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PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

Titel: PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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religiöse Schwärmerei,
krankhafte Identitätssuche und in wenigen Fällen
persönliche Rachsucht. Der ständige Fluß von
Drohungen und Attentaten hatte zu der Entwicklung von Suchmitteln und
-methoden geführt, denen keine noch so sorgfältig
versteckte Bombe entging.
    Die Wahrscheinlichkeit war groß, daß es sich auch im
Fall der Enyllia um einen der Tausende von dummen Scherzen handelte,
die pro Jahr auf irdischen Raumhäfen exerziert wurden. Jedermann
an Bord des alten Schiffes war davon überzeugt. Nur in Mark
Richter blieb ein kleiner, nagender Verdacht, daß er soeben
eine leise Warnung von seinen Gegnern empfangen haben könnte.
    Die Enyllia startete mit knapp einer Stunde Verspätung. Sie
verließ das Solsystem auf einem Kurs, der nahezu senkrecht zur
mittleren Bahnebene der Planeten verlief, und ging knapp vierzig
Minuten nach dem Start in den Linearraum. Danach wurde in der
Offiziersmesse Abendessen serviert, bei welcher Gelegenheit Mark
Richter den verschrobenen Biologen Aristid Erystach ein wenig
    näher kennenlernte und in ihm einen Mann erkannte, dessen
Exzentrizität nicht natürlich gewachsen, sondern
einstudiert worden war - wohl weil Erystach glaubte, daß die
Welt von einem Privatgelehrten ein gewisses Maß an
Schrulligkeit erwartete. Die Mahlzeit verlief bei seichtem Gespräch
und nicht mehr als mittelmäßigen Speisen ohne jedes
Ereignis. Reina Sallandt berichtete von ihren Schulplänen und
gab mehrere Male zu verstehen, daß sie sich ohne Sibald Tillys
Hilfe nicht verwirklichen lassen würden, woraufhin Tilly kühl
erklärte, daß er sich nur für zwei Monate Aufenthalt
auf Ariovist verpflichtet habe. Mark verabschiedete sich, sobald er
konnte, verleibte sich eine wohlabgewogene Dosis Schlafmittel ein und
schlief auf die Minute genau vier Stunden. Nach dem Aufwachen machte
er sich von neuem über sein Studienmaterial her und versuchte
vor allem, Vertrautheit mit den beiden auf Ariovist installierten
Transmittern zu gewinnen. Eine Stelle des Textes befaßte sich
mit den Methoden zur Prüfung der Einsatzbereitschaft des
Situationstransmitters. Routinemäßig erfolgte die
Überprüfung durch eine Bank hierarchisch gestaffelter
Rechner. Jedoch gab es mehrere Methoden, die Bereitschaft des
Transmitters semimanuell und nur unter peripherer Zuhilfenahme der
Computer zu prüfen. Wichtigstes Hilfsmittel dabei war ein
Impulsgenerator, der besonders geformte Impulse in die Prüfleitungen
der Rechner injizierte und anhand der zurückgesandten Reflexe
den ordnungsgemäßen oder nicht ordnungsgemäßen
Zustand wichtiger Prüfpunkte ermittelte. Einen solchen Generator
führte Mark Richter in seinem Gepäck. Es erschien ihm
günstig, ein paar der ereignislosen Stunden des Fluges damit zu
verbringen, sich mit dem Gerät näher vertraut zu machen.
Das Gepäck befand sich in einem der Lagerräume auf den
Unterdecks. Mark rief den Kommandostand an und erhielt die Erlaubnis
des Ersten Offiziers, den für ihn reservierten Lagerraum zu
betreten und Gegenstände, die er allerdings genau zu bezeichnen
hatte, daraus zu entfernen.
    Mark fuhr zum F-Deck hinunter und schritt einen langen, kahlen
Gang entlang, bis er an ein Schott mit der Aufschrift F-1338 kam. Die
elektronische Verriegelung war inzwischen vom Kommandostand aus
beseitigt worden. Das Schott glitt langsam zur Seite, als Mark ihm
nahekam. Er fand sich in einem rechteckigen Raum von etwa fünfmal
acht Metern, in dessen Hintergrund seine Kisten und Ballen sorgfältig
aufgestapelt und festgezurrt waren. Er löste die Verzurrung und
beseitigte einige Kisten, um an den kleinen Behälter aus
Plastikmetall heranzukommen, der die wichtigsten und teuersten seiner
Prüf- und Meßgeräte enthielt.
    Als er den Behälter aufnahm, fiel ihm ein kugelförmiger
Gegenstand etwa von der Größe eines Apfels auf, der
zwischen die nachgiebigen Oberflächen zweier nebeneinander
liegender Ballen eingeklemmt war und in seiner unordentlichen
Position der vorbildlichen Ordnung des übrigen Gepäckstapels
zu widersprechen schien. Mark musterte ihn aufmerksam, bevor er ihn
vorsichtig zur Hand nahm. Die Oberfläche der Kugel bestand aus
Metall. Das Gebilde, knapp zehn Zentimeter durchmessend, hatte ein
bedeutendes Gewicht. Mark bemerkte eine dünne Naht, die wie eine
Äquatorlinie rings um den Ball lief. Er packte beide
Kugelhälften fest und versuchte, sie gegeneinander zu drehen.
Der Versuch gelang ohne Schwierigkeit. Die Äquatornaht entpuppte
sich als das äußere Anzeichen eines

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