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PR TB 139 Die Sonnengeister

PR TB 139 Die Sonnengeister

Titel: PR TB 139 Die Sonnengeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schirmfeld,
das eine Reihe von Häusern am Nordwestrand von Belezinde mit
einschloss, war frei von nicht körpergebundenen Quapax. Die
Kinder hatten zu essen und zu trinken bekommen. Von allen Beteiligten
hatten sie den Schock des gestrigen Tages am ehesten überwunden.
Merwina dagegen weigerte sich bis jetzt, Nahrung zu sich zu nehmen.
Der Arzt hatte sie in seine Obhut genommen. Sie litt an Depressionen.
    Inzwischen war es Nachmittag geworden. Auf Bekkers Anweisung hin
war eine Gruppe schiffseigener Roboter ausgeschleust worden und hatte
begonnen, die Straßen der Stadt zu säubern. Vor allen
Dingen mussten die Leichen entfernt werden, für die die Roboter
am Ostrand der Stadt ein Grab anlegten.
    Yorn Bekker arbeitete mit Hingabe an seinem Problem. Er hatte den
kleinen Raum neben der Kommandozentrale für sich reserviert und
stand nahezu ununterbrochen mit dem Bordrechner in Verbindung. Da
öffnete sich plötzlich das Schott, und Norma Singers
wohlproportionierte Gestalt erschien in der Öffnung.
    Überrascht sah Bekker auf.
    »Nett, dass du dich um mich kümmerst«, lächelte
er. »Es fing schon an, ein bisschen einsam zu werden.«
    »Die Belobigung hätte ich mir gerne ehrlich verdient«,
spottete Norma. »Aber ich komme aus einem ändern Grund.«
    »Was gibt es?«

    »Die Quapax Opfer werden allmählich lebendig. Sie
kommen aus ihren Häusern!«
    Sie hatten ihre frühere Apathie verloren. Wenn sie einander
begegneten, sprachen sie miteinander. Im großen und ganzen aber
galt ihre Aufmerksamkeit dem Riesenkoloss des Raumschiffs, der über
ihren Köpfen aufragte. Ein paar von ihnen hatten versucht, den
Bereich des Schirmfeldes zu verlassen. Die Peripherie des Feldes war
durch ein leichtes Flimmern gekennzeichnet, das nicht sonderlich
schwer zu übersehen war. Die paar, die unversehens mit dem Feld
in Berührung kamen, erhielten einen leichten
    elektrischen Schlag und prallten mit gellendem Schrei entsetzt
zurück.
    Vom Kommandostand aus verfolgte Bekker die Bewegungen der
Befallenen. Die Quapax in ihren Gehirnen spürten offenbar die
pesionischen Signale, die das Bewusstsein der Schiffsbesatzung
ausstrahlte - ganz deutlich. Immer wieder wanderten die Befallenen
unter dem tiefstliegenden Punkt der Schiffshülle hindurch und
blickten nach oben, auf der Suche nach einem Weg, auf dem man ins
Innere des Schiffes gelangen konnte. Im Bereich des Schirmfelds gab
es insgesamt vierundzwanzig Quapax Opfer. So viele zählte Bekker
auf dem Bildschirm im Kommandostand. Es konnte freilich sein, dass
sich andere noch in den Häusern aufhielten.
    Etwa zwei Stunden vor Sonnenuntergang meldete sich der Bordarzt
bei ihm.
    »Wir wären soweit, Sir«, meinte er beiläufig.
    »Wie viele Geräte?«
    »Drei, Sir.«
    »Das sollte genügen«, entschied Bekker.
    Er aktivierte den Interkom. Auf einem kleinen Bildschirm erschien
Guy Taitinger.
    »Es geht los!« ließ Bekker ihn wissen.
»Antigravschacht an, an der Grenze des untersten Decks
blockieren! Du, Sunik und ich — wir postieren uns in der Nähe
der Südpolschleuse.« Er lachte. »Pfeil und Bogen
werden uns dorthin gebracht.«
    Pfeil und Bogen waren die etwas unförmigen Geräte sicher
nicht, die der Bordarzt eigens für diese Anwendung entwickelt
hatte; aber auf der anderen Seite repräsentierten sie auch
sicherlich nicht den letzten Stand der irdischen Waffentechnik. Aus
einem rund fünfzig Zentimeter langen Lauf wurden
    mit Hilfe von Druckluft kleine Projektile verschossen, die mit
einer scharfen Spitze versehen waren. Unmittelbar hinter der Spitze
befand sich ein winziger Behälter, der mit einem Medikament
gefüllt war. Der Antrieb der Projektile erfolgte durch
Pressluft. Das Medikament war ein rasch wirkendes Narkotikum. Es war
Bekkers Absicht, die Eindringenden mit Hilfe der »Giftpfeile«,
wie Guy Taitinger sie nannte, bewusstlos und unschädlich zu
machen. Später dann konnte man daran gehen, sie auf dieselbe
Weise wie Jariel Boor von den in ihnen wohnenden Quapax zu befreien.
    Bekker, Taitinger und der Robot postierten sich in der inneren
Schleusenkammer. Das Schott, das in den eigentlichen Schleusenraum
hineinführte, stand offen. Zu beiden Seiten vorspringende Wände
boten den Lauernden jedoch ausreichend Deckung. Das Antigravfeld, das
bis zum Boden hinunterreichte und etwa auf der Höhe der Schleuse
endete, damit die Eindringlinge nicht etwa bis zum Mittelpunkt des
Schiffes vordringen konnten, war eingeschaltet. Übrigens war die
Kernzelle des Raumschiffs noch zusätzlich

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