Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 136 Die Sklaven Des Computer

PR TB 136 Die Sklaven Des Computer

Titel: PR TB 136 Die Sklaven Des Computer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
und
das war der winzige Fehler in der Programmierung des Computerriesen,
auf den Mark Richter gesetzt hatte.
    Die Unstimmigkeit zwischen zuletzt errechneter Bevölkerungszahl
und der Summe der Kodegeber brachte PSIKOR aus dem Gleichgewicht. Bei
jeder Überprüfung war die Summe der Kodegeber um eins
kleiner, als sie eigentlich hätte sein sollen. PSIKOR, in
Ermangelung einer besseren Programmvorschrift, schloß daraus,
daß die Bevölkerung ebenfalls um eins abgenommen haben
müsse, und bei jeder Überprüfung, von denen es am Tage
rund dreißigtausend gab, zog er die Ziffer eins von der zuletzt
errechneten Bevölkerungszahl ab.
    Für PSIKOR hatte die Bevölkerung von Negmantok mit der
erstaunlich hohen Rate von dreißigtausend Seelen pro Tag zu
schrumpfen begonnen. PSIKOR hielt das für ungewöhnlich und
verfaßte einen Ausnahmebericht, der alsbald in den
Postauswürfen der Verantwortlichen landete.
    Die erste Stunde der Ruhe-Periode war verstrichen, da schlich sich
Ningmak aus seiner Wohnung. Das kleine Appartementhaus, in dem er
seit seiner Beförderung zum Analytiker lebte, war wie
ausgestorben. Aber die Türen öffneten sich bereitwillig vor
ihm, und bald stand er draußen auf der Straße, einer
finsteren Straße, da die Außenbeleuchtungen - bis auf
einige wenige - während der Ruheperiode abgeschaltet wurden.
    Es war ihm nicht sonderlich wohl zumute. So halb und halb war er
sich darüber im klaren, daß, was er tat, ein Vergehen war
- ein Vergehen gegen das Buch der Regeln, ein Vergehen gegen die
Vorschriften des Sekretariats für Innere Ordnung und gegen die
Personenbewegungsvorschriften. Es konnte sich nicht wirklich um ein
Privileg handeln, das nur den Analytikern zugestanden wurde. Im Buch
der Regeln stand zu lesen, daß Personen, die mehr für die
Gemeinschaft leisteten, auch höher angesehen, besser verpflegt,
gekleidet und untergebracht sein sollten als andere. Aber davon, daß
für sie die Vorschriften nicht galten, an die andere sich halten
mußten, stand nichts im Buch der Regeln.
    Langsam schritt Ningmak die dunkle Straße entlang. Tiefe
Stille lag nicht nur über seinem Wohnbezirk, sondern über
der ganzen Stadt. Ningmak empfand nicht die Befriedigung, die er sich
erhofft hatte. Zudem bedrückte ihn der Gedanke, daß zwar
sein Ausbleiben am gestrigen Tage von PSIKOR entschuldigt worden war
- vielleicht deswegen, weil er sich nicht anders hatte verhalten
können -, daß ihm aber sein nächtlicher Spaziergang
zu einer Zeit, da er im Bett zu liegen hatte, übel angekreidet
werden würde. Sein mutiger Vorsatz, die Grenzen von PSIKORs
Nachsicht zu erforschen, fiel in sich selbst zusammen. Ningmak wandte
sich um und kehrte raschen Schritts zu seinem Wohnhaus zurück,
ohne daß ihm auch nur ein einziger Mensch begegnet wäre.
    Er trat auf die Tür seines Appartements zu und glaubte zu
bemerken, daß sie sich langsamer als sonst öffnete. Er war
es gewohnt, seine Wohnung dunkel zu finden, wenn er nach Hause kam,
da es ein elektronisches Spürsystem gab, das erstens
feststellte, ob das durch die Fenster hereinfallende Tageslicht
ausreichte, um die Innenräume zu erhellen, und zweitens, ob sich
ein Mensch im Innern der Wohnung befinde, der nötigenfalls
künstliches Licht brauchte. Bei Verneinung der ersten und
Bejahung der zweiten Frage schaltete sich die Beleuchtung selbsttätig
ein. Als Ningmak durch die Tür trat, sah er durch den Ritz unter
der Tür, die zum Wohnzimmer führte, Licht fallen.
    Beherzt trat er auf die Tür zu. Sie öffnete sich vor
ihm. Der kleine Raum lag im hellen Glanz der Deckenlampe. In einem
der beiden Sessel, die Ningmak zu den kostbarsten Stücken seiner
Ausstattung
    rechnete, saß ein Mann, den er noch nie zuvor gesehen hatte
und von dem er nicht wußte, wie er hier hereingekommen war. Der
Fremde sah ihn aufmerksam, beinahe herausfordernd an.
    »Wer bist du?« fragte Ningmak, nachdem er sich vom
ersten Staunen erholt hatte, »und wie kommst du herein?«

12.
    »Laß mich den zweiten Teil der Frage zuerst
beantworten«, sagte der Fremde und gab sich dabei so gelassen,
als sei es für ihn etwas Alltägliches, während der
Ruhe-Periode in anderer Leute Wohnungen einzudringen. »Es gibt
elektronische Geräte, gegen die eure altmodischen Türschlösser
ziemlich machtlos sind.«
    Den Begriff »eure« fand Ningmak verwirrend. Wollte der
Fremde behaupten, er gehöre nicht zu den Bewohnern von
Negmantok? Er war ein junger Mann, nicht mehr als achtzehn
Planetenjahre alt, also knapp vierzig

Weitere Kostenlose Bücher