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PR TB 137 Am Rand Des Universums

PR TB 137 Am Rand Des Universums

Titel: PR TB 137 Am Rand Des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Er schwor
ihm furchtbare Rache und gab das Zeichen zum Rückzug. Die
Kampfmaschinen blieben zurück.
    Urabalis Späher überzeugten sich davon, daß die
Überlebenden des Waldstamms sich in ihr Dorf zurückzogen,
ohne sich um ihre Toten oder Verwundeten zu kümmern. Urabali
ließ die Kampfmaschinen zu den Höhlen bringen; sie
lieferten gutes Holz für den Winter. Speere und Pfeile wurden
eingesammelt. Die Toten wurden in den Fluß geworfen, die
Verwundeten pflegte man und ließ sie dann frei.
    Als Urabali kurz vor der Dämmerung Keron traf, sagte er zu
ihm:
    „Es ist besser, wenn du in den nächsten Tagen nicht auf
Jagd gehst. Ogura wird aufRache sinnen. Er wird dir die Schuld geben.
Schließlich hast du ihm die Kohlen und das Eisen gebracht, und
er wird annehmen, daß du ihn damit zum Angriff ermutigen
wolltest. Sei also vorsichtig."
    „Ich habe keine Angst vor Ogura, Urabali. Aber ich werde
deinen Rat befolgen."
    Der Stamm hatte keinen einzigen Toten zu beklagen. Es war ein Sieg
gewesen, wie ihn noch nie einer ihrer Häuptlinge errungen hatte,
soweitjemand zurückdenken konnte. Als abends beim Lagerfeuer der
Vorschlag laut wurde, das Dorf der Waldbewohner zu überfallen,
schüttelte Urabali den Kopf und sagte:
    „Ich glaube nicht, daß wir das tun sollten. Die
anderen Stämme würden davon hören, und wir hätten
sie damit alle zu unseren Feinden gemacht. Ich möchte Frieden
mit Ogura schließen." An einem der nächsten Tage
wollte er zu Ogura gehen und mit ihm reden. Aber er nahm sich vor,
nicht allein zu gehen.

9.
    Keron war davon überzeugt, daß Urabali einen Fehler
machte, wenn er einfach nur wartete. Seit drei Tagen schon war nichts
geschehen, und er durfte das Lager nicht verlassen. Er wußte,
daß der Häuptling das Verbot nur aus Sorge um sein Leben
erlassen hatte, aber er war gewillt, seinen damaligen Fehler
wiedergutzumachen. Er selbst wollte in das Dorf der

    Waldbewohner gehen und Ogura davon überzeugen, daß der
Friede zwischen den beiden Stämmen für alle das beste war.
    Als es dunkelte, schlich er sich unbemerkt davon und verschwand im
Wald. Der Schnee lag inzwischen einen halben Meter hoch, und es war
schwer, voranzukommen. Der Morgen graute bereits, als er das Dorf
erreichte. Da keine Wachtposten zu sehen waren, ging er zu dem
großen, hölzernen Tor und klopfte dagegen.
    Lange Zeit geschah nichts. Auf der Innenseite des Palisadenzaunes
war neben dem Tor ein Wachtturm. Plötzlich ertönte von oben
eine Stimme:
    „Wer bist du, und was willst du?"
    „Ich will zu Ogura! Führe mich zu ihm!"
    „Der Häuptling wird mich töten, wenn ich es wage,
ihn um diese Tageszeit zu wecken. Außerdem habe ich gefragt,
wer du bist - du hast mir keine Antwort gegeben."
    „Ich bin Keron, der Häuptling kennt mich."
    Keron sah, wie der Wachtposten vom Turm herabkletterte. Trotzdem
dauerte es noch einige Minuten, bis das Tor geöffnet wurde.
Neben dem Posten standen sechs weitere Krieger, ihre Speere zum Wurf
erhoben.
    „Du bist also Keron, der doppelte Verräter? Und du
kehrst freiwillig zu uns zurück?"
    Keron nickte.
    „Meine Gründe werde ich dem Häuptling sagen. Führt
mich zu ihm, sobald er erwacht ist."
    Sie brachten ihn in eine der Hütten, ohne ihm das Messer
abzunehmen. Aber sie bewachten den Eingang. Und als es dann heller
wurde, kam einer von ihnen herein und sagte:
    „Der Häuptling freut sich, dich zu sehen!"
    Keron zuckte zusammen, als er den Spott in der Stimme des Mannes
vernahm. Er stand auf und folgte dem Jäger. Ogura erwartete ihn
auf seinem Holzthron, und diesmal scheuchte er seine Frauen nicht
davon. Er sah Keron finster entgegen und deutete auf einen rohen
Holzklotz.
    „Setz dich! Warum bist du gekommen? Du weißt genau,
daß ich dich töten lassen werde." Keron setzte sich.
Er wußte, daßjedes weitere Wort sein Schicksal bestimmen
konnte.
    „Ich wäre niemals freiwillig zu dir gekommen, wenn ich
dich und deinen Stamm verraten hätte. Ich weiß nicht, was
du von Dämonen hältst, aber ich wurde von einem beherrscht,
als ich dein Gefangener war und mein Volk verriet. Erst Urabali
befreite mich von ihm, und nun komme ich als freier Mann zu dir. Ich
habe dir gezeigt, wie man Waffen schmiedet, aber ich habe dich
niemals dazu überredet, die Höhlen zu überfallen.
Urabali weiß nicht, daß ich zu dir gekommen bin. Aber er
denkt wie ich, und ich möchte dir folgendes sagen: Dein Stamm
und mein Stamm können in Frieden nebeneinander leben. Ihr habt
den Wald und die Hütten, wir haben

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