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PR TB 129 Die Invasion Findet Nicht Statt

PR TB 129 Die Invasion Findet Nicht Statt

Titel: PR TB 129 Die Invasion Findet Nicht Statt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Blut bedeckte eine häßliche Narbe auf der
rechten Wange. Trotz der Verunstaltung erkannte Richter den Mann. Es
war Ladus Tonkar.
    Tonkar war nur halb bei Bewußtsein. Er schien die
Anwesenheit eines anderen wahrzunehmen, erkannte ihn jedoch nicht.
Stöhnend schloß er von neuem die Augen und sank wieder in
die Ohnmacht zurück. Wahrscheinlich war er beim Verhör
malträtiert und verprügelt worden. Richter fühlte Zorn
in sich emporsteigen.
    Ladus Tonkar war also nicht entkommen. Irgendwo zwischen Sinfal
und Kano-Kano mußte man sein Raumschiff angehalten und ihn
gekidnappt haben. Raumschiffe hatten die Angewohnheit, auch beim
Non-Stop-Flug hin und wieder aus dem Linearraum aufzutauchen und sich
an Hand von Funkfeuern zu orientieren, Nachrichten abzustrahlen oder
zu empfangen. Bei einem dieser Auftauchmanöver war Tonkars
Schiff vermutlich angehalten worden. Man hatte Tonkar nach Sinfal
zurückgebracht und ihn dort verhört. Mark Richter kannte
die Verhörmethoden der modernen Kriminalistik. Er nahm es Tonkar
nicht übel, daß er alles ausgeplaudert hatte.
    Auf Tonkars Aussage allein stützte sich jedoch die Innere
Abwehr vermutlich nicht: Es mußte noch weitere Indizien geben,
die Stephor Ginsk davon überzeugten, daß der
Systemanalytiker Gengnar Soik in der Tat der Mann sei, den er suchte.
Mark Richter analysierte seine Lage ohne Leidenschaft. Stephor Ginsk
vermutete in ihm ohne Zweifel einen Agenten des Solaren Imperiums -
er wäre nicht Sektionsleiter der Inneren Abwehr geworden, wenn
er nicht wenigstens soviel Intuition besäße. Daraus ergab
sich jedoch für Mark Richter, daß er sich wenigstens
vorläufig nicht In körperlicher Gefahr befand. Ginsk war im
großen Gefüge des ZGU-Geheirndienstes ein zu unwichtiger
Mann, als daß er diesen Fall alleine hätte abwickeln
können. Ihm stand das Recht zu, den Gefangenen ohne Zuhilfenahme
psychologischer oder chemischer Mittel zu verhören. Aber das
eigentliche Verhör, bei dem der letzte Tropfen Wahrheit aus dem
Gefangenen herausgepreßt wurde, würde an anderem Ort
stattfinden - wahrscheinlich auf Rudyn, der Hauptwelt der
Zentral-Galaktischen Union.
    Ob Mark Richters Vorhaben als gescheitert zu betrachten war, ließ
sich vorläufig nicht sagen. Es kam darauf an, wie wirksam seine
bisherigen Unternehmungen gewesen waren. Auf jeden Fall aber hatte
die ZGU noch eine meßbare Chance, die Invasion der
Stangelove-Gruppe erfolgreich anzuwickeln - es sei denn, es gelänge
Richter, die zweite Hyperfunkantenne auf Upatik doch noch zu
aktivieren und die Flotte für einen, zwei oder höchstens
drei Tage von V-Stentor abzuziehen. Dazu bedurfte es jedoch eines
Hyperimpulsgebers, und den hatte man ihm vor einer halben Stunde
abgenommen. Er würde also die Flotte nur an der Nase herumführen
können, wenn er sich zuvor einen neuen Pulsgeber besorgte, und
einen Pulsgeber würde er sich nur besorgen können, wenn er
die Freiheit wiedererlangte.
    Ladus Tonkar rührte sich ein zweites Mal. Diesmal kam er
vollends zu Bewußtsein. Es war an seinem Gesicht zu erkennen,
wie er die Informationen zu verarbeiten suchte, die die Augen ihm
zutrugen. Der Schreck gab ihm zusätzliche Kraft. Er stützte
sich auf den Ellbogen und schoß mit einem Ruck halbwegs in die
Höhe.
    „Sie...“
    Richter markierte den Verwundeten. „Kennen Sie mich etwa?“
    „Ja... doch“, stöhnte Tonkar. „Erinnern Sie
sich nicht mehr...?“
    Richter schüttelte den Kopf.
    „Keine Ahnung“, antwortete er. „Ich sehe Sie
heute zum ersten Mal.“
    Tonkar, obwohl er an starken Schmerzen zu leiden schien, begriff
schließlich. Er blickte zur Decke hinauf, wo unter dem Verputz
die Abhörmikrophone verborgen waren, und seufzte. Dann sank er
wieder in seine ursprüngliche Lage zurück. Richter tat so,
als schenke er ihm keine Beachtung mehr. Beizeiten mußte eine
Methode gefunden werden, wie er sich mit Tonkar unterhalten konnte,
ohne daß das Gespräch abgehört wurde. Aber vorerst
war es noch nicht soweit.
    Sollte die Flucht gelingen, setzte Richter den unterbrochenen
Gedankengang weiter fort, so war er nach wie vor auf Infar Varik
angewiesen. Auf die eine oder andere Weise würde Varik
vermutlich erfahren, daß die Abwehr seinen Kunden einkassiert
hatte. Ob er danach noch bereit war, sich an die Abmachung zu halten,
war fraglich. Allerdings hatte er zu bedenken, daß ein Vertrag
existierte, wonach sein Raumschiff seit dem heutigen Tag einem Mann
namens Gengnar Soik gehörte. Damit war ihm, selbst wenn

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