PR TB 148 Göttin Der Galaxis
Sie mich ein. Ich nehme
an, daß wir nur dann näher ans Ziel kommen, wenn wir das
verdammte Feld durchqueren.«
»Hoffentlich reicht es nicht über die ganze Ebene«,
meinte Hung Gol-Tsen. »Erzählen Sie mir, was Sie sehen,
Vymur!«
Vymur Alsaya schilderte die Umgebung, wie er sie sah.
»Phantastisch!« meinte der Kapitän dazu. »Nichts
davon stimmt. Ihre
Waffe liegt ungefähr zehn Meter hinter Ihnen. Drehen Sie sich
wieder um, dann dirigiere ich Sie!«
Vymur gehorchte.
Er tat einen Schritt, dann hob er den Fuß an, um den
nächsten Schritt zu tun. Er erstarrte, als sich unmittelbar vor
ihm der Boden öffnete und orangefarbene Flammenzungen
herausschossen.
Die Flammen schlugen Vymur entgegen. Er spürte die brennende
Hitze in seinem Gesicht, wich einen Schritt zurück und wollte
zur Seite springen, als eine Stichflamme in seine Richtung fuhr.
»Stehenbleiben!« schrie Gol-Tsen.
Der Ton veranlaßte Vymur dazu, den Sprung zu unterlassen.
Die Stichflamme erreichte ihn und hüllte ihn ein. Er spürte
wieder brennende Hitze, aber als er an sich herabsah, merkte er, daß
er unversehrt geblieben war.
»Was hat Sie erschreckt?« fragte der Kapitän.
Vymur berichtete.
»Da war überhaupt nichts«, erklärte Hung
Gol-Tsen. »Aber rechts neben Ihnen hatte sich der Boden
geöffnet.«
Vymur blickte nach rechts. Er sah keine Öffnung, sondern
einen kleinen, mit Steinplatten belegten Platz und dahinter eine Art
Brunnen.
Er holte tief Luft und sagte:
»Ich gehe weiter, Gol-Tsen. Wenn Sie eine Gefahr bemerken,
rufen Sie! Informieren Sie mich! Wenn Sie mich nicht warnen, weiß
ich, daß ich genarrt werde, und setze meinen Weg fort.«
»In Ordnung!« erwiderte der Kapitän.
Langsam ging Vymur weiter. Erneut öffnete sich vor ihm der
Boden. Flammen schossen heraus. Aber diesmal ging Vymur, wenn auch
mit kaltem Schweiß am ganzen Körper, weiter, und die
Flammen verbrannten ihn nicht.
Dann befand er sich jenseits der Flammen. Vor sich sah er eine
geländerlose Bogenbrücke, die über einen Kanal führte,
der mit einer brodelnden schleimigen Masse gefüllt war.
Wieder berichtete er, was er sah.
»Weichen Sie der Brücke aus!« riet Gol-Tsen. »Das
Trugbild soll Sie bestimmt in eine Falle führen.«
Vymur Alsaya wich nach links aus und trat rund zwei Meter neben
dem Brückenaufgang ans Ufer des Kanals. Dort blieb er stehen,
preßte die Lippen zusammen und blickte angewidert auf die
schleimige Masse, die in dem Kanalbett brodelte.
»Worauf warten Sie?« fragte Hung Gol-Tsen.
Vymur zwang sich, einen Fuß in die schleimige Masse zu
setzen. Sein Bein versank bis über die Knöchel darin, aber
seine Fußsohlen vermittelten ihm das Gefühl, auf festem
Untergrund zu stehen.
Langsam ging er weiter, watete durch den imaginären Kanal und
erreichte das andere Ufer.
»Halt!« rief der Kapitän. »Ihre Waffe liegt
direkt vor Ihren Füßen!«
Obwohl Vymur Alsaya nichts von einer Waffe sah, bückte er
sich und streckte die rechte Hand aus. Er fühlte das kühle
Metallplastik des Strahlers, ertastete seine Form und hob ihn auf.
Der Strahler blieb unsichtbar, auch als Vymur ihn ins Gürtelhalfter
zurückschob.
»Was sehen Sie vor sich, Vymur?« fragte Gol-Tsen.
»Einen leicht ansteigenden Hang aus undefinierbarer grauer
Substanz«, berichtete Vymur Alsaya. »In ungefähr
zehn Metern Entfernung steht ein Baum mit blauen Früchten.«
»Alles ist falsch«, gab der Kapitän zurück.
»Zwar steht etwa zehn Meter vor Ihnen etwas; aber es ist kein
Baum, sondern ein leuchtender, sich langsam drehender Mast, um den
helle Lichtpunkte schwärmen. Ich halte es für gefährlich,
in die Nähe der Lichtpunkte zu kommen. Am besten wenden Sie sich
im Winkel von zehn Grad nach rechts, dann kommen Sie nach rund
dreißig Metern an eine Menge verstreuter Gebeine. Ich dirigiere
Sie selbstverständlich um die Gebeine, herum, denn der Platz
dürfte ebenfalls gefährlich sein.«
»In Ordnung«, erwiderte Vymur Alsaya.
Er vollführte die vorgeschlagene Wendung und ging weiter.
Dabei neigte er unwillkürlich den Oberkörper leicht vor -
bis ihm einfiel, daß das eine unsinnige Maßnahme war, da
der Boden ja nur scheinbar anstieg.
Als er rund fünfundzwanzig Meter weit gekommen war,
dirigierte der Kapitän ihn nach rechts.
Vymur konnte die verstreuten Gebeine nicht sehen, aber er verließ
sich auf Gol-Tsens Anweisungen.
Nach weiteren zehn Metern schien der Boden unter ihm plötzlich
nach vorn zu kippen.
Vymur breitet unwillkürlich die Arme
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