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PR TB 125 Prophet Der Sterne

PR TB 125 Prophet Der Sterne

Titel: PR TB 125 Prophet Der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Möglich, daß er einen Scharlatan getroffen
hatte, aber ebenso möglich war es auch, daß dieser Fremde
tatsächlich weit mehr wußte als die Frauen und Männer
von Anubis. Ein Mann, der dem kritischen Blick des Malers standhielt,
dachte der Fürst, als er das Fest verließ, konnte nicht
schlecht sein. Der Maler deutete auf eine Wand und erklärte:
    »Wir wissen so viele Dinge, aber wir können nichts
anderes damit machen, als sie möglichst exakt darzustellen. Wir
können dieses Wissen nicht anwenden.«
    Reonard stand auf und feuerte seine letzte »wichtige«
Bemerkung dieses Abends ab.
    »Vielleicht, nein, wahrscheinlich, gibt es auf anderen
Welten Menschen, die zwar die Möglichkeit haben, ihren Planeten
zu verlassen, aber dazu euer technisches und theoretisches Wissen
brauchen würden. Zwei Völker könnten einander
trefflich ergänzen.«
    Der Maler erschrak über die Kühnheit des Gedankens.
    »Du meinst, das wäre möglich?« staunte er
schwer atmend.
    Reonard hielt Atrushka die Hand entgegen und zog sie aus dem
Sessel hoch.
    »Ich weiß, daß es so ist. Ich habe es in meinen
Visionen erlebt. Wir dürfen uns jetzt verabschieden, denn die
Ashkans werden unruhig.«
    Sie gingen langsam durch die dünner gewordene Schar der
späten Gäste, vom Maler bis zur Tür gebracht. Er
verabschiedete sich überaus herzlich und fügte die
verständliche Bitte hinzu, ihn bald und möglichst oft zu
besuchen. Als sie die Steintreppe zur Gasse hinuntergingen, sagte der
Symbiont eindringlich:
    Denke an die Warnungen. Oftmals war Torkman nachts ein blutiger
    Altar der Göttin Kher!
    Reonard blieb stehen. Schlagartig versteiften sich seine Muskeln.
Atrushka, die den Arm Reonards hielt, zuckte zusammen. Sie merkte die
Veränderungen des Mannes neben ihr.
    »Was hast du?« flüsterte sie.
    Reonard ging langsam weiter. Seine Augen gingen umher, er suchte
die Schatten und die Zonen der Helligkeiten ab. Aus Fenstern und
Torbögen fielen lange, schmale Streifen gelben Lichtes und
ließen das Pflaster glänzen. Rechts bewegten sich unruhig
die beiden Reittiere. Die dreieckigen Ohren waren aufgestellt. Das
Schweigen in der kleinen, halbdunklen Gasse war unnatürlich.
Reonard schlug seine Jacke zurück und griff nach der kleinen
Waffe.
    »Ich denke an eine Falle!« gab er ebenso leise zurück.
    Reonard drehte den Kopf und versuchte, hinter den Schatten etwas
zu erkennen. Sie betraten den Steinboden der Gasse und gingen zu den
Reittieren. Während Reonard dem Mädchen in den Sattel half,
sah er sich abermals um, aber er entdeckte keine Bewegung, hörte
auch keine ungewohnten Laute. Er zog die Waffe und schwang sich in
den Sattel. Die Tiere drehten sich nach links und galoppierten an.
Hämmernder Huf schlag erfüllte die Gasse und rief vielfache
Echos hervor. Dann waren sie aus der Gasse heraus und ritten auf
einen kleinen, verschwiegenen Platz hinaus. Atrushka wurde schneller,
dann schwirrte etwas durch die Luft. Reonard identifizierte das
Geräusch und kippte seitlich aus dem Sattel, klammerte sich aber
am Zügel und am Sattelhorn fest. Das Tier stieg grell wiehernd
auf die Hinterbeine. Dann traf ein harter Schlag das Handgelenk
Reonards, und die Waffe polterte auf den Stein.
    »Atrushka! Hole Hilfe!« schrie er und sprang aus dem
Sattel. Das Tier scheute vor zwei riesigen, schwarzen Schatten, die
sich links und rechts aus dem Schatten eines Baumes stürzten.
Reonard federte ab, sah sich gehetzt nach der Waffe um und erkannte,
daß er sie nicht mehr erreichen würde.
    Er warf sich nach rechts. Sein Handgelenk strahlte den Schmerz bis
in die Schulter aus.
    »Kher wird euch gnädig sein!« flüsterte er
heiser.
    Die Gestalten kamen näher, und als ein verirrter Lichtstrahl
das Gesicht des einen traf, sah Reonard, daß es schwarz gefärbt
war. Er fintete, bückte sich, und ein furchtbarer Schlag wischte
dicht über seinen Kopf hinweg. Ein Keuchen kam aus dem Mund des
Angreifers. Es war ein riesiger, wuchtiger Mann, in eine Kapuze und
einen langen, fliegenden Mantel gekleidet. Reonard schlug zu. Seine
Handkante traf zweimal, er hörte einen gedämpften Schrei
und fühlte, wie etwas nachgab. Gerade im richtigen Augenblick
bückte er sich, so daß der Hieb, den der zweite Angreifer
führte, nur seine Schultern streifte. Die
    beiden Männer krachten zusammen.
    Reonard riß einen von ihnen am Kragen hoch, drehte ihn halb
herum und hieb mit dem Ellenbogen in das Gesicht des Mannes. Der
Schwung riß ihn herum, und dann trieb ein furchtbarer Tritt

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