PR TB 132 Projekt Pandora
eine breite Schleif spur. Veen stolperte weiter, als
er das Bild binnen einer halben Sekunde in sich aufgenommen hatte.
Vier Meter von ihm entfernt bahnte sich Dos Satya einen Weg durch die
zurückschnellenden Zweige. Beide Männer keuchten. Der
Schweiß lief ihnen von den Stirnen. Sie rannten weiter,
und Veen heftete seine Augen immer wieder auf den Boden. Der
kleine, wieselartige Roboter floh mit beträchtlicher
Geschwindigkeit.
Wohin ?
Es ging einige Minuten fast geradeaus. Als sie hierher geflogen
waren, hatte Veen den dichten Wald vor der Schlucht bemerkt. Auf
diesen Wald, der nicht mehr als einen Kilometer oder etwas mehr
entfernt war, strebte der Robot zu.
»Er entkommt uns!« rief Fort. »Sie haben die
Spur. Ich werde versuchen. überholen.!«
Dann stürmte der dunkelhäutige Mann wie ein Rasender
los. Er hielt die Waffe in der Hand, hatte die Arme angewinkelt und
spurtete in einem leichten Zickzack geradeaus. Nach zwei Sekunden
hatte er Veen überholt, sein Kopf verschwand hinter den runden
grünen Inseln. Veen sah, als er sich wieder auf die Spur
konzentrierte, den geknickten Schwanz des Tieres, das wie ein Wiesel
aussah und keines war.
Er nahm seine letzten Kräfte zusammen und rannte weiter. Noch
immer schienen die Energiezellen dieses Robots nicht erschöpft
zu sein. Auch funktionierte der Mechanismus noch ausgezeichnet.
Sobald das Tier den Wald erreichte, war es verschwunden und für
sie verloren.
Es gab dort mehr Verstecke, als sie jemals auffinden konnten. Und
selbst wenn die Männer des Raumschiffs den Wald abholzten oder
mit den Triebwerken ihrer Düsen einäscherten - niemand
würde dieses Tier finden können. Von ganz vorn hörte
Veen den Schrei des hageren Mannes.
»Nicht feuern! Ich bin hier!«
Gleichzeitig krachte dort vorn eine Serie von etwa zwanzig
Schüssen. Veen wußte, daß der Commander eine fast
lückenlose Barriere in den Boden schoß, die das Tier
ablenken und zur Umkehr oder zum Ausweichen zwingen sollte.
Die Maschine stutzte, als ihre Sensoren die Hitzewelle
feststellten, die von der glühenden Barriere herflutete.
Veen sprang nach vorn und ließ dann die Waffe fallen. Er
ließ sich nach vorn sinken, machte noch ein paar Schritte und
warf sich dann auf den Robot. Seine Hände griffen zu.
»Fort! Hierher, schnell!« schrie er heiser.
Seine Stimme kippte um. Die Finger rissen ein breites Stück
des schwelenden Felles ab. Der Robot drehte und wand sich. Seine
Kiefer schnappten. Veen fühlte, wie stählerne Klauen seine
Kleidung zerfetzten, wie ein Lauf ihm eine tiefe Spur in den
Oberschenkel schnitt, wie die Vorderläufe nach den Augen
zielten. Er kam langsam und keuchend auf die Beine und trat wuchtig
auf den Kopf des Robots. Fort kam herangerannt.
Mit zwei Händen hielt Veen die beiden Vorderfüße
fest, während sein
linker Fuß im Nacken des Robots lag und das Tier tief in den
Kies preßte. Unter der Sohle bäumte sich der Mechanismus
immer wieder auf, das Fell zerfetzte, und die blanken Teile aus
Kunststoff und Leichtmetall, aus Terkonitstahl und aus seltsam
schimmernden Legierungen kamen zum Vorschein. Und dann war Fort da.
»Glückwunsch!« keuchte er. Sein schmales Gesicht
war schweißüberströmt. Er ließ sich auf die
Knie nieder, veränderte die Einstellung der Waffe und trennte
vorsichtig, um Veen nicht zu verletzen, und mit der Präzision
eines Chirurgen die vier Gliedmaßen ab, dann den Kopf.
»Geschafft, Partner!« murmelte Fort.
Sie sahen sich an, dann nickten sie beide gleichzeitig. Der
RobotTorso unter der Sohle von Veens Stiefel zuckte noch einmal, dann
gab es ein Geräusch, als ob Preßluft entweichen würde.
Der Mechanismus war tot.
Veen deutete mit dem Kopf nach vorn und sagte ruhig:
»Das Feuer, Fort!«
Dort vorn brannten die Büsche. Der Wind, der vom Waldrand her
wehte, trieb Flammen und Rauch in die Richtung der Männer. In
fünfzig Metern Entfernung erhob sich eine knisternde Wand aus
Flammen. Die Lautstärke des sausenden Geräusches nahm zu.
Fort schaltete seinen Minikom ein und sagte scharf:
»Dos Satya hier. Ich muß mich wundern, daß noch
keine Gleiter in der Luft sind, um uns zu unterstützen! Schnell
zwei Löschgeräte an den Waldrand, sonst äschern wir
Proxima ein. Ich darf erinnern, daß wir in der trockenen
Jahreszeit sind. Und wir brauchen einen anderen Gleiter, der den
verletzten Freund hier wegschafft! Und das alles bitte in
Rekordgeschwindigkeit.«
Veen konnte die Antwort aus dem kleinen Lautsprecher nicht
verstehen. Das
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