Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 122 Der Herr Von Exota Alpha

PR TB 122 Der Herr Von Exota Alpha

Titel: PR TB 122 Der Herr Von Exota Alpha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Wirbel auf den Häuptling deuteten.
Das alles geschah noch, während Männer fluchend in Deckung
sprangen, die Frauen aufschrieen und die Krüge zerbarsten,
während die drei Tiere sich aufbäumten. Der Barde drückte
auf einen verborgenen Knopf. Ein Paralysatorschuß fauchte
halblaut auf und traf das Handgelenk des Häuptlings. Alles ging
in der Aufregung und im vielfältigen Lärm unter. Edmond
sprang vorwärts und fing die Waffe auf, ehe sie in den Staub
fiel. Schreiend sprang der Häuptling in die Höhe und rief:
    »Meine Hand! Sie ist tot! Ich bin wehrlos ...!« Der
Barde beruhigte die Mädchen und sang lachend ein paar Worte, die
niemand verstand. Prokne riß an den Zügeln der Darcans und
klopfte die Hälse der Tiere. Die Männer versammelten sich
um den Häuptling. Edmond untersuchte die Waffe und entdeckte
erwartungsgemäß keinerlei Hinweiszeichen, woher sie kam.
Er öffnete mit gewisser Fingerfertigkeit den Kolben, entfernte
das Energiemagazin und ließ es in den Ärmel gleiten.
    Auf dem Handteller präsentierte er die Waffe dem Häuptling,
der mit schmerzerfülltem Gesichtsausdruck sein Handgelenk mit
der anderen Hand umklammert hielt.
    »Ein wertvolles Geschenk, das Hühner röstet und
Hände tötet!« sagte Canot und hinkte dicht an den
Häuptling heran.
    »Dieser räudige Vater eines kranken Hundes!«
schrie der Häuptling aufgebracht. Die Schmerzen in seinem
Handgelenk ließen nach, aber sämtliche Nerven blieben
empfindungslos.
    »Ich bin nur ein dummer Händler, Herr!« sagte
Edmond, aber diesmal ohne jede Demut. »Hier ist deine Waffe.
Mir scheint, man hat dich betrogen.«
    »Ja!«
    Einer der Männer des Häuptlings nahm die Waffe an sich,
richtete sie gegen den Himmel und betätigte zögernd den
Abzug. Mehrmals. Nichts geschah. Der Mann hob die Schultern und sah
auf Scanaviroo.
    Der hinkende Händler sagte in tröstendem Ton:
    »Sicher ist die Hand nicht tot, Scanaviroo. Sie wird wieder
leben. Heute nacht oder morgen früh. Dürfen wir in deinem
Dorf bleiben? Ich weiß gute Neuigkeiten, habe noch viele gute
Ware, und außerdem sind wir müde, und unsere Tiere lassen
Zungen und Köpfe hängen.«
    Der Häuptling warf ihm einen unschlüssigen Blick zu. Er
war innerlich ganz krank vor Wut. Noch ehe er etwas sagen konnte,
ertönte hoch über ihnen ein Geräusch, das an ein
furchtbares Gewitter erinnerte. Pontonacs Augen erkannten den großen,
silbern leuchtenden Punkt. Es war ein Raumschiff. Das Raumschiff. Die
Mehrzahl der freiwilligen Helfer flog mit dem so gut wie
leergeräumten Schiff zurück nach Terra. Diesmal dachte
Edmond ohne jedes Bedauern an den Flug. Dreimal brüllten die
Partikeltriebwerke laut auf.
    »Ein Gruß für die mächtigen Männer des
Planeten!« sang der Barde. »Und für Pontonac!«
    Edmond warf ihm einen überraschten Blick zu. Ja, das konnte
es sein! Sie flogen zurück, hatten eine Startroute über
jenes Gebiet gewählt, in dem sich Sandal und Pontonac
aufhielten, und da sie die Minikome nicht benützen wollten,
hatten sie diese Form gewählt. Eine Welle von Rührung und
Freude durchflutete Edmond, aber nur kurz. Dann lenkten ihn wieder
seine eigenen Sorgen ab. Sie waren da, kaum daß der Donner der
Triebwerke verhallt war.
    »Bringt sie ins Gästehaus!« fuhr der Häuptling
einen seiner Männer an. Der hinkende Händler ging auf
Scanaviroo zu und sagte leise, wie im nebensächlichen Tonfall:
    »Heute abend werden wir an einem Tisch sitzen, Häuptling.
Vor
    jenem Händler, der dich betrog, war Sandal Tolk bei dir, und
nach dem Betrüger kommt der ehrbare Kaufmann, nämlich ich.
Morgen früh werden deine Gedanken nicht mehr ratlos sein. Wir
sehen uns!«
    Der Häuptling starrte ihn verständnislos an, dann
murmelte er:
    »Ja, ich schicke nach dir!«
    »Recht so!« sagte Edmond und hinkte hinter dem Boten
her. Bisher war er mit allem recht zufrieden. Aber keineswegs war er
darüber zufrieden, daß er diese Arbeit hatte. Man brachte
die Darcans in einen Stall, und das Gepäck und die Sättel
wurden in die kleinen, aber nicht ungemütlich ausgestatteten
Zimmer der Gäste geschleppt.
    »Mir scheint, wir haben einen interessanten Fund gemacht!«
sagte der Barde.
    »Nicht nur das«, entgegnete der Händler, der
augenblicklich nicht mehr hinkte. »Wir werden auch einen sehr
gesprächigen Häuptling vorfinden.«
    Prokne schüttelte die Mäntel auf der Terrasse aus und
rief leise:
    »Nur schade, daß ich als deine Sklavin, Ed, nicht zu
dem wichtigen Palaver gehen kann.«
    Edmond

Weitere Kostenlose Bücher