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PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

Titel: PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ihrem Ersten das Kommando und machen Sie
ihm klar, daß er vorläufig den Mund halten soll. Je
weniger Leute von der Bombe wissen, desto mehr Aussicht besteht, daß
wir den Attentäter fassen.«
    »Fassen?« staunte Rahman. »Sie meinen, er ist
hier an Bord?«
    »Sprechen Sie mit dem Ersten!« ermahnte ihn Mark. »Wir
haben keine Zeit für lange Erklärungen.«
    Rahman verschwand im Kommandostand. Kurze Zeit später kam er
wieder zum Vorschein. Er bedachte die Bombe mit einem mißtrauischen
Blick und berichtete:
    »Alles Nötige ist veranlaßt. Wir tauchen in
achtzig Sekunden auf.«
    Sie eilten den Hauptgang entlang. Er mündete auf das Schott
des inneren Hauptschleusenraums, durch den umfangreiche Lasten
aufgenommen und entladen wurden. Unmittelbar daneben gab es ein Luk
von der Größe einer gewöhnlichen Tür. Es wich
zur Seite, als Rahman darauf zutrat. Dahinter lag eine kleine Kammer.
In einem Schrank mit Glassitverkleidung hing ein halbes Dutzend
Raumschutzmonturen. Mark erinnerte sich nicht, jemals schneller in
einen Raumanzug gestiegen zu sein. Rahman Es Said, das Gesicht vor
Sorge um sein Schiff zu einer angespannten Grimasse verzogen, stand
ihm nicht nach. Er öffnete ein zweites Luk, das in den äußeren
Schleusenraum führte. An der Wand gab es eine kleine
Schalttafel. Rahman drückte einen Knopf. Ein Warnton summte auf,
und der Absaugvorgang begann mit leisem Zischen. Über
Helmmikrophon hörte Mark, wie der Warnton dünner und höher
wurde, als die Atmosphäre der kleinen Schleusenkammer sich
rapide verdünnte. Eine grüne Lampe leuchtete auf, als das
Vakuum hergestellt war. Das Außenschott schwang auf, und
draußen war das
    sternenübersäte Schwarz des Weltalls.
    Mark wog die Bombe in der Hand.
    »Mein Erster ist angewiesen, mit zwanzig Gravo zu
beschleunigen, sobald wir die Bombe los sind«, hörte er
Rahman Es Said über Helmfunk sagen.
    Mark hob den Arm und schleuderte die metallene Kugel durch die
schmale Öffnung. Einen Augenblick lang, solange sie das Licht
der Schleusenkammer reflektierte, sah er sie durch die Schwärze
dahintreiben. Dann war sie verschwunden.
    Sie kehrten auf dem schnellsten Wege zum Kommandostand zurück.
Auf den Bildschirmen leuchtete das Meer der Sterne. Mit zunehmender
Geschwindigkeit entfernte sich die Enyllia von dem Ort, an dem die
Bombe ausgestoßen worden war. Mark blickte auf die Uhr. Seit
dem Zeitpunkt, an dem er die Kugel zwischen seinen Gepäckballen
gefunden hatte, waren siebzehn Minuten vergangen.
    Da leuchtete es draußen auf. Ein sonnenheller Blitz zuckte
über den achtern weisenden Bildschirm. Für Bruchteile von
Sekunden stand ein blauweißer Glutball im Nichts und ertränkte
in seiner mörderischen Lichtfülle die sanfte Strahlung der
Sterne.
    Dann war alles vorbei.
    »Abstand im Augenblick der Explosion knapp viertausend
Kilometer«, las der Erste Offizier ab.
    In seiner Stimme schwang ein merkwürdiger Unterton. Er war
sich darüber klargeworden, in welcher Gefahr er bis vor wenigen
Minuten geschwebt hatte, und die Erkenntnis tat seinem inneren
Gleichgewicht Abbruch.
    Mark Richter starrte immer noch auf den Bildschirm, auch als der
Glutpunkt längst verschwunden war. Die Explosion hätte,
wäre sie an Bord erfolgt, die Enyllia in Milliarden winziger
Stücke zerrissen. Die Bombe hatte sich nicht an Bord befunden,
als die Enyllia noch auf dem Raumhafen in Miami lag. Das Schiff war
durchsucht worden, ohne daß man etwas Verdächtiges
gefunden hatte.
    Das hieß, daß die Bombe erst nach dem Start gelegt
worden war.
    Das bedeutete, daß einer der Leute, die sich jetzt an Bord
befanden, sie bei sich getragen hatte, während die Polizei die
Enyllia durchsuchte.
    Das hieß, daß es an Bord einen Selbstmörder gab,
der bereit war, sich selbst zu opfern, wenn es ihm nur gelang, sein
Opfer mit ins Verderben zu reißen.
    Über die Identität des Opfers war Mark Richter sich
keine Sekunde lang im unklaren. Das Opfer hieß Mark Richter.
    Selbst oberflächliches Nachdenken stieß bei dem
Versuch, die Zusammenhänge zu erklären, sofort auf
Schwierigkeiten. Warum hatte der Attentäter sich die Mühe
gemacht, die Bombe unter Mark Richters Gepäck zu verstecken? Die
Schotte, die zu den Lagerräumen führten, waren verriegelt.
Es gab an Bord der Enyllia Tausende von Verstecken, die ebenso sicher
und wesentlich leichter zugänglich waren.
    Mark wandte sich an Rahman Es Said.
    »Wie viele von Ihren Offizieren sind dazu berechtigt,
Erlaubnis zum Entriegeln der

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