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PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

Titel: PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte. Nachdem sie in einem von der Polizei abgesperrten
Teil des Empfangsgebäudes abgeladen worden waren, um dort das
Ergebnis der Durchsuchung der Enyllia abzuwarten, versuchte er, mit
dem Ältlichen ins Gespräch zu kommen. Der Mann zeigte sich
jedoch abweisend. Mark erfuhr weiter nichts, als daß er
Sullivan Roch hieß und zu seinem Vergnügen reise. Für
einen Vergnügungsreisenden, fand Mark, machte er einen
merkwürdig unvergnügten Eindruck.
    Inzwischen ergingen sich die Mannschaftsmitglieder in den
wildesten Vermutungen bezüglich des Bombenattentats. Reina
Sallandt weinte und klammerte sich an Sibald Tilly, der seine Rolle
als Tröster und Beschützer geduldig, aber ohne Begeisterung
spielte. Rahman Es Said war nicht anwesend. Man sagte, er sei an Bord
geblieben, um die Durchsuchung aus nächster Nähe zu
überwachen. Soviel Mut hatte Mark dem Araber nicht zugetraut.
    Dann fiel ihm auf, daß noch jemand fehlte: der Biologe, Dr.
Erystach. Er erkundigte sich, aber niemand konnte sich erinnern, den
Wissenschaftler gesehen zu haben. Mark sprach mit einem der
Polizisten, die den Aufenthaltsraum abgesperrt hielten, und der Mann
versprach ihm, eine entsprechende Warnung an das Schiff
weiterzugeben. Mark empfand die Abwesenheit des Biologen als höchst
merkwürdig. Es war möglich, daß er geschlafen hatte,
als der Alarm gegeben wurde. Es war denkbar, daß er von dem
eigenartigen Muhen der Sirene nicht geweckt worden war, aber Rahmans
schneidende, laute Stimme konnte er unmöglich verschlafen haben.
Entweder war ihm etwas zugestoßen, oder er hatte die drohende
Gefahr bewußt mißachtet - in welch letzterem
    Fall man sich fragen mußte, ob er über die
Bombendrohung etwa mehr wisse als alle anderen.
    Statt des Polizisten, dem Mark die Meldung aufgetragen hatte,
erschien plötzlich Rahman Es Said unter dem Eingang des
Aufenthaltsraums. Mit schwingenden Armen, strahlendem Gesicht und
unnachahmlichem Englisch verkündete er:
    »Die Gefahr ist behoben! Das heißt: Es gab keine
Gefahr. Die Enyllia wurde von oben bis unten durchsucht, und kein
einziges Bömbchen wurde entdeckt. Bitte, meine Freunde und
Herrschaften, begeben Sie sich wieder an Bord. Wir werden
unverzüglich starten.« Er wandte sich an seine Mannschaft
und fauchte: »Das gilt besonders euch, ihr lahmen Ochsen! Wie
lange, denkt ihr, soll ich mir eure Langeweile gefallen lassen?«
    Minuten später schwebte Mark Richter, gefolgt von Sibald
Tilly, dieser wiederum belastet von Reina Sallandt, die seinen Arm in
der vergangenen halben Stunde kein einziges Mal losgelassen hatte,
durch den Rettungsschacht zum Hauptdeck empor. Der erste, der ihm
dort begegnete, war ein kleiner, alter Mann mit wehendem, grauem
Haar, der ihn fragend musterte und sodann ärgerlich krächzte:
    »Was geht hier vor? Warum sind wir noch nicht gestartet? Was
ist das für ein Lärm?«
    »Nur ein kleines Attentat, Professor«, antwortete Mark
beruhigend. »Die Gefahr ist vorbei, legen Sie sich ruhig wieder
ins Bett.«
    Erystach war so sprachlos, daß ihm eine Erwiderung erst
einfiel, als Mark seine Kabine längst erreicht hatte. Er dachte
über den Anschlag nach. Inzwischen hatte er von Rahman Es Said
erfahren, daß die Polizei durch einen anonymen Anruf auf die
Bomben aufmerksam gemacht worden sei. Ein für solche Falle
besonders geschaffener und ausgerüsteter Suchtrupp hatte die
Enyllia daraufhin vom obersten bis zum untersten Deck durchkämmt
und keine Bomben gefunden. Mark war mit der Arbeitsweise dieser
    Suchtrupps ausreichend vertraut, um zu wissen, daß sich
demnach keine Bombe an Bord befand. Die Enyllia war sicher. Die Frage
blieb jedoch, wer sich diesen schlechten Scherz geleistet und welchem
Zweck er gedient hatte.
    Die irdischen Raumhäfen erhielten im Durchschnitt pro Jahr
etwa zweitausend solcher Anrufe - nicht besonders viel, wenn man
bedachte, daß die Erde im Zeitraum eines Jahres über vier
Millionen ankommender und abfliegender Raumschiffe abfertigte. In
besonderen Jahren, wie zum Beispiel einem Wahljahr, mochte die Zahl
sich verdoppeln. Im allgemeinen wurde gefunden, daß zehn
Prozent der Anrufe Substanz hatten, während es sich bei den
verbleibenden neunzig Prozent um dumme Scherze handelte. Etwa ein
Dutzend Schiffe pro Jahr wurden, durch Beschädigung oder gar
Zerstörung, das Opfer von Bomben, von deren Existenz die Polizei
nicht rechtzeitig in Kenntnis gesetzt worden war. Die
Charakteristiken der Attentäter waren immer dieselben:
Unzufriedenheit, politische oder

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