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PR TB 139 Die Sonnengeister

PR TB 139 Die Sonnengeister

Titel: PR TB 139 Die Sonnengeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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als nicht brauchbar.
    »Wir brauchen etwas Stärkeres, Merwina! Versuch, dich
zu erinnern.«
    Merwina schüttelte traurig den Kopf.
    »Ich glaube nicht, dass es da etwas gab«, meinte sie.
»Neumann war im großen und ganzen ein weltoffener,
verständnisvoller und toleranter Mann. Er hatte seine eigenen
Ideen darüber, wie der Fortschritt der Menschheit aussehen
sollte. Aber es gab nichts, wovor er Angst hatte.«
    Yorn Bekker kauerte vor ihr nieder, so dass sie mehr oder weniger
gezwungen war, ihn anzusehen.
    »Bitte, hör nicht auf, darüber nachzudenken!«
legte er ihr nahe. »Wir brauchen etwas, was Neumann über
alle Maßen zuwider war. Du brauchst uns die Antwort nicht
gleich zu geben. Du hast soviel Zeit zum Nachdenken, wie du willst.
Aber, bitte, lass uns nicht im Stich. Wir brauchen deine Hilfe!«
    Da schoss aus Merwinas Augen ein eigentümlicher Blick. War da
ein verhaltenes Leuchten, der Reflex einer neuen Hoffnung?
    »So ...Ihr braucht mich?« fragte sie.
    »Ja, wir brauchen dich«, bestätigte Bekker.
    Merwina stemmte sich aus ihrem Sessel in die Höhe. Zum
Hinsetzen hatte sie Hilfe gebraucht, aber inzwischen schien ein Teil
ihrer Unbeholfenheit gewichen zu sein.
    »Dann will ich nachdenken«, versprach sie. »Ihr
habt recht: es muss irgend etwas gegeben haben. Aufjeden Fall lasse
ich euch nicht im Stich.«
    Inzwischen waren auch außerhalb des Feldschirms die Quapax
Opfer aus ihren Häusern gekommen und einigermaßen munter
geworden. Sie bedienten sich der Erfahrungen, die sie als freie
Menschen gesammelt hatten, um sich mit Proviant zu versorgen. Einige
gingen sogar wieder ihrer früheren Arbeit nach. Das Raumschiff,
das sich über der Nordwestecke der Stadt auftürmte, erregte
ihre Neugierde. Aber nachdem sie ein paar Mal auf schmerzhafte Weise
erfahren

    hatten, dass man das Schirmfeld nicht durchdringen konnte, gaben
sie auf.
    Die Roboter hatten inzwischen die Straßen der ganzen Stadt
geräumt. Die Seuchengefahr war gebannt, die Toten hatten ein
Grab gefunden. Auch Yorn Bekker und seine kleine Kolonie innerhalb
des Schirmfelds waren in der Zwischenzeit nicht untätig
geblieben. Sunkis Quapax Falle wurde jetzt in den Werkstätten
der PUNTA ARENAS im Großmaßstab hergestellt: dreißig
Meter lange Mäste, deren jeder an seiner Spitze eine anderthalb
Meter durchmessende Kugel aus blauem Metall trug. Vier dieser
Gigantfallen waren inzwischen hergestellt worden. Roboter bugsierten
sie aus dem Raumschiff und postierten sie rings um die Stadt —
je eine im Osten, Süden, Westen und Norden von Belezinde. Die
Aufstellorte waren günstig gewählt: in der Nähe
führten Hochleistungsleitungen vorbei, die vom städtischen
Kraftwerk gespeist wurden. Jede Falle war mit einem eigenen
Fesselfeldgenerator ausgerüstet, der die nötige Leistung
aus den angezapften Leitungen bezog. Aus gutem Grund hatte Sunikjeder
Fallenkonstruktion auch einen kleinen Feldschirmprojektor mitgegeben.
Die Mäste mitsamt den Kugeln waren in ein schwaches Prallfeld
gehüllt, das zwar den Durchtritt freischwebender Quapax in
keiner Weise behinderte, andererseits jedoch dafür sorgte, dass
die Mäste nicht von den besessenen Siedlern einfach umgelegt
werden konnten.
    An dem Tag, als die Fallen aufgestellt wurden, begann die Zahl der
in und um Belezinde schwebenden nicht-körpergebundenen Quapax
rapide zu sinken. Die Kugeln auf den Spitzen der Mäste blitzten
in unaufhörlicher, rascher Reihenfolge, und jeder Blitz
bedeutete einen eingefangenen Quapax. Die Methode wurde zum vollen
Erfolg. Der Zeitpunkt war abzusehen, zu dem es auf Neuffun kein
einziges Geschöpf des großen Unbekannten, der in der Sonne
Shine hauste, mehr geben würde.
    Interessant war die Reaktion der Quapax Opfer. Auch sie hätten
eigentlich auf die von den Fallen ausgehenden pesionischen Impulse
reagieren müssen. Aber Vorn Bekker hatte schon anjenem Tag, an
dem sie Kaditsch und seine drei Genossen überwältigten,
bemerkt, dass die Befallenen auf die Ausstrahlung der Kugel überhaupt
nicht reagierten. Irgendwie mussten die Quapax, als sie von ihrem
Bewusstsein Besitz ergriffen, sich gewandelt haben, so dass sie auf
die pesionischen Impulse der Falle, die die Existenz eines starken,
freien Menschenbewusstseins vortäuschen sollten, anders
reagierten als die freischwebenden Quapax.
    Es stellte sich heraus, dass der Unterschied lediglich in einer
gewissen Anpassungszeit lag. Am zweiten Tag nach der Aufstellung der
Fallen zogen die Bürger von Belezinde, soweit sie immer

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