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PR TB 149 Die Grosse Flut

PR TB 149 Die Grosse Flut

Titel: PR TB 149 Die Grosse Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wurden, viel weniger von den Quellen und
dem Regen. Er wusste dies, denn in dem Land, aus dem er kam, und das
am anderen Rand der Welt lag, gab es jährliche Überschwemmungen,
die furchtbar waren und alles mordeten, was in ihrem Lauf lag, und
die Seuchen und Tod hinterließen, wenn sie vergangen waren.
    Fünfundzwanzig Jahre war der Bote jetzt alt.
    Er sah aus wie fünfunddreißig. Bisher hatten er und die
Botschaft überlebt. Er glaubte an sich, seinen Auftrag und
daran, dass er die Person schließlich finden würde, selbst
wenn er ein Greis war, bis dies geschah. Er wanderte weiter und
wusste, dass er an einem bestimmten Punkt des Landes scharf nach
Sonnenuntergang abbiegen musste.
    Etwa in einem halben Jahr würde das sein. In der Ferne, an
den Hang geklebt, sah er einige weiße, würfelförmige
Häuser, aus denen dünne Herdfeuer-Rauchfahnen aufstiegen.
Weiter, unermüdlich, den natürlichen Pfaden folgend.
    Die Karren wurden zusammengeschoben und bildeten eine Art
Mauerwall. Die Ochsen suhlten sich im Schlamm, sprangen übermütig
im Wasser des kleinen Flusses umher und schlugen sich die mageren
Bäuche wieder voll. Später standen sie mit stierem Blick da
und käuten wieder; man hatte nur drei von ihnen schlachten
müssen. Noch schliefen die Männer der Truppe. Es war tiefe
    Nacht. In einem großen Kreis rund um das Lager der Truppen
Urs gingen und standen die Wachen, ausnahmslos die in Löwenfelle
gekleideten Einzelkämpfer.
    Auch Enlil schlief, abseits des Lagers, in westlicher Richtung,
damit ihn der Geruch und die Geräusche nicht behelligten. In
seinem leichten Zelt waren nur die Sklavin und eine Dienerin, der man
die Zunge abgeschnitten hatte, damit sie nicht durch ihr Plappern
störte.
    Tillabar, Aharka-Iddin und die beiden Priester, die zukünftigen
Statthalter des Gottes für die Beutestadt Susa, sicherten das
Gelände zwischen dem Lager und dem ersten, strategisch wichtigen
Kanalübergang. Die Menschen aller Dörfer, jener
Ansammlungen aus Hütten, die sich durch ständigen Zustrom
von Nomaden und Bauern des umliegenden Landes vergrößerten,
hatten erkannt, dass die jährlichen Überschwemmungen ihr
eigentlicher Feind waren. Sie bauten deshalb ein gewaltiges Netz von
Kanälen, durch Holzbrücken überschreitbar, in denen
und den darauf folgenden Auffangbecken das Wasser abziehen konnte,
ohne die Aufschüttungen zu gefährden.
    Die vier Reiter bewegten sich auf ausgeruhten Tieren langsam
zwischen der Stadt und dem Lager hin und her.
    Das bleiche Licht des vollen Mondes und der Sterne lag über
den Feldern, den Buschreihen und den Äckern, auf denen Weizen,
Gerste und Flachs angebaut wurde. So weit das Auge reichte, waren die
Felder leer. Nur Brachvögel und Tiere, die ihre Beute und
Nahrung nachts suchten, bewegten die Halme. Es ging nur ein
unmerklicher Westwind, der den vier Reitern die heißen
Gesichter kühlte. An einigen Stellen lagen Haufen
abgeschnittener Halme. Gegen den schwarzen Horizont zeichneten sich
scharf die Dächer der Hütten und Türme ab. Die Reiter
blieben im weichen Gras neben den Wegen auf den Dämmen oder am
Rand der Äcker, so dass die Hufschläge sie nicht verrieten.
Hin und wieder bellte ein Hund. Uhus flogen über die Köpfe
hinweg und fingen Mäuse und große Insekten. Einige
Augenblicke lang bildete sich vor dem Mond ein trichterförmiger
Schwarm von Fledermäusen, der sich wie eine Windhose bewegte und
dann auflöste.
    „Sie sind ahnungslos!“sagte Tillabar mit ihrer
seidigen Stimme. „Aber sie werden den Fehler machen, sich zu
wehren.“
    Die fünfhundert Soldaten schliefen. Man hatte sie gut, aber
nicht zu gut essen lassen. Sie waren erholt, hatten ihre Körper
eingeölt und massiert und ihre Waffen nachgesehen.
    Aharka-Iddins Hengst scheute vor der Leiche eines Mannes, der am
Boden lag. Der Pfeil, der ihn im Rücken getroffen hatte, war
deutlich zu sehen. Es war kennzeichnend für den Bogenschützen,
dass er den Mann hatte rennen lassen - er wusste, dass er nach
dreihundert Schritten tot zusammenbrechen würde. Aharka zwang
sein Reittier zur Ruhe, stellte sich in den Haltebügeln auf und
spähte umher. Er sah nur leere Felder und unbelebte Kanäle.
Nicht einmal die Schöpfma-schinen bewegten sich.
    „Sie wehren sich, darauf müssen wir uns verlassen. Der
Stadtkönig ist ein entschlossener, kluger Mann. Er wird damit
rechnen, dass Ur seine Hand ausstreckt!“erklärte einer der
Priester.
    „Aber nicht damit, dass es so früh geschieht.“
    „Mit Sicherheit

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