PR TB 132 Projekt Pandora
Scheinwerfern und den
Infrarotsichtgeräten die nähere Umgebung kontrollierten,
hörten hin und wieder knisternde Laute und brachten sie mit
einem der vielen Tiere hier in Verbindung.
Felsbrocken wurden umrundet.
Das Philp verharrte regungslos im Schatten, den ein dürres
Grasbüschel warf, von einem der vielen Tiefstrahler in blendende
Helligkeit getaucht. Dann rannte es weiter.
Schließlich kam es an den Schacht, blieb im Schatten und
verschwand zwischen den abgestellten Geräten.
Die erste Hälfte des Auftrags war erfüllt, als das
Pseudotier nach einer Stunde wieder auf der anderen Seite des
Eingangs hervorkam und sich auf den Weg nach der Baracke der
Bauleitung machte.
Dreihundert Gramm der Kristalle ruhten sicher in dem
Bauchversteck. Hunderte von Fotos waren gemacht worden. Skalen von
Untersuchungsgeräten, Gesteinsproben, die herumliegenden Blätter
von Analysen, alles, was einen gewissen Grad an Wichtigkeit besaß.
Schließlich kletterte das Tier geräuschlos an der Wand
der Bauhütte hoch, näherte sich einem der Fenster und
blickte den arbeitenden Männern über die Schulter.
Zoomlinsen drehten sich.
Die Bilder wurden deutlicher.
Wieder klickte fast unhörbar ein Kameraverschluß.
Erst gegen Morgen verschwand das Tier wieder, bezog einen
strategisch günstigen Posten und beobachtete den Talkessel.
Der Auftrag war erfüllt. Nur noch die Rückkehr war
wichtig - das Pseudophilp wartete auf den Befehl hierfür.
Glist Ironvall zuckte die Schultern. Dann grinste er leicht; ein
Drittel des Problems hatte sich erledigt.
Es war weit nach Mitternacht, und soeben hatte sich Facer Horssen
von dem Planetaren Rat Huysinga verabschiedet.
Sie hatten einen guten Handelsvertrag ausgefeilscht. Mit dem
Raumschiff, das morgen früh landete und vier Stunden später
weiterflog, würde der zweite Verdächtige wieder diesen
Planeten verlassen.
Glist hatte jedes Wort der Unterhaltung mitgehört, denn vom
Büro des Rates führte ein Funkkanal direkt bis hierher in
die Privatwohnung des Agenten. Und außerdem hatte Woodcote
Huysinga eben noch per Interkom angerufen und ihm alles mitgeteilt,
was aus der mitgeschnittenen Unterhaltung nicht hervorgegangen war.
»Für mich bedeutet das, daß ich Schlafengehen
kann!« stellte Glist fest und dachte an Veen, der in seinem
Hotelzimmer hockte und die Berichte auf wichtige Punkte hin
studierte. Vielleicht leistete ihm dieses bezaubernd schöne
Mädchen mit den traurigen Augen Gesellschaft. wer weiß?
»Und für die anderen vielleicht auch! Eine von drei
Sorgen weniger!«
Glist schaltete sein Funkgerät ein und rief Veen.
»Hier? Was gibt es?«
Ironvall berichtete das Ergebnis der Überwachung und
versicherte, daß der zweite Verdächtige selbst unter
diesen Umständen nicht aus den Augen gelassen würde. Sie
bewachten seinen Schlaf, hörten seine Atemzüge, würden
ihn morgen auf dem Weg vom Hotel bis ins Raumschiff folgen.
»Ende, Veen!« sagte er schließlich und schaltete
sich aus der Kommunikation.
10.
Sie hatte tief und ausgezeichnet geschlafen, fühlte sich
ausgeruht und frisch und machte, als sie sich neben Silvo Fornerod an
die lange Bar des Romanizzo setzte, einen ausgesprochen wagemutigen
Eindruck. Als sie sich zurechtsetzte, stieß sie mit dem
Ellenbogen an ihre Tasche. Die flache Ledertasche fiel mit einem
klatschenden Geräusch zu Boden, und der Inhalt rollte heraus. Es
klirrte, rasselte und klapperte. Fornerod setzte die Tasse, die er
eben an den Mund geführt hatte, ab und sah sich um.
»Oh«, Sagte er erschrocken. »Entschuldigung!«
Er hat einen brutalen Unterkiefer, dachte Chenia, als sie lächelte
und vom Hocker glitt.
»Lassen Sie nur! Ich mache das schon!« sagte er,
kauerte sich nieder und begann, Lippenstifte und Schlüssel,
Kleingeld und anderen Kram aufzusammeln und in die Tasche zu werfen.
Dann stand er wieder auf, reichte ihr die Tasche und sagte verlegen:
»Normalerweise werfe ich nicht mit Taschen anderer. he, sind
Sie nicht das Mädchen.?«
». aus der Paßkontrolle, richtig!« sagte sie.
»Was tun Sie hier?«
Shende war Importkaufmann. Der inzwischen abgeflogene Facer
Horssen war Wirtschaftsberater. Welchen Beruf hatte der braunhaarige,
schlanke Mann neben ihr, in dessen Paß Silvo Fornerod, Wohnsitz
ZIRKON, stand?
Er lachte kurz. Sein Lachen war dunkel, männlich und
selbstbewußt.
»Sie entschuldigen, aber ich wohne hier. Ich warte auf einen
Kunden von mir. Ich bin Autor von Reiseberichten und arbeite
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