Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 122 Der Herr Von Exota Alpha

PR TB 122 Der Herr Von Exota Alpha

Titel: PR TB 122 Der Herr Von Exota Alpha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
war er
auch, daß sie ihn liebte. Zweifellos litt sie unter diesem
Zustand, fand aber nicht die Kraft, ihn zu ändern. Er
    hingegen scheute das Risiko der Verantwortung; die Organisation,
die Scarron aufgebaut hatte, ihr Lebenswerk, würde zerbrechen,
wenn die »Göttin« strauchelte. Das wünschte
Manuel ihr auf keinen Fall, und außerdem war er hergekommen, um
das Geheimnis zu entschlüsseln und die tausend Korybanten zu
Freunden Sandals zu machen und, wenn das nicht gelang, wenigstens
ihre Feindschaft abzubauen. Dieser Teil seiner Mission schien
ziemlich geglückt zu sein.
    Plötzlich schien sich alles zu bewegen. Ein Rauschen schlich
durch das Tal. Alle Menschen schienen es gleichzeitig zu hören,
denn die Ruhe wurde geradezu auffallend. Alles erstarrte. Es war eine
drohende Spannung in dieser Stille.
    »Was ist das?« flüsterte Cascal und richtete sich
auf.
    Irgendwo fielen Steine. Tiere schrien auf. Ein Schwarm Vögel
stob aus der Krone eines nahen Baumes. Dann erschütterte ein
unterirdisches Grollen den Boden. Zugleich nahmen die Geräusche
der Brandung zu.
    Ein zweitesmal bebte die Erde. Es war nur ein unbedeutendes Beben,
eine Reihe winziger Erschütterungen, die mehr Schrecken als
Schäden verursachten.
    Eine Frau schrie gellend auf.
    Cascal sprang auf die Beine, rannte durch das leere, dunkle Haus
und warf die Tür krachend hinter sich zu. Dann hetzte er den
langen Gang zwischen den Häusern entlang und riß die
schwere Tür zu Scarrons Haus auf. Diener und Dienerinnen rannten
verstört durcheinander. Cascal packte einen Mann grob an der
Schulter und brüllte ihn an:
    »Wo ist Scarron?«
    »Dort ... dort drin!« stammelte der Mann. Manuel
rannte weiter. Mit einem Satz stürzte er sich durch die
halboffene Tür in den Raum der Bildschirme. Scarron sah ihn
kommen, öffnete den Mund und sagte dann sehr leise:
    »Es ist gut, daß du gekommen bist, Manuel!«
    Er nickte und drehte sich halb herum. Sämtliche Bildschirme
    waren eingeschaltet. Viele von ihnen zeigten nichts, aber etwa ein
Drittel befand sich in dem Bereich, wo es noch Tageslicht gab oder
schon wieder Sonnenlicht. Nacheinander gaben die Korybanten ihre
Meldungen ab.
    Scarron blieb vor den Bildschirmen stehen und sah zu, hörte
zu. Cascal trat lautlos hinter sie und hielt sie an den Schultern
fest. Selbstvergessen lehnte sie sich gegen ihn. Etwa dreißig
Minuten lang standen sie so da und verarbeiteten die Eindrücke
aus allen Gebieten des Planeten. Dies war die größte
Bewährungsprobe von Scarrons System, und die neunhundertzehn
Tempel, bedient von einer ebenso großen Anzahl wachsamer
Korybanten, meldeten die Schäden, ob gering oder nicht. Daß
Scarron eben an Pontonac die Botschaft durchgegeben hatte, daß
Cascal lebte und es ihm gut ginge, wußte Manuel
selbstverständlich auch nicht. Schließlich löste sich
Scarron von ihm und ging auf das Steuerpult zu.
    Sie legte einen großen Schalter herum und rückte dann
das Mikrophon zurecht.
    »Scarron grüßt euch!« sagte sie laut und
machte eine Pause. Sie sah Manuel an, und der Terraner begriff, daß
dies ein entscheidender Punkt der Auseinandersetzung war. Zum
erstenmal brach Scarron ihr Inkognito und sprach zu den fremden
Eindringlingen. Sie sprach weiter:
    »Keiner meiner Tempel ist zerstört. Unter dem Meer
öffnete sich die Erde . . .«
    Sie gab eine kurze Schilderung der Zerstörungen und schloß
abermals:
    »Scarron grüßt euch.«
    Sie schaltete sämtliche Anlagen aus und setzte sich hinter
den Schreibtisch. Die Unruhe in der Siedlung nahm ab. Cascal ging
vorwärts und blieb stehen, als seine Oberschenkel gegen die
Platte stießen.
    »Nun hast du dich entschlossen, mit uns zusammenzuarbeiten!«
sagte er.
    »Du hast recht.«
    »Und wann wirst du dich entschließen«, fragte er
ruhig, aber voll innerer Anspannung, »mich zu lieben?«
    Sie senkte den Kopf und betrachtete ihre Fingerspitzen.
    »Bleibe noch zwölf Tage hier. Ich muß
nachdenken.«
    Cascal erwiderte:
    »In zwölf Tagen werde ich meine Freunde rufen. Sie
kommen in einem kleinen Raumschiff und holen mich ab. Dann werde ich
versuchen, dich, Sandal und Kazuhiko zusammenzubringen. Und eine
Stunde nach dieser Unterhaltung wirst du dich, Göttin,
entscheiden müssen.« * Für sie beide war es ein
Augenblick höchster Spannung. Scarron kannte Manuel gut genug,
um wissen zu müssen, daß er es mehr als ernst meinte. Sie
nickte langsam, hob den Kopf und sah ihn ruhig an.
    »Ich weiß. Du hast recht. Dann werde ich mich
vielleicht

Weitere Kostenlose Bücher