PR TB 120 Dämon Der Roten Zwerge
am
Boden, schimpften, fluchten - und heulten.
„Eine Frau war es!" sagte Yanin entgeistert. „Eine
Frau hat uns im Alleingang fertiggemacht. Das ist das Ende der
Borga-Ljims!"
Und dann schluchzte er hemmungslos.
Aus der Richtung, in der die Wohnräume lagen, erklangen
Schritte, und dann erschien Breder Volta-Ljim.
„Was hat denn der Spektakel zu bedeuten? Feierst du schon
Polterabend, Johnny?"
Perry Rhodan klärte ihren Gastgeber in kurzen Worten über
das Vorgefallene auf.
Nachdem er geendet hatte, ging Breder zu Yanin und baute sich vor
dem hilflos am Boden Kauernden auf.
„Was höre ich da von den Borga-Ljims? Ihr seid mit
Gewalt auf meinen Grund und Boden vorgedrungen und habt meine Gäste,
die meinen vollen Schutz genießen, mit Mord und Totschlag
bedroht? Bisher stand ich in einem freundschaftlichen Verhältnis
zu eurer Sippe. Aber dieser Zwischenfall könnte eine blutige
Fehde nach sich ziehen."
Yanin winkte ab.
„Ich will nicht mehr. Ich verzichte auf seinen Kopf. Er hat
mehr Unglück über uns gebracht, als eine Sippe ertragen
kann. Damit soll Schluß sein. Darum werde ich hinfort die
Finger von Klackton lassen. Das schwöre ich!"
„Schlag ein", verlangte Breder, und die beiden Männer
wechselten einen Händedruck. Nach dieser Verbrüderung
breitete Breder die Hände aus und rief: „Ich lade euch
alle zur Hochzeit meiner Tochter Zitha mit Johnny Strange ein. Ist
das nicht eine freudige Überraschung, Yanin?"
„Wer ist denn der Unglückliche?" fragte Yanin
respektlos und deutete auf Rhodan. „Sie?" „Nein, das
ist er!" rief Breder und klopfte Johnny auf die Schulter. Dann
beugte er sich vertraulich zu Yanin hinunter und zwinkerte ihm zu.
„Vielleicht könnt ihr euch ein wenig um ihn kümmern."
„Du meinst wohl, wir sollen aufpassen, daß er nicht im
letzten Moment davonrennt", sagte Yanin.
„Das ist eine ganz und gar unsinnige Befürchtung",
sagte Johnny und lächelte gekünstelt. „Wir werden
dich dennoch im Auge behalten, Bürschchen", meinte Yanin.
Perry Rhodan, der gar nicht darüber böse war, daß
die Pioniere ihn nicht erkannt hatten, wandte sich dem Pelzstapel zu,
auf dem Walty Klackton vor seinen Häschern Zuflucht gesucht
hatte.
„Sie können jetzt wieder herunterkommen, Korporal",
rief er hinauf.
„Es ist alles in Ordnung."
Aber Klackton rührte sich nicht. Sie durchsuchten die ganze
Lagerhalle, konnten ihn aber nicht finden.
„Mit den Borga-Ljims ist noch jemand gekommen",
erinnerte sich Rhodan. Als es feststand, daß auch der
Gouverneur wie vom Erdboden verschluckt war, wußte Rhodan
Bescheid: „Der Un-Twilzer hat Klackton entführt!"
*
„Zeige es diesen Barbaren!" feuerte Klackton seine
Annemy an. Dann sagte er zu seinem Nachbarn: „Das Mädchen
wird mit der ganzen Bande allein fertig."
Es dauerte eine ganze Weile, bis es in Klacktons Bewußtsein
durchsickerte, daß jemand neben ihm saß. Er wirbelte den
Kopf herum und starrte auf das Wesen mit dem schneeweißen Pelz
und dem Mopsgericht.
„Ottoman!" entfuhr es Klackton. „Wo kommst du
denn her?"
„Ich habe dir doch prophezeit, daß Freunde wie wir
immer zueinanderfinden", entgegnete der Ottomane gedämpft.
„Oder sind wir keine Freunde mehr?"
„Doch", versicherte Klackton. „Wenngleich ich es
für unschön finde, was du mit mir getrieben hast... "
„Verschwinden wir von hier, dann können wir uns über
alles unterhalten", sagte Ottoman und twilzte mit Klackton
davon, ohne dessen Einverständnis abzuwarten.
Sie materialisierten inmitten der endlosen Eislandschaft.
„Erinnerst du dich daran, als wir zum erstenmal hier
auftauchten, Walty?" fragte Ottoman.
„Meine Erinnerung reicht nur bis zu diesem Zeitpunkt
zurück", sagte Klackton zähneklappernd und preßte
die Hände gegen den Körper. „Seit damals hat sich
einiges geändert. Ich weiß jetzt Bescheid über dich."
„Dir ist kalt, Walty", wich Ottoman aus. „Ich
werde twilzen, daß dir wärmer wird. Ist es so besser?"
„Ja, die Kälte um mich ist verschwunden, aber die
innere Kälte ist noch da", antwortete Klackton. „Ich
bin in Sorge um dich. Seit ich weiß, wer du bist, habe ich an
nichts als an dich gedacht. Ich werde mir einfach nicht klar über
dich. Mein logischer Verstand sagt mir, daß du ein Verbrecher
bist, aber ich kann es einfach nicht glauben. Kannst du nichts dazu
beitragen, damit ich Gewißheit bekomme?"
„Bei meinem Volk bin ich ein Außenseiter, ein
Verfemter - vogelfrei", sagte Ottoman bitter. „Ich habe
gegen
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