PR TB 133 Die Macht Der Schatten
es. Es ist fast
so, als stünden wir uns gegenüber."
Baar Lun schloß abermals die Augen, konzentrierte sich - und
das Schiff nahm Kurs aufden Dunkelplaneten.
Und plötzlich wurde es dunkel, als von überall her
wesenlose Schatten wallten und das Schiff umhüllten ...
"Das ist ein Angriff!" sagte der Roboter. "Baar,
wir müssen uns wehren!"
"Es ist Khali, die Schwarze Macht", erwiderte der Modul,
ohne die Augen zu öffnen.
"Ganz egal, was das ist", sagte Lubomir, "es
verschlingt uns."
Baar Lun lächelte.
"Wirwerden uns nicht wehren", entschied er. "Wenn
das stimmt, was ich über Khali weiß - und es muß
stimmen, denn Bahali hat es mir gesagt -, darin wird sie uns nichts
antun, sondern uns prüfen."
Er öffnete die Augen wieder und blickte furchtlos auf die
Schatten, die um das Schiff wogten und nur an wenigen Stellen dem
Licht der blauen Riesensonne den Zutritt gestatteten.
Plötzlich rückten die Schatten noch enger um das
Schiffzusammen, krochen durch die transparenten Wände und
füllten die Kugelzelle vollständig aus. "Bahali!"
flüsterte Baar Lun.
Das Schiff füllte sich mit einem dumpfen Summen, dann gab es
einen Ruck, und die Schatten verschwanden, als hätte eine
Sturmbö sie weggeblasen. Der Blick nach draußen war wieder
frei, aber es war kein Blick in eine gewohnte, normale Umgebung,
sondern ein Blick auf eine ausgedehnte Fläche, die aus
pulsierenden nebelartigen rosa Schleiern bestand und einem seltsamen
glockenförmigen Himmel darüber, der praktisch nur eine
einzige gewölbte Fläche aus leuchtendem Blau war.
"Wo sind wir?" fragte Lubomir. "Das ist doch
niemals die Oberfläche eines Planeten."
"Es spielt keine Rolle, was es ist", erwiderte Baar Lun.
"Komm, gehen wir hinaus."
Der Roboter hielt seinen menschlichen Freund am Arm fest.
"Wirwerden nicht hinausgehen, Baar", erklärte er
entschieden. "Du jedenfalls nicht. Woher sollen wir wissen, daß
du dort draußen länger als den Bruchteil einer Nanosekunde
überlebst? Laß mich zuerst hinausgehen. Mir macht so
leicht nichts etwas aus."
Der Modul blickte Lubomir ernst an.
"Alles, was du brauchst, istVertrauen, mein Freund",
erklärte er. "Khali, die Schwarze Macht, wurde nicht
geschaffen, um zu vernichten, sondern um Leben zu erhalten."
"Dazu wurde sie geschaffen", hielt ihm der Roboter
entgegen. "Aber die Schwarze Macht, die doch wohl mit
derZentralen Stützpunktwelt identisch ist, wurde von Verbrechern
manipuliert und dazu mißbraucht, eine ganze Galaxis ins Chaos
zu stürzen. Wie kannst du einer derart ohnmächtigen Macht
blindlings vertrauen, Baar?"
"Ich vertraue ihr nicht blindlings, Lubomir", erklärte
der Modul. "Die vielen Erfahrungen, die ich als Sohn des Lichts
gesammelt habe, sagen mir ganz einfach, daß eine Macht, die in
der Lage ist, sich sozusagen im Handumdrehen alle Planeten einer
ganzen Galaxis zu unterwerfen, sehr wirksame Kontrollmechanismen
haben muß. Sie mag zu manipulieren sein; sie muß aber
letzten Endes unterscheiden können zwischen denen, die Böses
wollen und denen, die für das Gute arbeiten. Darum habe ich
Vertrauen - und weil Bahali und ich uns lieben und Bahali auf
irgendeine Weise mit der Schwarzen Macht verwoben ist."
"Ich verstehe, woraufdu hinauswillst, Baar", sagte der
Roboter. "Weil wir die Schwarze Macht nicht besiegen können,
lieferst du dich ihr aus, in der Hoffnung, daß Vertrauen
mitVertrauen belohnt wird."
Der Modul lachte ärgerlich auf.
"Ganz falsch, Lubomir! Man merkt, daß du deine
Mentalität, falls du eine hast, auf die Mentalität der
Menschen eingestellt hast."
Er hob die Stimme.
"Dir sollte eigentlich inzwischen klar sein, daß sowohl
der Hüter des Lichts als auch seine Helfer, die sich Söhne
des Lichts nennen, niemals etwas besiegen wollen - außer dem
Bösen als Prinzip. Folglich will ich auch die Schwarze Macht
nicht besiegen, sondern ich will ihr klarmachen, welche Ethik
notwendig ist, um die Evolution des Lebens in die richtigen Bahnen zu
lenken und vor Sackgassen zu bewahren. Und nun komm!"
Er verließ sein Raumschiff und trat hinaus auf die
pulsierende Nebelfläche. In dem Augenblick, als seine Füße
den nebelhaften Boden berührten, erklang ein Ton, wie Baar Lun
ihn noch nie gehört hatte.
11.
Perry Rhodan und Omar Hawk verfolgten mit, wie der Hüter des
Lichts Kontakt mit seinem Ewigkeitsschiff aufnahm.
Sie alle drei waren auf ihre Zeitebene zurückgekehrt und
hatten festgestellt, daß sich Siggdra Sontorrek nicht in ihrer
Nähe befand. Da es selbst für
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