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PR TB 144 Die Seelenlosen

PR TB 144 Die Seelenlosen

Titel: PR TB 144 Die Seelenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihr klarmachen, daß
die gelieferten Roboter in Ordnung waren.
    Henry F. Whistler VII. befürchtete, daß ein Mitglied
seiner Familie negative Werbung betreiben würde, deshalb hatte
er dem Superagenten aufgetragen, die Sache behutsam zu behandeln.
    Was noch schlimmer war: Whistler bildete sich ein, seine Schwester
zu lieben.
    Im Grunde genommen hatte Pattis den Auftrag erhalten, mit einem
Hammer auf ein rohes Ei zu schlagen, ohne daß es dabei zerstört
wurde.
    *
    Der Friseur, der gleichzeitig die Funktion des Kosmetikers und des
Arztes erfüllte, hatte sich diesmal besondere Mühe gegeben.
Kathy Whistler drehte sich langsam vor dem dreidimensionalen Spiegel
um die eigene Achse und betrachtete wohlgefällig ihre äußere
Erscheinung.
    In ein paar Tagen wurde sie fünfzig Jahre alt, in diesem
Jahrhundert kein Alter für eine attraktive
    Frau.
    Der Schneider, er erfüllte gleichzeitig die Funktion des
Schuhmachers und Goldschmieds, legte ihr den nachtblauen Umhang über
die Schultern und reichte ihr die goldene Nadel, mit der sie das
Kleidungsstück über der Brust zusammenhielt.
    Nachdem sie fertig angekleidet war, begab Kathy Whistler sich in
das Ortungszentrum der Burg. Auf einem ovalen Bildschirm breitete
sich das Tal vor ihr aus. Drei Männer schwebten am Fluß
entlang auf die Burg zu.
    Kathy Whistler schnippte mit den Fingern. Das Bild verblaßte,
eine Nahaufnahme wurde eingeblendet.
    „Ist das Pattis?" fragte sie enttäuscht.
    „Nein, Madam!" erwiderte der zuständige
Spezialroboter. „Dieser Mann heißt Huiskoiffer und gehört
genau wie Reccioni zu den Sachverständigen des Superagenten."
    Das Bild wurde ausgeblendet, ein anderes Gesicht tauchte an seiner
Stelle auf.
    „Das ist Fern Pattis, Madam!"
    „Er sieht amüsiert aus, findet ihr nicht?" fragte
sie verwirrt.
    „Es entzieht sich unserer Fähigkeit, derartige
Feststellungen zu fällen, Madam. Wenn Sie es jedoch behaupten,
steht außer Zweifel, daß es stimmt."
    Sie runzelte die Stirn.
    „Er kommt in einem äußerst wichtigen Auftrag
hierher. Mein Bruder kann doch keinen Mann schicken, der es amüsant
findet, wegen drei Milliarden Solar zu verhandeln." Sie nagte an
ihrer Unterlippe. „Vielleicht sollte ich Henry informieren, daß
sein Superagent den Auftrag nicht ernst nimmt."
    Die Idee gefiel ihr, obwohl es eine rein theoretische Überlegung
war. Wenn Pattis eine Niete war, konnte ihr das nur recht sein, denn
es würde die Durchsetzung ihrer Ansprüche erleichtern.
    Sie fuhr fort, das Gesicht des Ankömmlings zu studieren,
wobei ihr auffiel, daß es keineswegs so amüsiert wirkte,
wie sie zunächst geglaubt hatte. Um die Augen des Mannes lag
eine tiefe Ernsthaftigkeit.
    „Nun, Superagent Pattis!" sagte sie leise.
    „Ich bin gespannt, wie Sie wirklich sind und was Sie leisten
können."
    Sie fühlte eine gewisse innere Spannung, immerhin war es
jetzt dreißig Jahre her, daß sie zum letztenmal mit
Menschen zusammengetroffen war. Es kam ihr vor, als sei es erst
gestern gewesen. Die Roboter, exakte Imitationen, hatten stets den
Eindruck entstehen lassen, daß sie von Menschen umgeben war -
jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, da Kathy ihr Versagen erkannt hatte.
    Wie würde Pattis vorgehen?
    War er charmant - oder ein Bauer?
    Sie versuchte erst gar nicht, sich in seine Lage zu versetzen und
auf diese Weise etwas über seine Absichten herauszufinden, denn
das würde ihr bestimmt nicht gelingen. Wenn er hier war, würde
sie ihn rasch durchschaut haben.
    Pattis' Begleiter waren sowieso nur Statisten, die ihm den
Eindruck von Wichtigkeit verleihen sollten.
    Trotzdem sah sie sich jetzt auch den dritten Mann an. Reccioni
wirkte sehr anziehend, vielleicht war Henry der Ansicht, daß
man etwas für die ästhetischen Ansprüche seiner
Schwester tun sollte.
    Es war unschwer zu erkennen, daß Pattis der Kopf dieser
kleinen Gruppe war. Etwas in seinem Gesicht ließ keinen Zweifel
daran.
    „Ein Mann mit Charakter", würde sie zu ihm sagen,
„gibt sich nicht für solche Arbeiten her. Da Sie nun aber
einmal hier sind, um die Sache zu regeln, wollen wir vernünftig
miteinander reden."
    Sie würde Fern Pattis in die Knie zwingen. Dabei würde
ihr Bruder wie ein unsichtbarer Schatten
    hinter ihr stehen und verhindern, daß der Superagent sich in
gebührender Weise verteidigte.
    Ein Spiel! dachte sie befriedigt.
    Ein Spiel um drei Milliarden Solar.
    *
    Ein plattköpfiger alter Mann, der Röhrenhosen und ein
sorgfältig gebügeltes schwarzes Jackett trug, erwartete

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