage marschieren, um zu ihnen zu gelangen. Die
Outsiders waren keine Nomaden. Sie hatten sich aus den Baumstämmen,
die ihnen der Strom brachte, ein richtiges Dorf aufgebaut.
    Ihr Häuptling hieß Denkeviel. Er trug seinen Namen zu
recht, denn er machte sich wirklich Gedanken um die Zukunft der
kleinen, wildlebenden Gemeinschaft, die nichts mehr von der
Zivilisation wissen wollte. Es gab nur wenige Dinge, die noch an ihre
Vergangenheit erinnerten, und dazu gehörte auch ein
Radioempfänger, den Denkeviel besaß.
    Die Outsiders wußten, was in der Welt geschah, wenn sie sich
auch nicht darum kümmerten.
    Aber jeder, der unerlaubt in ihr Gebiet eindrang, mußte
sterben.
    Flußauge wußte, daß seine Vorfahren vor mehr als
dreihundert Jahren noch in Raumschiffen von Stern zu Stern flogen,
bis sie zu diesem Planeten kamen und blieben. Die Vergangenheit
störte ihn nicht, die Zukunft noch viel weniger.
    Wichtiger war die Gegenwart, das Heute.
    Und heute hatte er noch nichts erlegt und nur wenig eßbare
Früchte gefunden. Der Stoffbeutel an seiner Seite war erst
halbvoll.
    Er rückte die kleine Strahlpistole zurecht, deren Ladung noch
nicht erschöpft war und die er nach seiner Rückkehr wieder
Denkeviel zurückgeben mußte. Er hielt nicht viel von
dieser Waffe. Ihm waren Pfeil und Bogen lieber, aber damit war es
wiederum schwerer, ein flinkes Tier zu

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