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PR TB 136 Die Sklaven Des Computer

PR TB 136 Die Sklaven Des Computer

Titel: PR TB 136 Die Sklaven Des Computer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verwegenen Entschluß.
Es schien, als habe PSIKOR nichts dagegen, daß er seine
Arbeitszeit weit von seinem Arbeitsplatz entfernt und die Ruheperiode
außerhalb seiner Wohnung verbringe. Er wollte feststellen, ob
es sich dabei um ein allgemeines Desinteresse des mächtigen
Computers handelte oder nur um eine Sonderregelung, die für den
soeben abgeschlossenen Fall getroffen worden war.
    Mit anderen Worten: Ningmak nahm sich vor herauszufinden, wie
großzügig PSIKOR nun eigentlich war.
    Inzwischen hatte andernorts, gänzlich unbemerkt, höchstens
erahnt von ein paar weit entfernten Rechnerspezialisten der Solaren
Abwehr, eine Entwicklung begonnen, die letztlich dazu führen
würde, daß der mächtige PSIKOR unter der Last der
eigenen Verwirrung zusammenbrach - und mit ihm das unmenschliche
Regime, das die Bürger von Negmantok seit Jahrhunderten
jeglicher Freiheit beraubte.
    Der Eingriff, den Mark Richter an Ningmaks Kodegeber hatte
vornehmen lassen, war wirksam geworden. Jener Teil des Geräts,
der für die ständige Verbindung mit PSIKOR zuständig
war, hatte in der Folge eines während der vergangenen Wochen
ständig schadhafter werdenden und schließlich aufgelösten
Kontakts den Geist aufgegeben. Für PSIKOR ergab sich damit zum
ersten Mal in seiner Existenz der Fall, daß ein Kodegeber sich
seinem Zugriff entzog, ohne daß sein Träger entweder
gestorben oder legal von Negmantok ausgereist war.
    Wie es sich herausstellte, war PSIKOR für einen solchen Fall
nicht gewappnet. Kodegeber nahmen nur zu genau definierten Anlässen
ihre Tätigkeit auf - zum Beispiel bei der Geburt eines Menschen
oder in den seltenen Fällen, in denen ein Fremder sich auf
Negmantok für mehr als zwei Tage niederließ oder gar
eingebürgert wurde. Die Orte, an denen Kodegeber eingepflanzt
wurden, waren genau umrissen. Es handelte sich um staatliche
Kliniken, die jeden Neugeborenen, jeden LangzeitBesucher und jeden
Neubürger abfertigten. Das Personal der Kliniken bestand aus
Robotern und einigen Fachleuten aus der elitären Kategorie der
»Sonstigen«, die auf ganz Negmantok nicht mehr als drei-
oder viertausend Mitglieder zählte. Außer PSIKOR und den
Robotern wußten nur die »Sonstigen« über die
Funktion des Kodegebers Bescheid und darüber, wo im Körper
des Menschen er eingebaut war. Der Rest der Bevölkerung von
Negmantok hatte keine Ahnung, auf welch geheimnisvolle Weise er mit
PSIKOR in Verbindung stand. Lediglich ein paar hochgebildete
Analytiker spielten mit der Vermutung, daß sie irgendein Gerät
im Leibe trugen, das diese Verbindung bewirkte.
    Für den Ausfall eines Kodegebers gab es ebenso strenge
Vorschriften
    wie für das Einschalten. Die Einäscherung der Toten
wurde wiederum in staatlichen Instituten vorgenommen, deren Personal
fast ausschließlich aus Robotern bestand. Vor der Einäscherung
wurde dem Toten der Kodegeber entnommen und nach einer entsprechenden
Meldung an PSIKOR unbrauchbar gemacht. Verließ jemand Negmantok
zu einer Reise, die PSIKOR außerhalb der Reichweite seines
Kodegebers rückte, so wurde er von der Dienststelle, die ihn auf
Reisen schickte, rechtzeitig abgemeldet, wobei der Raumhafen, von dem
er startete, sowie der genaue Starttermin und die Dauer der Reise
angegeben werden mußten. Auf diese Weise führte PSIKOR mit
elektronischer Akribie Buch über diejenigen, die seinem
Einflußbereich für immer oder nur vorübergehend
entrückt waren.
    Die Summe aller Kodegeber stellte für PSIKOR die Kopfzahl der
Bevölkerung von Negmantok dar. Dies war eine ungeheuer wichtige
Zahl. Jedesmal bei einer Geburt, bei einer Einäscherung, bei
Start oder Landung eines Raumschiffs, bei einer Einbürgerung
wurde sie überprüft - insgesamt dreißigtausendmal am
Tag, oder rund zwanzigmal pro Negmantok-Minute. Jedesmal wurde die
Gesamtzahl der Kodegeber, zuzüglich Zugänge, abzüglich
Abgänge, mit der zuletzt errechneten Bevölkerungszahl
verglichen.
    Eines allerdings hatten die Fachleute, denen PSIKOR seine
Programmierung verdankte, nicht in ihre Rechnung einbezogen. Sie
wußten zwar, daß auch Kodegeber versagen konnten, obwohl
sie ein vom Carsualschen Reich garantiertes mittleres Fehlerintervall
von achttausend Jahren hatten, und waren bedacht darauf gewesen, daß
kurz vor dem Versagen eines solchen Geräts ein Signal
ausgestrahlt wurde, das PSIKOR auf den unmittelbar bevorstehenden
Ausfall aufmerksam machte. Aber sie hatten nicht daran gedacht, daß
ein Kodegeber jemals mutwillig zerstört werden könne -

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