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PR TB 147 Flucht Der Androiden

PR TB 147 Flucht Der Androiden

Titel: PR TB 147 Flucht Der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kommt.«
    Dicht über dem Horizont standen drei Sterne, helle Lichter im
bereits schwindenden Schwarz der Nacht. In den vergangenen Tagen
waren wir langsam durch die Savanne gezogen, immer nach Osten, und
die sich ständig abwechselnden Formen der Tafelberge zur linken
Seite. Wir hatten uns dem Sitz der Götter, dem niedrigsten und
ausgedehntesten Plateau, bis auf zwei Tagesreisen genähert.
Jetzt erkannte ich undeutlich zwei Silhouetten gegen den Himmel. Zwei
Personen kamen von Osten auf unser Lager zu. Sie gingen langsam und
schienen am Ende ihrer Kräfte zu sein. Ich packte den Bogen,
warf den Köcher über meinen nackten Rücken und
flüsterte:
    »Bleib hier, Hokir. Ich gehe dort hinüber und greife
ein, wenn es nötig ist. Ich habe die Waffe der Götter.«
    Ich hatte den Energiestrahler untersucht und wußte, daß
das Magazin nur für eine bestimmte Anzahl Schüsse reichte.
Ich ahnte nicht, wann es erschöpft sein würde. Jetzt
huschte ich durch das feuchte Gras hinüber zu den Zugtieren, die
sich inzwischen an uns gewöhnt hatten und nicht mehr mit Gewalt
getrieben werden mußten. Hinter dem Wagenkorb kauerte ich mich
nieder und spannte langsam den Bogen aus. Ich drehte den Kopf und
versuchte, die Umgebung genau zu erkennen, aber nur die beiden
Gestalten kamen näher.
    Flüchtende? Vermutlich werden sie von den Fremden verfolgt!
wisperte das Extrahirn. Ich blieb wachsam, wartete unruhig und dachte
an alle möglichen Wahrscheinlichkeiten und vorstellbare
Aktionen. Für die Androiden ging es um das Leben, um ihre neu
gewonnene Freiheit. Sie würden sich wehren, was für mich
völlig logisch war.
    Jetzt wurden die Tiere noch unruhiger, rissen die Köpfe hoch
und stellten die Ohren in die Richtung der Kommenden. Ich verhielt
mich regungslos und glaubte zu sehen, daß ein junger
Eingeborener dort ging und, der Kleidung nach zu urteilen, einer der
Fremden. Auch Hokir rührte sich nicht, aber seine Fäuste
lagen um die Waffen. Schließlich blieben die zwei Wanderer vor
dem Feuer stehen. Jetzt flogen ein paar Äste in die Glut, und
die auflodernden Flammen zeigten mir die Fremden. Ich stand auf und
ging mit gespanntem Bogen näher.
    »Was wollt ihr?« fragte Hokir. Mich hatten sie noch
nicht entdeckt.
    »Ich bringe Aiv. Sie ist vom Berg der Götter
geflüchtet.«
    Es traf mich wie ein Schlag. Wir hatten über Aiv gesprochen,
den
    jüngsten der weiblichen Androiden, unsterblich wie ich. Warum
flüchtete sie? Ich sagte hinter ihrem Rücken:
    »Aiv ist genau dorthin geflüchtet, wo der Henker sie
erwartet. Ich bin der, den sie Jäger nennen.«
    Die Flammen wurden höher, Aiv drehte sich herum, und der
junge Eingeborene hob seinen Speer. Hokir fiel ihm in den Arm und
beruhigte ihn. Ich ging ums Feuer herum und blickte Aiv an. Auch sie
war absolut menschlich und ähnelte mehr als die anderen
Androiden dem Aussehen der Eingeborenen. Sie war auf eine
mädchenhafte Art schöner als Alyeshka. Sie schlug die Hände
vor ihr Gesicht und flüsterte entsetzt:
    »Du bist der Jäger? Du hast Toteen und Calen
erschlagen?«
    »So ist es«, sagte ich. »Warum hast du den Berg
verlassen?«
    Sie hob die Schultern. Adrar war längst erwacht und folgte
schweigend unserer Unterhaltung.
    »Sie sind alle rasend vor Wut. Sie kennen dich nicht und
wissen nicht, was sie tun sollen. Sie fürchten sich und sind
entschlossen, dich zu jagen. Sie glauben, daß du ein Verfolger
von dem Planeten bist, von dem wir geflohen sind. Ich habe es nicht
mehr ausgehalten - jeder Platz ist besser als der im großen
Palast.«
    Ich entspannte den Bogen und dachte nach.
    »Was willst du tun, nachdem du deine Freunde verlassen
hast?«
    »Ich weiß es nicht. Ich will weit weggehen und
irgendwo leben. In Ruhe. Wenn du mich nicht tötest.«
    Sie scheint die Wahrheit zu sprechen. Sieh sie an. Sie weiß
selbst nicht, was sie tun soll. Sie ist verzweifelt.
    Ich setzte mich und winkte den anderen, ebenfalls rund ums Feuer
Platz zu nehmen. Dann sagte ich hart und mitleidslos:
    »Der Herr des Planeten, von dem ihr kommt, weckte mich auf.
Ich bin eine Art Wächter über diese Welt. Der Herr, der
euch erschaffen hat, hat mir euer Leben in die Hand gelegt. Ich soll
die Menschen hier vor Tyrannei und Versklavung retten, und davor, daß
sie von euch ausgebeutet werden. Ich hätte Beyet getötet,
wenn er noch gelebt hätte. Toteen schleuderte ihre Energieblitze
nach mir und starb durch den Pfeil. Calen wurde von einem alten
Hirten erschlagen. Alyeshka habe ich verschont, aber wenn

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