PR TB 132 Projekt Pandora
Raum; das
Zwitschern eines einzelnen Vogels wirkte wie ein Störgeräusch.
Veen Condar verbreitete mit seinem Lächeln einen Optimismus, der
unbegründet schien.
Veen stand auf. Er schien einen Entschluß gefaßt zu
haben.
»Ich hoffe, daß meine Informationen richtig sind. Wer
etwas Genaues über die Kristalle erfahren will, muß also
nach Karthago Valley?«
Glist Ironvall schob sein langes Haar von den Ohren zurück
und erwiderte:
»Jawohl. Die Bewohner von Proxima sind zwar über alles,
was mit Va.-98 zu tun hat, genauestens unterrichtet worden, aber das
Material liegt in Händen von Commander Fort Dos Satya.«
Chenia stand auf, holte sich ein Glas und kam, das gefüllte
Glas in den Händen, wieder zurück. Sie war sichtlich
nervös.
»Die Administration hat natürlich ebenfalls das
Material, die Untersuchungsergebnisse und die Analyse erhalten!«
sagte Eysel. »Wir warten noch immer, in zwei Interessenparteien
gespalten, auf die Entscheidung Perry Rhodans.«
Veen winkte ab; dieses Nebenproblem war nicht Kern seiner
Überlegungen.
»In diesem Fall«, entschloß er sich, »werden
wir den Commander Satya besuchen. Komm bitte mit, Chenia. Die anderen
verständigen sich mit den Überwachern und denken nach.
Satya sagte, daß er einen schlimmen Verdacht habe. Wir gehen
der Sache nach.«
»Einverstanden. Da auch unser geheimnisvoller Freund handeln
muß,
werden wir nicht lange Zeit arbeitslos sein!« sagte Vaell
und hob, als ihr eine zusätzliche Pointe einfiel, die Hand.
»Paßt auf, daß ihr weder von Shende und Fornerod
gesehen werdet.«
Veen blickte sie mit hochgezogenen Brauen an, dann nickte er.
»Das ist auch meine Überzeugung!« schloß
er.
Wenige Minuten später stiegen sie in einen Gleiter. Er war
ihnen vom Planetaren Rat mit Pilot zur Verfügung gestellt. Der
Pilot, ein junger Mann mit wettergegerbtem Gesicht, öffnete die
Türen und fragte:
»Ich stehe Ihnen zur Verfügung. Wohin soll es gehen?«
»Red Kordillera. Ins Karthago Valley. Zu Fort.«
»Mit Vergnügen.«
Ein schwerer, schneller Gleiter. Ohne jedes Zeichen außen,
aber innen sehr komfortabel eingerichtet. Veen half Chenia hinein,
sicherte seine Waffe und zog die Tür hinter sich zu. Lautlos
setzte sich die Maschine in Bewegung, raste die gekrümmte Straße
entlang und ging in einen Steigflug über. Etwa vierhundert
Kilometer Distanz waren zu überwinden. Die ersten Minuten
schwiegen sie, dann hatten sie einen Teil der Landschaft gesehen und
begannen sich zu unterhalten. Zwei Stunden später etwa summte
das Funkgerät im Armaturenbrett auf. Commander Satya meldete
sich.
»Ah, Sie sind es!« sagte er. »Wir haben Sie in
den Ortungsgeräten.«
»Ortungsgeräte?« fragte Veen. »Wozu dieser
Aufwand?«
»Ich berichte Ihnen alles, wenn wir uns hier treffen!«
sagte der Chef der Pioniere. Ein ungutes Gefühl ergriff Veen. Er
sah Chenia an. Sie betrachtete gleichmütig das schmale Band der
Verbindungsstraße zwischen Raumhafen, Aye Moung Tree und der
Siedlung Hot Winds, die endlosen Wälder und die vielen
aufgestauten Schleifen des Flusses und der Bäche.
»Ich habe den Eindruck, daß ich umsonst hierher
geschleppt wurde!« sagte sie leise.
»Keine Sorge, Mädchen«, antwortete Veen. »Immer
dann, wenn man glaubt, unabänderlich an einem toten Punkt
angekommen zu sein, geht es irgendwie weiter.«
Nach einigen Sekunden sagte sie:
»Ein idyllischer Planet. Ich könnte mich verlieben!«
Veen brauchte eine Weile, um die Bedeutung dieses Satzes ganz zu
erfassen. Er grinste plötzlich breit und wußte, daß
bereits die relativ harmlosen Vorfälle der letzten Tage genügt
hatten, um Chenia aus der melancholischen Selbstvergessenheit
herauszureißen. »Tue das!« empfahl er.
Sie lächelte ihm kurz zu und konzentrierte sich wieder auf
den Anblick des näher kommenden Gebirges. Das Tal zeigte mit der
Spitze auf den Gleiter; schräg davor erhob sich das glänzende,
kugelförmige Raumschiff. Die Maschine ging tiefer und glitt auf
die kleine, sorgfältig
gerodete Landefläche zu. Dort standen einige Männer und
winkten herauf.
»Der Schirm! Sie haben das Tal mit einer Energieglocke
blockiert!« sagte der Pilot verwundert.
»Der Commander wird seine Gründe haben!« meinte
Veen Condar.
Der Gleiter landete. Sie stiegen aus und gingen auf die Gruppe der
Pioniere zu. Dos Satya kam auf Chenia und Veen zu und schüttelte
ihnen die Hände.
»Ich habe schon erfahren, was los ist - nämlich daß
nichts los ist«, sagte er leise und hängte
Weitere Kostenlose Bücher