PR TB 121 Kampf Um Exota Alpha
ihre Geräte ein und richteten die
Optiken auf. Kazuhiko hatte sich zum Kampf gestellt.
Shet sprach ins Mikrophon:
»Joak, Sandal - euch erwartet eine breite Reihe, mehrere
Glieder tief, etwa drei bis vier Kilometer von eurem Platz aus
gesehen, östlich. Die Truppe hat sich versammelt.«
»Danke, Shet!« sagte Sandal.
Pontonac parierte den scheuenden Darcan durch. Die Tiere waren
ausnahmslos alle vor ein paar Wochen eingefangen und zugeritten
worden; sie hatten ihre Wildheit noch nicht verloren. Sie waren
ausdauernd und schnell, aber sehr schwer zu reiten. Ihr Temperament
ließ sich nicht im entferntesten mit dem terranischer Pferde
vergleichen.
»Fangen wir an, Sandal?« fragte Cascal leise.
Ihm lag das Gelingen dieses noch kaum übersehbaren Projekts
mindestens ebenso am Herzen wie Sandal. Bevor sie hierher gestartet
waren, hatte Cascal eine lange Unterhaltung mit Homer Gershwin Adams
gehabt, in der er eine Reihe spezifizierter Instruktionen erhalten
hatte.
»Ja. Was sagt Shet?«
»Moment!« sagte Pontonac und winkelte den Arm an. Er
schaltete den Minikom ein und sagte:
»Shet? Hier Edmond.«
Der Pilot der Jet meldete sich augenblicklich, »Wie fühlt
ihr euch? Wir sehen euch genau!«
»Das wollte ich eben fragen. Wir reiten jetzt los. Stimmt
alles auf und ab, ja?«
»Selbstverständlich. Ihr könnt starten, bei uns
ist alles bereit!«
»Tadellos!«
Die Sonne stand im Zenit. Sie war grellweiß, ihre Strahlen
stachen nahezu senkrecht herunter und tauchten die gesamte Landschaft
in unwirkliches Licht. Die Schatten waren tiefschwarz. Nicht einmal
die Zikaden wagten sich zu rühren. Eine bösartige Stimmung
erfüllte die flache Landschaft. Das Wasser sah aus, als sei es
geschmolzenes Blei. Nichts regte sich. Den vier Männern lief der
Schweiß unter den Helmrändern hervor. Ein wahnsinniges
Jucken peinigte die Körper. Die Reittiere gebärdeten sich,
als sei ein Raubtier in der Nähe. Noch einmal gingen sie die
einzelnen Phasen durch - sie hatten nichts vergessen. Assor ächzte:
»Dieser Hund! Ich hätte jetzt im Schatten schlafen
können ...!«
»Du wirst in deinem Leben noch häufig schlafen, Assor«,
sagte Sandal. »Los, besiegen wir diesen Eindringling!«
Pontonac schrie:
»Los! Reiten wir!«
Sie handelten fast gleichzeitig.
Sie bohrten den Darcans die Sporen in die Weichen und ließen
die Zügel los. Sie galoppierten einen Tierpfad entlang, durch
den Grüngürtel, vorbei an den borkigen Stämmen uralter
Bäume. Dann stoben sie einen Hang abwärts und sahen vor
sich die ebene Landschaft der überfluteten Atgalmanfelder.
»Deine Pfeile sind bereit, Sandal?« rief Cascal.
Bisher waren sie hintereinander geritten, Sandal hatte angeführt.
Jetzt holten drei der Männer auf und bildeten eine Reihe.
Zwischen den einzelnen Reitern waren Zwischenräume, nicht
breiter als drei Meter. Die Tiere wurden schneller.
»Die Pfeile sind bereit, Joak!« rief Sandal zurück.
In der linken Hand hielt er seinen zweieinhalb Meter langen Bogen, in
dessen Ledergriff seine Ahnenrolle eingewickelt war.
»Gut! Schaltet die Geräte ein!«
Sie alle besaßen jeweils zwei körpereigene
Abwehrfelder. Eines davon war am Sattelknauf befestigt und schützte
das Tier, das andere strahlte vom Gürtel aus und schützte
den Reiter. Summend bauten sich die kugelförmigen Kraftfelder
auf.
»Weiter! Dort vorn sind sie!« schrie Assor und
schwenkte das Kampfbeil.
Sie ritten nebeneinander auf der breiten Krone eines hohen Dammes.
Links neben ihnen lief der Strom träge dem Meer zu, rechts
erstreckten sich bis zum Horizont die Reisfelder. Und vor ihnen, etwa
zwei Kilometer oder etwas mehr, sahen sie in der Sonne die
Metallpanzer der tausend Reiter glänzen.
»Er ist ein gerissener Fuchs!« rief Assor. »Eine
breite Schlachtreihe, die uns umzingeln kann!«
»Er erwartet mehr als vier Reiter!« brüllte
Edmond.
Über ihnen, aus der Richtung Otinarms, ertönte plötzlich
eine grelle, hallende Stimme:
»Du wirst deine erste Schlacht verlieren, Kazuhiko Volpine!
Fliehe, solange du noch kannst! Vier Reiter werden dich besiegen!«
Dann hörte man gellendes Gelächter. Es hallte über
das flache Land hin wie ein Sommergewitter.
»Ich habe nie gewußt, daß Shet derartig gemein
lachen kann!« brummte Cascal.
Sie ritten geradewegs auf die Mitte der auseinandergezogenen Reihe
der Krieger zu. Dort waren wieder die Wimpel versammelt, dort wartete
Kazuhiko auf sie. Unter dem Eindruck des schallenden Gelächters,
das in ein Kreischen und
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