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PR TB 118 Planet Der Kidnapper

PR TB 118 Planet Der Kidnapper

Titel: PR TB 118 Planet Der Kidnapper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sandbänken Ausschau, die sich vielleicht
unter der dahinströmenden Oberfläche verbargen. Zum Glück
hatte es bisher noch keine Stromschnellen gegeben, und es sah auch
nicht so aus, als würde das Flußbett enger und unruhiger.
Relativ schnell fuhren sie dahin und sparten ihre Kräfte.
    Am Nachmittag entdeckte Cander einen winzigen Punkt am Himmel,
weit im Norden und sich nach Westen bewegend. Er hielt die Hand vor
die Augen, um nicht durch die Sonne geblendet zu werden.
    »Das könnte ein Gleiter sein«, sagte er
schließlich und machte Rotkel auf seine Beobachtung aufmerksam.
»Und die Richtung, die er einhält.«
    Rotkel sah dem schnell dahinziehenden Punkt nach.
    »Ja, sie könnte zu dem Haus führen, wo man uns
gefangenhielt. Vielleicht kommt Brandix zurück. Der wird aber
dumm schauen, wenn er feststellt, daß wir verschwunden sind. Wo
wird er uns wohl zuerst suchen?«
    »In der Ebene, Richtung Meer, wo sonst? Auf die Idee, daß
wir gemütlich auf einem Floß reisen, wird er wohl kaum
kommen.«
    »Hoffentlich nicht.« Rotkel sah hinüber zum
rechten Ufer. »Das Gelände wird unwegsamer. Der Wald
lichtet sich, dafür gibt es mehr Felsen. Sieht ganz so aus, als
hörte der Wald bald ganz auf.«
    »Stört Sie das, Doktor?«
    Das Verhältnis der beiden Männer zueinander, war recht
merkwürdig. Der eine hatte den anderen entführt, dann waren
sie alle beide gemeinsam in die Gewalt eines dritten geraten. Der
Zufall hatte sie zu Bundesgenossen werden lassen, und die
Vergangenheit schien vergessen zu sein. Aber wenn Rotkel es sich
überlegte, waren sie eigentlich niemals richtige Gegner gewesen.
    »Noch stört es mich nicht, Cander. Aber wenn sich unser
Strom anschickt, ein Gebirge zu durchbrechen, werden wir auch mit
Klippen und Strudeln rechnen müssen. Sehen Sie nur stromabwärts.
Wofür halten Sie das, was Sie dort am Horizont sehen?«
    Cander sah lange Zeit nach Osten, dann drehte er sich wieder um.
    »Sie haben recht, es ist ein Gebirge. Ich weiß zu
wenig von den geographischen Verhältnissen dieses Planeten, weil
ich ja nicht hier geboren wurde. Ich habe also auch keine Ahnung,
durch welche Landschaften dieser Strom fließt. Was tun wir,
wenn wir in Stromschnellen geraten?«
    Rotkel warf einen besorgten Blick auf Gesine.
    »Durchfahren, würde ich vorschlagen, aber dann müssen
wir Gesine festbinden.«
    Die Kuh, die nur wie eine Kuh aussah, blickte auf. Ihre Augen
verrieten eine Mischung zwischen Dankbarkeit und Vorwurf, den sich
auch Rotkel nicht erklären konnte. Dann glitten ihre vier Beine
auseinander - und sie tat das, was man vergeblich versucht hatte, ihr
den ganzen Tag beizubringen. Sie legte sich hin.
    »Sicher, festbinden!« stimmte Cander zu. »Wenn
sie liegt, ist das einfacher.« Er blickte nach Osten. »Aber
wir haben ja noch eine Menge Zeit. Noch ist nichts von Stromschnellen
und dergleichen zu sehen.«
    Cander nahm einen Schluck Wasser.
    »Sind Sie schon einmal mit einem Floß gefahren?«
erkundigte er sich. »Ich meine das mehr symbolisch, Doktor.
Haben Sie Kontakt mit der Natur, mit einem Leben ohne Zivilisation
und ihren Begleiterscheinungen?« Er lächelte. »Eine
seltsame Frage, habe ich recht? Aber ich frage trotzdem, weil ich Sie
dann besser zu verstehen glaube, Sie und Ihre Motive. Sie hätten
sich weigern können, Old Ham zu helfen, aber Sie taten es nicht.
Als Sie hörten, daß es um Menschenleben ging, setzten Sie
alle Ihre Kräfte ein, unserem Arzt zu helfen, die Seuche zu
bekämpfen, obwohl man Sie entführt hatte. Dann kam die
zweite Entführung, die ganz anderen Zwecken diente, politischen
Zwecken. Ich habe nicht bemerkt, daß Sie einen besonderen Groll
gegen Brandix hegten. Warum nicht?«
    Rotkel brauchte nicht lange zu überlegen.
    »Ich arbeitete mein Leben lang in Krankenhäusern, und
deren Umgebung ist zwangsläufig mit Zivilisation und Sterilität
verbunden. Vielleicht habe ich gerade deshalb soviel für die
unberührte Natur übrig. Und damit habe ich gleichzeitig
Ihre zweite Frage beantwortet. Ich verstehe die Motive dieses
Brandix. Er will, daß seine Welt genauso bleibt, wie sie immer
gewesen ist. Jedes Mittel ist ihm recht, dieses Ziel zu erreichen.«
    »Sie sind ihm nicht böse?«
    »Warum sollte ich? Er ist kein Verbrecher, kein Mörder.«
    »Allerdings nicht, aber er bedient sich nicht gerade feiner
Methoden.«
    Rotkel nickte und sagte dann genau das, was kurz zuvor auch schon
Brandix gesagt hatte:
    »Der Zweck heiligt die Mittel, Forrest Cander!«
    Der Nachmittag

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