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PR TB 134 Das Parachron Attentat

PR TB 134 Das Parachron Attentat

Titel: PR TB 134 Das Parachron Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ließen,
wissen von meiner Doppelgängerrolle.«
    Da zog ein diabolisches Grinsen über das Gesicht des
Tyrannen.
    »Glauben Sie wirklich, daß ich mich durch solche
Kleinigkeiten stören lasse? Es ist längst dafür
gesorgt, daß Levenstein und die vier Agenten ihr Wissen nicht
weitergeben können.«
    Julian überwand seinen Abscheu, obwohl es ihn Mühe
kostete. Er hatte an die eigene Lage zu denken. Jetzt den Aufrechten
zu spielen, brachte niemand Nutzen.
    »Ich gehe aufIhr Anerbieten ein«, erklärte er dem
anderen Tifflor.
    Der nickte.
    Daran bestand von vornherein kein Zweifel. Aber ich warne Sie: Sie
werden ständig unter Beobachtung stehen. Meine besondere Lage
hat es notwendig gemacht, das System der Abwehr weitgehend zu
automatisieren. Aufnahmegeräte überprüfen jede Ihrer
Bewegungen. Computer werten automatisch Ihr Verhalten aus und
kategorisieren es entweder als zufriedenstellend oder nicht
zufriedenstellend. Im letzteren Falle werden Sie sofort kaltgestellt,
ohne daß es dazu eines Befehls von meiner Seite bedarf. Falls
Sie sich gedacht hatten, Ihre Position zum eigenen Vorteil ausnützen
zu können, dann vergessen Sie diesen Gedanken wieder.«
    »Von einem Mann Ihres Kalibers«, sagte Julian
doppelzüngig, »hätte ich keine anderen Maßnahmen
erwartet.«
    Damit begann seine Verwandlung in den despotischen Herrscher des
Solaren Imperiums neuer Prägung. Er wurde eingekleidet. Von nun
an trug er die Uniform des Diktators, der sich in Anlehnung an die
Gebräuche der Vergangenheit Großadministrator nannte. Er
trug jetzt den siebenzackigen Stern aufbeiden Schultern, das Zeichen
der absoluten Macht.
    Die, die sich um ihn bemühten, waren Roboter. Der Tyrann
hatte es nicht für notwendig gehalten, seine dienstbaren Geister
mit menschlicher Verkleidung zu versehen. Nackt im Schimmer ihrer
metallenen Körper verrichteten sie stumm und zielstrebig ihre
Arbeit. Julian verstand. Der Diktator konnte es sich nicht leisten,
sich mit Menschen zu umgeben. Er kannte die Gefahr, die von
eigenständigem Denken, von der freien Initiative der Intelligenz
ausgeht. Er wollte das Bewußtsein haben, ständig daran
erinnert werden, daß seine Umgebung ausschließlich aus
ungefährlichen Maschinenwesen bestand. Deshalb hatte er darauf
verzichtet, sie zu verkleiden.
    Julian erhielt einen breiten Gürtel mit einem Holster und
einem Strahler, der genauso aussah wie die Waffe, die der andere
Tifflor bei sich zu tragen pflegte. Der Diktator belehrte ihn
spöttisch:
    Das Ding funktioniert wirklich. Allerdings nur, wenn der Computer
erkennt, daß Sie sich in Gefahr befinden. Ansonsten können
Sie auf den Auslöser drücken, so oft Sie wollen, und die
Waffe wird nicht darauf reagieren.«
    »Ich hoffe, daß Ihr Computer allgegenwärtig ist«,
antwortete Julian trocken.
    »So allgegenwärtig, wie Sie es für Ihre Zwecke
brauchen. Sie werden sich nur selten im Freien aufhalten -das einzige
Gelände, das dem Rechner nicht zugänglich ist.«
    Zum Abschluß der Vorbereitungen brachte man Julian in ein
Büro, das genauso ausgestattet war wie der Arbeitsraum seines
Doppelgängers.
    »Das ist wichtig«, wurde ihm erklärt, »denn
mitunter gilt es, von hier aus Anweisungen an die Bevölkerung
über Radiokom zu erteilen. Wenn ich abwesend bin, fällt
Ihnen diese Aufgabe zu. Der Computer wird Ihnen den Text der
Anweisungen übermitteln.«
    An den Arbeitsraum schloß sich ein geräumiges,
komfortables Appartement an.
    »Sie werden hier wohnen«, erklärte der andere Tif
flor. »Ohne meine Erlaubnis werden Sie diesen Wohn- und
Arbeitskomplex nicht verlassen. Ich verstehe allerdings, daß
der Mensch, dem die Bewegungsfreiheit völlig genommen wird,
rasch vertrottelt. Daher haben Sie die Möglichkeit, sich mit mir
ins Benehmen zu setzen, damit entschieden werden kann, wann und wo
Ihnen freie Bewegung zugestanden werden soll.«

    Zu Julians Bedienung wurden zwei Roboter abgestellt. Sie hielten
sich normalerweise im Vorzimmer auf und waren durch akustischen
Befehl zu aktivieren. Julian zweifelte keinen Augenblick daran, daß
sie nicht nur zu seiner Bedienung da waren. Sie waren mit dem
Computer durch Funkkanäle gekoppelt, und der weitaus wichtigere
Teil ihrer Aufgabe war, ihn zu überwachen.
    Nachdem der Diktator ihn verlassen hatte, machte Julian es sich in
einem Sessel des Arbeitsraums bequem. Er
    hatte Zeit, unendlich viel Zeit, denn das Gefängnis, in das
man ihn gesteckt hatte, schien, obwohl höchst komfortabel, mit
undurchdringlichen Mauern

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