Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

Titel: PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Mittfünfziger,
war von athletischer Gestalt und so ebenmäßig gebaut, als
wäre er nach dem Vorbild einer klassischen Statue entworfen
worden. Er war an die zwei Meter groß und bewegte sich in einer
Weise, die Mark aus Mangel an Zeit zum
    Nachdenken nicht anders als kraftstrotzend bezeichnen konnte. Er
trug einen hellgrauen Overall mit dem Emblem der Firma Mesonics auf
der linken Brust. Die Frau war anderthalb Köpfe kleiner und etwa
fünfzehn Jahre jünger als ihr Begleiter. Auf ihre eigene
Art war sie von ebenso vollendeter Gestalt wie der Mann, und zudem
besaß sie, was ihre Kleidung anging, einen Geschmack, der dazu
beitrug, ihre Formen in unaufdringlicher und dennoch unübersehbarer
Weise zur Geltung zu bringen.
    Rahman Es Said strahlte, und es war leicht zu erraten, wem der
größte Teil seiner Begeisterung galt. Er verneigte sich
höflich und machte bekannt:
    »Mark Richter, Sibald Tilly, Reina Sallandt - mögen Sie
miteinander eine vergnügte Fahrt genießen.«
    Tilly wandte sich unvermittelt an Mark. Mit spöttischem,
jedoch nicht unfreundlichem Lächeln erkundigte er sich:
    »Sie sind der Mann, den die Regierung schickt, damit Sie uns
Technikern von Mesonics auf die Finger schauen, nicht wahr?«
    Mark ging auf den Scherz ein.
    »Genau der bin ich. In Terrania ist man nämlich der
Ansicht, daß Mesonics scharf beobachtet werden muß.
Niemand sonst hat auch nur die blasseste Ahnung von der Nugas-Physik,
infolgedessen kann man nicht scharf genug aufpassen.«
    Sie lachten alle, selbst Rahman Es Said, dem sonst höchstens
ein säuerliches Lächeln abzuringen war. Mark stellte fest,
daß Reinas Blick fast unaufhörlich und mit kaum
verhohlener Bewunderung auf Tilly ruhte. Es war klar, daß das
Mädchen sich Hals über Kopf in den Athleten verliebt hatte.
Auf Befragen gab sie ihren Beruf als Sozialfürsorgerin an. Sie
war von einer privaten Wohlfahrtsorganisation damit beauftragt, das
Schulwesen auf Ariovist neu zu organisieren. Es war ihre erste
interstellare Reise. Sie hatte den Mars besucht, war niemals über
die Grenzen des Solsystems hinausgekommen und zitterte, wie sie sich
ausdrückte, vor Erregung über die große Reise, die
sie, wie sie sagte, nur dann
    wohlbehalten überstehen würde, wenn Sibald Tilly mit
seiner Erfahrung sich ihrer besonders annahm.
    Die beiden übrigen Passagiere bekam Mark vorläufig nicht
zu sehen. Rahman beschrieb sie als einen verschrobenen Astrobiologen,
der auf Ariovist die eingeborene Flora studieren wollte, und einen
undurchsichtigen Mann, dessen Reiseabsichten niemand kannte. Mark
kehrte schließlich zu seiner Kabine zurück und verbrachte
die restlichen achtzig Minuten bis zum Start mit der Sichtung eines
Stoßes von Studienmaterial, das Frank Beaulieu ihm mitgegeben
hatte. Von den achtzig Minuten waren nur noch zwei übrig, als
ein völlig ungewohntes Geräusch ihn plötzlich
aufschreckte.
    Es klang wie das entfernte Muhen einer Kuh, dabei war es kräftig
genug, um den Boden unter Marks Füßen zum Zittern zu
bringen. Er sprang auf und trat zum Interkom, um sich nach der
Bedeutung des Lärms zu erkundigen, da sprach das Gerät von
selber an. Mit unverkennbarem Akzent verkündete Rahman Es Saids
erregte Stimme:
    »Nach Angaben der Polizei befinden sich mehrere Bomben an
Bord dieses Raumschiffs. Passagiere und Mannschatten werden
aufgefordert, das Fahrzeug unverzüglich durch die
Hauptausgangsschleuse im Hauptdeck zu verlassen.«
    Mark beeilte sich, der Aufforderung nachzukommen. Bombendrohungen
nahm man am besten nicht auf die leichte Schulter, besonders nicht in
einem Wahljahr, dessen politische Aufregung die Wirrköpfe unter
den Menschen zu verstärkter Aktivität veranlaßte. In
der Nähe der Schleuse stieß er mit Tilly und Reina
Sallandt zusammen. Reina war blaß und hatte große,
ängstliche Augen. Sie hing an Tillys Arm. Tilly dagegen gab sich
nonchalant.
    »Wahrscheinlich nur ein Bluff«, meinte er wegwerfend.
»Wer wird schon diesen alten Kasten sprengen wollen?«
    Sie glitten durch den von außen angelegten Rettungsschacht
auf
    das Landefeld hinab. Drei große Polizeifahrzeuge standen
bereit, um Mannschaften und Passagiere aus der potentiell
gefährlichen Nähe des Raumschiffs zu entfernen. Auf der
Pritsche des Wagens hockend, entdeckte Mark unter den uniformierten
Gestalten der Besatzung einen ältlichen Mann von unauffälligem
Äußeren in Zivilkleidung und vermutete in ihm den fünften
Fahrgast, den Rahman Es Said als undurchsichtigen Charakter
beschrieben

Weitere Kostenlose Bücher