PR TB 121 Kampf Um Exota Alpha
bewohnbaren Gebiete, durch Höhenfotos
und
einer Reihe von Analysen ermittelt.«
Die Männer wandten die Köpfe und blickten die sechzehn
Quadratmeter große Projektion an.
»Und hier kommen die bewohnten Gebiete!« sagte Edmond
und kippte einen weiteren Schalter.
Es war eine Computeranalyse. Überall dort, wo es wenige
Menschen gab, erschienen winzige, kleine Punkte in dem Bild. Sie
leuchteten stechend rot. Dort, wo die Besiedlung dichter war, wurden
die Punkte größer und standen enger beieinander. Rund vier
Millionen Menschen.
»Und was soll diese Darbietung, Ed?« erkundigte sich
Cascal. Er hatte sich in dem modernen Sessel weit zurückgelegt
und betrachtete alles aus halb geschlossenen Augen. Er wußte
noch nicht, worauf Pontonac hinauswollte.
»Kommt noch, es betrifft die Planung. Niemals vor dir,
Sandal -oder so gut wie nie -, hatte jemand die große Chance,
sogar die Städte eines Planeten planen zu können. Ich
schalte die Rechenanlage dazu.
Ich tippe nur runde Zahlen; sie sind keinesfalls bindend. Rechnen
wir etwa einhunderttausend Menschen, die im Umkreis einer Stadt auf
agrarischer Basis leben, rechnen wir rund sechzigtausend
Stadtbewohner, dann ergibt die Einwohnerschaft einer Stadt eine Zahl
von rund hundertsechzigtausend. Fünfundzwanzig Städte, vier
Millionen Planetarier. Die Zahlen sind authentisch und stammen aus
dem Material der Explorerflotte.«
Er hantierte eine Weile schweigend an den Schaltern und an der
Tastatur, dann ergaben sich auf den Bildschirmen neue
Konstellationen. Farbflächen breiteten sich kreisförmig
aus, wobei sie im Kern intensiv glühten und an den Rändern
heller wurden. Fünfundzwanzig Kreise entstanden so auf der
Landkarte Exotas. Sämtliche Punkte waren in diesen Kreisen
integriert, was bedeutete, daß nur wenige oder keine
Planetarier nicht in der »Nähe« oder im Umkreis
einer der geplanten Städte wohnten. Pontonac grinste und
sagte:
»Das war eine theoretische Sache, meine Freunde. Städte
haben nicht die Angewohnheit, in den Rechenwerken von Computern zu
entstehen. Sie leben davon, daß sie an bedeutenden
Geländemerkmalen entstanden sind - an Mündungen, in
Buchten, an Flüssen, an den Kreuzungen von noch unsichtbaren
Straßen. In einem Tag, wenn ich das hier nachgerechnet habe,
kann ich euch fünfundzwanzig strategisch hervorragende Plätze
dieser Art vorführen, die sicher alle nicht weit vom rechnerisch
ermittelten Zentralpunkt dieses Versuchs entfernt sind. Was sagt
unser Planetenherrscher dazu?«
»Er ist begeistert, Ed!« Sandal strahlte.
»Fünfundzwanzig Städte!«
»Und ein Raumhafen als Zentrum!« meinte Cascal. »Ich
glaube, Ed, du hast einen sehr wesentlichen Beitrag zur Kolonisation
des Planeten geleistet. Rhodan wird dich adeln.«
Pontonac lächelte kaum merklich.
»Ich habe meine Direktiven bereits erhalten. Nicht von
Rhodan!«
»Einverstanden. Das war die Planung der nächsten
geschichtlichen Jahrhunderte. Zurück zu den näheren
Problemen. Kumai . wenn Sie mit Ihrer Abteilung die Stadt am
Raumhafen projektieren und sämtliche Erschließungsarbeiten
durchführen -können Sie das garantieren? Werden wir
fertig?«
Kumai zog die Schultern hoch.
»Mit zweitausend Freiwilligen, sicher. Aber so ... ich weiß
nicht. Das ist ein kapazitatives Problem. In ein paar Tagen kann ich
euch sagen, ob es geht. Zu viele Faktoren spielen eine Rolle.
Untergrund, Bodenbeschaffenheit, Grundwassereinbrüche,
Schwierigkeiten anderer Art, und so weiter.«
»Glück hat auf die Dauer nur der Tüchtige!«
bemerkte Cascal halblaut. »Und da wir unverkennbar tüchtig
sind, werden wir auch wohl ein wenig Glück haben. Wir sollten
schließen, es ist spät, und ich muß in meinem alten
Buch nachlesen. Vielleicht finde ich dort eine Lösung oder deren
zwei.«
»Du bist ein Scherzbold!« sagte Edmond Pontonac und
speicherte mit einem Knopfdruck alle seine ausgeführten
Berechnungen. Zurück blieb die leere Karte des Planeten; Meere
und Land, Inseln und Buchten, Flüsse und Gebirge. Und irgendwo
war ein kleiner, keine zehn Kilometer durchmessender
Meteoritenkrater, von dem aus Exota Alpha erobert werden sollte.
Auch gegen den Widerstand Kazuhiko Volpines.
*
Joaquin Manuel Cascal war alt genug, um diese Art von stillen
Stunden schätzen zu können. Er saß in dem
außerordentlich bequemen Lehnstuhl, den schon Sandal-Crater,
Sandal Tolks Großvater, benutzt hatte. Auf zwei alten,
kunstvoll geschnitzten Holzbänken ruhte eine fast zwei
Quadratmeter große Platte aus
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