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PR TB 136 Die Sklaven Des Computer

PR TB 136 Die Sklaven Des Computer

Titel: PR TB 136 Die Sklaven Des Computer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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knappen,
unfreundlichen Worten begrüßt zu werden, aber genau das
Gegenteil war eingetreten. Angyluk schien ehrlich erfreut, ihn
wiederzusehen, und mit keinem Wort kam er darauf zu sprechen, daß
sein Untergebener einen ganzen Arbeitstag versäumt hatte.
Ningmak war dem Vorsatz treu geblieben, den er auf dem langen Rückweg
nach Mossakonsch nach angestrengtem Überlegen gefaßt
hatte: er sprach die Wahrheit, die absolute Wahrheit. Er beschrieb
jede Einzelheit seines Unternehmens, und wenn sie noch so unwichtig
zu sein schien. Er ließ nichts aus und fügte nichts hinzu.
Als er geendet hatte, fühlte er sich ruhig und gefaßt und
war bereit, Angyluks vernichtenden Schuldspruch entgegenzunehmen.
    Aber Angyluk sagte statt dessen:
    »Du hast also in der Tat eine schwerwiegende, langwierige
und gefahrvolle Mission hinter dir, Freund Ningmak.«
    Einfach so, ohne Tadel, eher lobend, anerkennend.
    Ningmak verstand die Welt nicht mehr. Angyluk erhob sich. Das war
für seinen Untergebenen das Zeichen, ebenfalls aufzustehen.
    »Was. geschieht jetzt?« fragte Ningmak stockend. »Ich
habe. ich meine. der Strahler, den ich verloren habe. und der
Arbeitstag.«
    Angyluk lächelte entwaffnend.
    »Das«, fiel er Ningmak freundlich ins Wort, »wollen
wir PSIKOR überlassen, der die Sache ohnehin schon in die Hand
genommen hat. Und da ist sie vorzüglich aufgehoben, meinst du
nicht auch, Freund Ningmak?«
    Das war der Tag, an dem Ningmaks Glaube in die Weisheit des Buches
der Regeln und anderer geheiligter Institutionen des Carsualschen
Reiches ins Wanken geriet. Darunter auch sein Glaube an
    die Unbestechlichkeit PSIKORs. Er erinnerte sich an jenen Fall,
den er am letzten Tag seines Spezialistendaseins abgewickelt hatte,
den Fall des unglücklichen Plcurak, der nur zwei Minuten der
vorgeschriebenen Zeit seinem Arbeitsplatz ferngeblieben war. Er
dagegen hatte einen ganzen Tag versäumt - und PSIKOR rührte
sich nicht?
    Und noch etwas anderes fiel ihm ein - etwas, das mit dem
gegenwärtigen Zustand der Dinge überhaupt nichts zu tun
hatte. Die Erinnerung war sozusagen aus eigener Kraft in sein
Bewußtsein zurückgekehrt und lag dort, unübersehbar
und herausfordernd, als wolle sie sagen: so, hier bin ich, und ob
du's glaubst oder nicht, ich habe wohl etwas mit deiner gegenwärtigen
Verwirrung zu tun.
    Das war die Erinnerung an jenen Abend, an dem er Suylon aufgesucht
hatte, um sich bei ihm Rat zu holen. Suylon hatte von der
Notwendigkeit der Wachsamkeit gesprochen - davon, daß die
freiheitliche Gesellschaftsform des Carsual-Reiches von Außenseitern
bedroht sei, von dekadenten Zivilisationen, die von einem falschen
missionarischen Bewußtsein beseelt waren und glaubten, es sich
zur Aufgabe machen zu müssen, die Carsualsche Freiheit zu
vernichten. Ningmak erinnerte sich, daß er an jenem Abend
Suylon mit einem gewissen Unbehagen verlassen hatte. Alles, was der
Alte gesagt hatte, klang recht logisch und vernünftig; aber
irgendwo, an einer Stelle, die er nicht finden konnte, gab es da
einen Widerspruch.
    Jetzt wußte er, wo die Stelle war. Wovon war in den
sogenannten Aufmunterungsstunden immer die Rede - jenen Sitzungen, in
denen die Belegschaft eines Büros, einer Werkhalle, einer
Raumschiffswerft zusammenkam, um den Vortrag eines von der Regierung
Beauftragten zu hören? Es war die Rede davon, daß
jedermann seine Pflicht tun müsse, damit das Carsualsche Reich
so rasch wie möglich in den Stand versetzt werde, über den
Feind herzufallen. Es war die Rede davon, daß die dekadenten
Zivilisationen vor dem Namen CARSUAL zittern und beben sollten und
daß die Angst vor der Übermacht der freiheitlich gesinnten
Streitkräfte von Carsual ihre Willenskraft lähmen würde,
wie der Blick der Schlange den Angegriffenen lähmte, so daß
der Krieg im Handumdrehen gewonnen sein würde.
    Der Krieg! Wer also war der Angreifer? Wer mußte sich vor
wem hüten? Dabei war Ningmak sich noch nicht einmal darüber
im klaren, ob die Feldherrn von Carsual ein ähnlich
missionarischer Geist erfüllte, wie sie ihn dem Gegner
unterschoben, oder ob ihre Motive einfach Machtgier und
Eroberungssucht waren.
    Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage war Ningmak an dem Punkt
angekommen, an dem ihn nur noch angestrengtes Nachdenken
weiterbringen konnte. Diesmal allerdings, das wußte er, konnte
ihm niemand dabei helfen. Die Gedanken, die ihn bewegten, waren
ketzerischer Natur. Er mußte sie für sich behalten,
alleine damit fertig
    werden.
    Fürs erste faßte er einen

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