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PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

Titel: PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Flughafen lag fünfzig Kilometer
westlich der Stadt inmitten des Everglade-Naturschutzparks. Vor
anderthalbtausend Jahren hatte die Planung des Hafens den Zorn der
Konservationisten herausgefordert. Heutzutage waren Bedenken um das
Überleben der Natur überflüssig. Die Technologie der
künstlichen Schwerkraft hatte die abgaserzeugenden Triebwerke
der Vergangenheit auf den Schrotthaufen gebracht. Die Raketenschiffe
der Passagier- und Frachtlinien benutzten Degrav-Aggregate, mit denen
sie Geschwindigkeiten von mehr als zehntausend Kilometern pro Stunde
und Flughöhen in den obersten Schichten der irdischen
Atmosphären erzielten. Die Triebwerke entnahmen ihre
Eingangsleistung konventionellen Fusionsgeneratoren. Das einzige
Abfallprodukt des Fusionsprozesses war Helium, und selbst das wurde
nicht in die Umgebung entlassen, sondern in Ionisierungsbehältern
aufbewahrt und an die leichtstofferzeugende Industrie
weitergeliefert, die in sekundären Fusionsprozessen ultrareine
Elemente wie Beryllium, Bor und Kohlenstoff erzeugte.
    Von den Triebwerken hatten die Luftfahrzeuge des vierten
Jahrtausends ihren Namen erhalten: DG. Ein Schiff der Standardgröße
hatte eine Kapazität von etwa eintausend Passagieren, denen es
während der kurzen Dauer des Fluges ein Höchstmaß an
Komfort bot. An den Fahrzeugen der Vergangenheit gemessen, waren die
DGs wahre Giganten. Sie zu beobachten, wie sie sich fast geräuschlos,
nur vom Singen ihrer Motoren und dem Rauschen des Fahrtwinds
begleitet, von ihrem Landeplatz erhoben und mit verblüffend
rasch wachsender Geschwindigkeit in die Höhe schossen, war ein
Erlebnis, dessen Intensität selbst unter öfterer
Wiederholung kaum litt.
    Mark Richter hatte Mühe gehabt, noch am Morgen einen Flug
    nach Terrania zu buchen. Um zum Flughafen zu gelangen, hatte er
sich der städtischen Schnellbahn bedient. Der Omega-lO war in
der Hotelgarage zurückgeblieben. Mallon Littwitz, alias Platus
Korbogan, würde sich beizeiten um ihn kümmern. Im Flughafen
erwarb Mark eine Zeitung im Taschenformat, deren Inhalt er sich
während des anderthalbstündigen Fluges zu Gemüte zu
führen gedachte. Nicht ohne Absicht hatte er eine Ausgabe der
NEW WORLD TIMES ausgewählt, eines linksstehenden Blattes, das es
für gewöhnlich mit der Sozialgalaktischen
Bürgerrechts-Föderation hielt.
    Auf der zweiten Seite fand er einen Leitartikel, der sein
Interesse erregte. Als Verfasser zeichnete ein Mann namens Johannes
Eule, und der Text lautete folgendermaßen:
    IN SACHEN BLAUE BLUME-TENDENZ:
    WEITERHIN FALLEND
    Die Blaue-Blumen-Misere erreichte gestern einen neuen
Rekordtiefstand, als die Regierung einen ernstgemeinten Versuch, der
Blume endlich wieder zum Blühen zu verhelfen, ohne jegliche
Begutachtung und in vollendetem Zynismus zurückwies. Nach
Investitionen von Regierungskapital in Höhe von fast zwanzig
Milliarden Solar, und nach unsäglichen Leiden der Mitglieder der
Genossenschaft BLAUE BLUME bot sich hier endlich die Möglichkeit,
zehn der zwanzig unglücklich investierten Milliarden
wiederzuerlangen und der Genossenschaft gleichzeitig einen
kommerziellen Brotherrn zu verschaffen, dem das Wohlergehen seiner
Angestellten ernsthaft am Herzen liegen muß und dessen erste
Sorge daher unzweifelhaft gewesen wäre, das traurige Los der
Siedler auf Ariovist drastisch zu verbessern.
    Ein Sprecher des Unternehmensrings TRI-STAR-CORPORATION erklärte
unserem Mitarbeiter, seine Firma habe der Regierung in Terrania
zuerst ein Gebot von neuneinhalb Milliarden Solar unterbreitet.
Dieses sei kommentarlos zurückgewiesen worden. Man habe das
Gebot daraufhin auf zehn Milliarden erhöht - die absolut obere
Grenze, wie der Sprecher
    erklärte, an der Tri-Star noch hoffen könne, die
Nugas-Gewinnung mit Profit zu betreiben - und der Regierung erneut
unterbreitet. Mit der gewöhnlichen Kaltschnäuzigkeit der
Leute in Terrania wurde schon wenige Stunden später die Antwort
übermittelt: GESUCH ABGELEHNT -PROJEKTE DER ÖFFENTLICHEN
HAND DÜRFEN NICHT IN PRIVATHAND ÜBERGEHEN.
    Dazu der Tri-Star-Sprecher: Offensichtlich liegt der Regierung
mehr an einer Zwanzig-Milliarden-Pleite als an einem
Zehn-Milliarden-Teilerfolg. Tri-Star ist nach der jüngsten
Ablehnung an Ariovist nicht mehr interessiert und wird sich anderswo
nach lohnenden Projekten umsehen.
    Soweit die Sachlage. Man kann nicht umhin, sich den Kopf darüber
zu zerbrechen, was die Beamten in Terrania gedacht haben mögen -
falls sie überhaupt dachten - als sie ein derartiges

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