PR TB 120 Dämon Der Roten Zwerge
nur nicht, daß ich mich
ins Bockshorn jagen lasse. Und wenn die gesamte USO aufmarschiert.
Johnny bekommt ihr nicht. Er wird Zitha heiraten, damit basta!"
Das hast du gut gemacht, Otto! dachte Klackton. Jetzt twilze an
Bord irgendeines Schiffes. Wir werden uns später treffen.
Es war eine Kleinigkeit, meldete sich Ottoman in Klacktons Geist.
Als ich in der Gestalt des Gouverneurs diesen Atlan um Hilfe bat,
versprach er, alle verfügbaren Beiboote zu schicken. Atlan will
sogar persönlich kommen. Eines verspreche ich dir, Walty, wenn
er dich diesmal wieder so von oben herab behandelt, werde ich ihm
eine Abreibung verpassen.
„Um Himmels willen, nein!" rief Klackton entsetzt.
Die anderen bezogen diese Äußerung auf Breders Drohung
und schöpften deshalb keinen Verdacht.
*
Coriyeus Antro-Ljim fühlte sich wie ein Neugeborenes, als er
in seinem Bett erwachte.
Plötzlich erinnerte er sich daran, daß er flüchten
wollte. Er sprang aus dem Bett und holte die beiden Koffer hervor.
Sie waren leer.
„Habe ich denn noch nicht gepackt?" fragte er sich
verwundert und kratzte sich am Kopf.
Aber wie dem auch war. Er grübelte nicht lange darüber
nach und begann erneut, seine Habseligkeiten in den beiden Koffern zu
verstauen. Mitten in diese Tätigkeit hinein summte das
Bildsprechgerät. Coriyeus nahm den Anruf nur widerwillig
entgegen. „Die USOOffiziere setzen zur Landung an",
berichtete ein aufgeregter Funker. „Es sind dreißig
60-Meter-Kreuzer. Lordadmiral Atlan pocht darauf, daß Sie ihm
die Landeerlaubnis gegeben hätten. Was soll ich tun?"
„Ich soll ihm die Landeerlaubnis gegeben haben?"
wunderte sich Coriyeus. Das war bestimmt wieder nur ein teuflischer
Schachzug dieses mit allen Wassern gewaschenen Arkoniden. Aber er
würde ihm einen Strich durch die Rechnung machen.
„Halten Sie die Funkverbindung aufrecht, Sparks. Ich bin in
fünf Minuten bei Ihnen."
Als er seine Privatgemächer verlassen wollte, versperrte ihm
seine Gretmunde den Weg. Er zwinkerte ihr zu und wollte ihr einen
Klaps aufs Hinterteil geben, doch sie verpaßte ihm einen
Kinnhaken, daß Sterne vor seinen Augen tanzten.
„Du wagst es noch, mich anzufassen, du Scheusal!"
herrschte sie ihn an. „Tust so, als sei überhaupt nichts
gewesen, wo du mir auf drastische Art und Weise die ehelichen
Pflichten verweigert hast! Du Fettwanst, du! Du hast mich vor allen
Leuten lächerlich gemacht, als du mich durch den halben Palast
geschleift hast. Aber dafür mußt du mir büßen
..."
„Das habe ich tatsächlich getan?" wunderte sich
Coriyeus und ergriff die Flucht. Er verließ die Privatgemächer
durch eine zweite Tür und schloß hinter sich ab. Das würde
sein Weib eine Weile aufhalten.
Er befand sich gerade auf halbem Weg zur Funkzentrale, als ihm ein
halbes Dutzend aufgeregter Wachen entgegenkamen.
„Die Gefangenen sind ausgebrochen", meldete der
Wachkommandant.
„Welche Gefangenen?" frage Coriyeus erstaunt.
„Großadministrator Rhodan, Walty Klackton und die
beiden USO-Leutnants natürlich", antwortete der
Wachkommandant.
Coriyeus begann an seinem Verstand zu zweifeln. War er in ein
Irrenhaus geraten, oder war er selbst irrenhausreif? Klackton hatte
er gefangengenommen; in Ordnung, daran erinnerte er sich. Aber Perry
Rhodan? Um sich vor seinen Leuten keine Blöße zu geben,
stellte er sich wissend und sagte:
„Okay, weitermachen."
Er ließ die verdutzten Soldaten einfach stehen. Ohne weitere
Zwischenfälle erreichte er die Funkzentrale.
Er holte erst einmal tief Atem, dann sagte er ins Mikrophon des
Hyperkoms:
„Sieh an, die USO leistet sich schon wieder einmal eine
Verletzung der Souveränität unseres Planeten ..."
„Kommen Sie mir nicht so, Gouverneur!" unterbrach ihn
Atlans wütende Stimme aus dem Lautsprecher. „Sie haben uns
um Hilfe gerufen, und wir kommen. Und damit Sie nicht leugnen können,
habe ich Ihren Funkspruch auf Band aufgenommen. Wollen Sie ihn
hören?"
Und dann erscholl seine eigene Stimme aus dem Lautsprecher.
Fassungslos hörte er sich mit flehender Stimme sagen, die USO
möge mit allen verfügbaren Kräften so schnell wie
möglich auf dem Raumhafen „Port Otto" landen und dem
furchtbaren Treiben Walty Klacktons ein Ende machen.
„Bin das wirklich ich?" wandte sich Coriyeus
vertraulich an den Funker. „Bei meiner Ehre, Exzellenz",
sagte der Funker. „Ich war dabei, als Sie den Funkspruch
abschickten."
Coriyeus sank in sich zusammen.
„Lassen Sie mich allein!" befahl er dem Funker.
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