PR TB 132 Projekt Pandora
Blut aus den tiefen Schnitten lief über sein Knie
und in den Stiefel.
»Heben Sie den Fuß. Das Ding kann vielleicht noch
detonieren, aber laufen kann es nicht mehr.«
Veen versuchte zu gehorchen, aber der Schmerz lähmte seine
Bewegung. Fort bückte sich, hob den Fuß vorsichtig an und
legte die einzelnen Bestandteile der Maschine zusammen auf ein
Häufchen. Dann faßte er Veen um die Schultern, stützte
ihn und ließ ihn behutsam auf den Boden in den Schatten
gleiten. Die fauchende, knisternde Flammenwand kam immer näher.
»Verdammt!« sagte Veen. »Bringen Sie uns hier
heraus, Fort!«
»Keine Sorge! Meine Leute sind wahre Wunder an
Schnelligkeit!« versprach der Commander ruhig.
Veen ächzte und fühlte sich sehr unbehaglich. Der
Schmerz überfiel ihn mit voller Wucht. Von dem aufgeschlitzten
Schenkel aus breiteten
sich stechende Wellen des Schmerzes nach allen Seiten aus. In
seinen Ohren summte und brauste es.
Nacheinander heulten über ihnen zwei Sirenen auf. Die
auffallend lackierten Gleiter schwebten heran, glitten in drei Metern
Höhe auf den breiten Streifen aus Flammen und Rauch und
wirbelnden Funken zu und sprühten ihre Chemikalien in breiten
Stößen ab. Ätzender, weißer Dampf stieg
senkrecht in die Höhe und verdunkelte die Sonne.
Dann rammte der Gleiter des Planetaren Rates die Büsche
auseinander und hielt ruckartig neben den beiden Männern. Chenia
stürzte heraus. Fort sah auf, bemerkte sie und winkte dem
Piloten.
»Veen muß auf die Rückbank. Und dann zurück,
direkt in die offene Schleuse des Schiffes.«
»In Ordnung, Commander!«
Sie faßten Veen unter den Schultern und in den Kniekehlen,
hoben ihn hoch und legten ihn vorsichtig auf die breiten,
durchgehenden Rückensitze. Fort sammelte die Reste der Maschine
ein, schloß die Türen und schwang sich dann neben den
Fahrer. Der Gleiter drehte auf der Stelle, während Chenia sich
bemühte, den Stoff der Hose von den Wunden zu halten.
Veen ächzte:
»Siehst du? Ich habe es mehrfach gesagt - es ist doch etwas
passiert!«
»Aber nichts, was uns der Aufklärung des Falles
näherbringt!« stellte Chenia ruhig fest. »Da irrst
du dich. Mädchen!« sagte Veen mit schmerzverzerrtem
Gesicht und schloß die Augen.
Die beiden Löschgleiter beendeten ihr Werk und flogen
mehrmals den breiten schwarzen Streifen entlang. Der Brand war
gelöscht, diese Gefahr war beseitigt. Die Maschine des
Planetaren Rates ging höher und höher und schwebte völlig
erschütterungsfrei auf das glänzende Raumschiff zu.
Commander Fort Dos Satya sprach pausenlos in sein Minikom und gab
eine Reihe von Anordnungen heraus, die die medizinische Versorgung
des Agenten betrafen. Als der Gleiter in der hell ausgeleuchteten
Hangarschleuse landete, standen bereits ein Medorobot, eine
schwebende Bahre und zwei Medizinerinnen des Teams bereit.
Dos Satya sagte:
»Wir sehen uns in einer Stunde oder so, Partner. Und zwar
unten in der Bauleitung. Ich weiß, wie gut meine Ärzte
sind.«
Chenia sagte:
»Wo kann ich am besten helfen?«
Fort legte einen Finger überlegend an die Nase und sagte dann
lauter:
»Sie sind doch Programmiererin, nicht wahr?«
»Gewesen. Aber gewisse Dinge, die man lernt, verlernt man
nie.«
Er grinste sie an und sah aus dem Augenwinkel, wie die Bahre mit
Veen im breiten Korridor des Schiffes verschwand. Die Wunden sahen
schlimm aus, aber eine Transfusion, einige Nähte und
entsprechende Versorgung. morgen würde Veen bereits wieder gehen
können.
»Dann helfen Sie bitte mir, Mädchen!« sagte der
Commander. »Vielleicht gibt uns dieser Schrotthaufen Aufklärung
über den sehr unangenehmen Gast dieses Planeten. Wenn ich diesen
Auftrag gehabt hätte. ich wäre ganz anders vorgegangen.«
Sie stiegen wieder in den Gleiter und flogen hinunter. Diesmal
raste kein Tier durch die Strukturschleuse, denn vier Robots mit
knackenden Waffenarmen und einige Männer beobachteten die Sperre
sehr genau. Die Zahl der Wachen, die durch das große Lager
gingen, war vervierfacht worden.
»Wie wären Sie vorgegangen?«
»Ich hätte eine Space-Jet genommen, wäre im
Gebirge gelandet, hätte mich als Verirrter ausgegeben und mich
in der Nähe des Kommandanten der Pioniere wieder erholt. Und
dann hätte ich allen mit vielen Händedrücken gedankt
und wäre mit einem regulären Schiff davongeflogen.
Vermutlich wird der Agent Opfer seiner eigenen Überperfektion.«
Der Gleiter hielt wieder.
Chenia sah sich um, während der Commander mit seinen Leuten
sprach und einen
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