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PR TB 129 Die Invasion Findet Nicht Statt

PR TB 129 Die Invasion Findet Nicht Statt

Titel: PR TB 129 Die Invasion Findet Nicht Statt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Raumhafen hinaus. Abseits der Empfangshalle
gab es eine Reihe von Büros, in denen sich Privatpiloten und die
Leute des Chartergeschäftes niedergelassen hatten. Auf einen
schmalen, anspruchslosen Gang mündeten von rechts und links die
Schalterfenster der Büros. Hier gab es keinen positronischen
Firlefanz. Das Chartergeschäft war ein mühseliges Geschäft.
Man konnte sich keinen Empfangsrobot leisten. Hinter den Fenstern
saßen gewöhnliche Menschen, die meist einen gelangweilten
Eindruck machten. Mark Richter hatte sich über die Mieter der
einzelnen Büros informiert. Es gab hier einen Mann namens Infar
Varik, der bis vor einigen Jahren interstellare Frachtschiffe geführt
hatte. Als auf dem Schwarzen Markt von Sinfal plötzlich
spottbilliges Zollgut aufgetaucht war, und zwar gleich in rauhen
Mengen, war man der Sache nachgegangen und hatte ermittelt, daß
Varik seinen Vertrauensposten mißbraucht hatte, um Schmuggelei
zu betreiben. Man hatte ihn vor den Richter gezerrt, von dem er zu
einer hohen Geldstrafe und zum Entzug seiner interstellaren
Fluglizenz verurteilt worden war. Varik war nach Zahlung der Strafe
gerade noch soviel Geld verblieben, daß er sich damit ein altes
Kleinraumschiff erwerben konnte. Seiner interstellaren Lizenz
beraubt, konnte er nur noch interplanetarische Flüge ausführen
und warf sieh nun aufs Chartergeschäft und kutschierte reiche
Touristen, von denen es auf Sinfal nachweislich wenige gab, auf den
verschiedenen Planeten des Systems umher. Infar Varik war, wie Mark
Richter in Erfahrung gebracht hatte, ein verbitterter, armer Mann -
und damit genau derjenige, den er für seine Zwecke brauchte.
    Hinter dem Fenster, über dem in zitternder Leuchtschrift der
Name VARIK CHARTER blinkte, saß ein weibliches Wesen.
Gelangweilt musterte die Frau den mittäglichen Besucher.
    „Ja...?“ fragte sie gedehnt.
    „Ich möchte Varik sprechen“, erklärte
Richter.
    „Varik schläft“, antwortete die Frau.
    „Dann wecken Sie ihn auf!“ verlangte Richter.
    Die Frau bedachte ihn mit einem Blick, der zum Ausdruck zu bringen
schien, daß sie ihn für betrunken oder geistesgestört
hielt.
    „Wenn ich Varik wecke, verprügelt er mich“,
behauptete sie.
    „Nicht bevor ich mit ihm rede“, lächelte Richter.
„Und danach wird er keinen Grund mehr dazu haben.“ Sie
zögerte.
    „Sagen Sie ihm, es geht um eine Million Galaxi“‘
Sie machte große Augen.
    „Eine Million... “
    „Eine Million“, nickte Richter.
    „Da wird er mich verprügeln, wenn ich ihn nicht wecke!“
stieß die Frau hervor.
    „Genau so“, sagte Richter.
    Die Frau stürmte davon. Durch das Schalterfenster sah Richter
sie den Raum verlassen. Kurze Zeit später kam sie wieder zum
Vorschein. In ihrer Begleitung befand sich ein kleiner, jedoch
breitschultriger Mann von ungepflegtem Äußeren. Er
musterte den Besucher aus blinzelnden Augen, fuhr sich in dem
vergeblichen Bemühen, seine zerknitterte Kleidung zu glätten,
mit beiden Händen mehrmals über Poncho und Hose und kam
schließlich näher. Die Frau verschwand wieder durch die
Tür, hinter der sie ihren Herrn und Meister soeben hervorgelockt
hatte.
    Infar Varik war nach Richters Information nicht älter als
fünfundsechzig Standardjahre, doch sah er aus wie ein
Hundertjähriger. Das graue Haar stand ihm in wirren Schöpfen
um den Schädel. Ein ebenso graues Stoppelmeer wogte auf dem
sonst wohl rasierten Gesicht. Der Poncho war nicht nur zerknittert,
sondern auch schmutzig. Dem Gesicht mangelte es an Symmetrie. Ein
Auge schien ein wenig tiefer zu sitzen als das andere. Das Lid hatte
sich halb darüber geschlossen, als besäßen die
Muskeln nicht mehr genug Kraft, es in der Höhe zu halten.
    „Eine Million, hä?“ krächzte der
Grauhaarige.
    „Vielleicht mehr“, antwortete Richter ernsthaft.
    Infar Varik wischte sich mit dem Handrücken über den
Mund. Es gab ein raspelndes Geräusch, als er über die
Bartstoppeln strich.
    „Erzählen Sie mir mehr darüber“, verlangte
er.
    „Vielleicht hier?“ protestierte Richter.
    Varik schien einzusehen, daß ein solches Ansinnen eine
Zumutung war.
    „Wir gehen ‘raus“, brummte er.
    Am Nordrand des Empfangsgebäudes erstreckte sich ein Park.
Varik sah sich um. Erst als er sicher war, daß niemand sie
beobachtete, forderte er Richter auf:
    „Nun reden Sie schon!“
    Richter blieb stehen. Er hatte die Hände auf dem Rücken
gefaltet und sah Varik durchdringend an.
    „Sie besitzen ein Raumschiff?“

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