PR TB 138 Die Grossen Von Agopp
verließ,
beobachtete vier Polizeigleiter, die schnell näher kamen. Er war
froh, daß Pirit so entschlossen handelte. Mit abgedunkelten
Lichtern flüchtete der Agopper in einem Tempo weiter, das Simo
San den Atem raubte. Der Siganese beschleunigte seine Plattform so
sehr es eben ging, doch konnte er Pirit nur mit Mühe folgen.
Auch die Polizeimaschinen rasten mit einer Geschwindigkeit hinter
den Flüchtenden her, die Simo San für unmöglich
gehalten hatte. Er mit seinem AG hatte viel Platz zwischen den
pilzförmigen Gebäuden, die großen Gleiter jedoch
nicht. Sie mit einem solchen
Tempo durch die Stadt zu jagen, erforderte höchstes
Reaktionsvermögen.
Pirit wechselte ständig die Fluchtrichtung, so daß aus
anderen Richtungen herbeieilende Polizeikommandos ins Leere liefen.
Immer wieder versuchte der Siganese, so nahe an einen der
Polizeigleiter heranzukommen, daß sich ein Schuß auf das
AG-Aggregat lohnte, aber er schaffte es nicht. Dennoch gab er nicht
auf. Der Zorn trieb ihn voran. Er wollte sich für Frank Eigk
rächen.
Doch dann schien es, als habe Pirit sich gründlich
verschätzt. Eines der höchsten Gebäude, die Simo San
überhaupt in der Stadt gesehen hatte, tauchte plötzlich vor
ihnen auf. Der Rebell wollte seinen Gleiter herumziehen, schaffte es
aber nicht. Die Maschine raste mit einer Geschwindigkeit von etwa
zweihundertfünfzig Stundenkilometern direkt auf eine riesige
Glasscheibe zu, hinter der ein fetter, völlig unbekleideter
Agopper mit zwei ebenfalls unverhüllten Gespielinnen in einem
Swimming-pool planschte. Die Scheibe zerbarst mit ohrenbetäubendem
Lärm. Der Gleiter mit Pirit und Frank Pamo jagte heulend durch
eine luxuriös eingerichtete Halle, die eine Kombination von Bad
und Bar darstellte. Die drei Badenden schrien gellend auf und
tauchten unter, um sich vor den herumwirbelnden Glassplittern in
Sicherheit zu bringen.
Die Flugmaschine Pirits durchquerte die Halle, zerschmetterte zwei
kostbare Sessel, schleuderte eine gläserne Statue in einen
wandhohen Spiegel und durchschlug eine zweite Glaswand, die zu einer
Dachterrasse hinausführte. Hier streifte sie einen drei Meter
hohen Weinbehälter, so daß sich etwa dreihundert Liter
Rotwein über die Gartenmöbel und die Wände ergossen.
Die drei Badenden hatten sich noch nicht halbwegs von ihrem
Schrecken erholt, als diesem ersten Geschoß eine ganze Reihe
von Polizeigleitern folgte, die in Trümmer legten, was noch heil
geblieben war. Simo San bewegte sich zwischen ihnen, ohne daß
ihn jemand
bemerkte. Ausgesprochenes Pech für den Besitzer des
Luxusappartements war, daß der Siganese ausgerechnet beim
Einflug in die Halle auf ein AG-Aggregat feuerte und traf. Der
Schweber sackte sofort ab, schlitterte über den Boden und
zertrümmerte die Bar. Die beiden Polizisten, die in der Maschine
gesessen hatten, überlebten den Aufprall wie durch ein Wunder.
Sie wurden von ihren Sitzen geschleudert, rollten über den Boden
und sprangen schutzsuchend ins Wasser des Pools. Sekunden später,
als die Kolonne die Wohnung durchquert hatte, explodierte das
Aggregat und vernichtete, was bis dahin noch heil geblieben war.
Simo San hatte keine Gelegenheit, seinen kleinen Triumph zu
genießen. Er beschleunigte mit äußerster Kraft und
holte Pirit fast ein. Plötzlich ließ der Agop-per seinen
Gleiter steil nach unten abfallen. Dem Siga-nesen blieb das Herz
stehen. Er fürchtete bereits, daß der Rebell die
Beherrschung über die Maschine verloren hatte,
als er die quadratische Öffnung sah, die hell erleuchtet war.
Die Alarmpfeife des Gleiters heulte schrill auf. Dann tauchte die
Flugkabine ein und verschwand. Simo San blieb nichts anderes übrig,
als ihr zu folgen. Er mußte seine Geschwindigkeit allerdings
erheblich herabsetzen, weil seine Reaktionen nicht so schnell waren
wie die des Agoppers. Wiederum überholten ihn die Ordnungshüter.
Auch sie jagten mit abenteuerlichem Tempo in das Loch hinein, das der
Eingang zu einem subplanetaren Tunnelsystem war.
Als Simo San seine Plattform endlich auf den richtigen Kurs
gebracht hatte, stieß er nur noch auf eine Trümmerlandschaft.
Er flog durch einen Tunnel, von dem zahlreiche andere abzweigten. In
ihnen arbeiteten Hunderte von Agoppern an Tischen, die mit Waren
aller Art bedeckt gewesen waren. Die Gleiter der Kolonne hatten alles
hinweggefegt. Gemüse, Obst, zerbrochene Flaschen,
Kleidungsstücke, Möbelreste, Bücher,
Kommunikationsgeräte und aufgeschreckte Kleintiere la
gen durcheinander.
Weitere Kostenlose Bücher