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PR TB 149 Die Grosse Flut

PR TB 149 Die Grosse Flut

Titel: PR TB 149 Die Grosse Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Siedlung.
Das bedeutete, dass ich und in geringerem Maß auch Nisobar -
mich der klugen und verständnisvollen Obhut von Alyeshka und
D’agana überließ. Es tat mir wohl. Bis auf eine
dramatische Einschränkung.
    Die erste ruhige Nacht seit der Rückkehr. Die Zeit zwischen
dem Verblassen der südlichen Sterne und dem ersten, schüchternen
Morgengrauen. Plötzlich erwachte ich; es war kein einfaches
Beenden des Schlafes, sondern ein Zustand der Hellsichtigkeit, der
mich erschreckte. Ich ahnte, was kommen würde. Ich schwang meine
Beine herum und lehnte mich gegen die kühlen Lehmziegel, die
immer ein wenig Feuchtigkeit in sich trugen.
    Niemand außer mir hörte das laute Lachen voll falschen
Humors. Nicht einmal das Mädchen, das ausgestreckt neben mir lag
und schlief. Ich presste meinen Hinterkopf gegen die Wand. ES meldete
sich wieder, ES sprach laut und dennoch unhörbar.
    „Großer Jäger Atlan! Stadtgott von Ninive!
Furchtloser Bote in der Wüste! Du hast erlebt, mit welchem Ärger
es jedes Mal verbunden ist, wenn meine Spielzeugfiguren flüchten.
Aber du hast auch erleben müssen, dass sich diese Welt kurz vor
der Zeit befindet, in der die ersten Hochkulturen entstehen werden.
Ihr alle legt hier die Keime. Einige werden aufgehen, andere erst
später, wieder andere niemals.“
    Wieder lachte ES. Alle Vorgänge, selbst ein Kriegszug von Ur,
schienen ihm ein unendliches Vergnügen zu bereiten. Ebenso die
makabre Einstellung, mich zum Wächter von Larsaf Drei zu machen
und meine Erinnerungen nach Belieben auszulöschen.
    „Du weißt?“fragte ich in konzentrierten
Gedanken, „dass es ein grauenhaftes Morden und Schlachten geben
wird?“
    Diesmal kein Lachen.
    „Dies weiß ich, Arkonide! Aber so sehr ich
missbillige, dass Enlil und An die Welt versklaven wollen, so müssen
wir auch zugeben, dass durch diese Anstrengungen erstmalig auf diesem
Planeten eine Reichsidee geboren wird. Sie wird die Ewigkeiten
überdauern, das weiß ich aus
    meinen Spielzügen auf Wanderer. Trotzdem hast du die Aufgabe,
so bald wie möglich dieses unheilvolle Treiben einzudämmen.
Enlil und An aber müssen auf eine Art sterben, die aus ihnen
-und meinethalben auch aus dir, Atlan - Götter werden lässt.
Lasse eine Sage entstehen. Es werden sich bald um Kultstätten
Priester und Adepten scharen, die Wissen vermitteln und weitergeben.
Indem du mich verfluchst wegen dieser Aufgabe, werden wir an dieser
Welt weiterbauen.“
    Ich hatte wenig darauf zu antworten. Ich schwieg. Konnte es sein,
dass diese Gemeinschaftsintelligenz, uralt und weise, tatsächlich
echte Verantwortung für die Bevölkerung dieses
barbarischen, wilden, schönen Planeten besaß?
    „Du hast es erraten, Atlan. Wir beide handeln aus echter
Sorge. Gehorche, und du wirst schöne Zeiten erleben nach dem
Kampf. Ich werde dir helfen, die Natur wird dich in deiner Aufgabe
unterstützen.
    Warte bis zu einem Zeitpunkt, der dir richtig erscheint.
    Dann schlage zu und vernichte die Androiden und lasse aus ihnen
echte Götter werden. Deine und ihre Taten werden mündlich
weitergegeben werden, da noch niemand die Schrift kennt in dieser
Welt.“
    Ein neuerliches, grässliches Lachen. Dann entfernte sich ES
aus meinem Geist und meinen Gedanken. Ich war wieder allein. Allein
mit D’agana und meinem Vorhaben, nach Susa zu gehen und dort zu
erleben, was Enlil in seiner Vermessenheit für die Ausbreitung
der „Reichsidee“getan hatte.
    Der Bote:
    Den Strand des tiefeinkerbenden Meeres hatte er verlassen. Er
wanderte jetzt nach Norden und folgte dem Saum des Gebirges. Hügel
und Flüsse, winzige Seen und friedliche Nomaden waren die Punkte
der Landschaft, die er sich merkte. Noch besaß er den Gürtel
mit der geheimnisvollen Botschaft, deren Bedeutung er nicht einmal
selbst kannte. Dharon, der braunhäutige Mann, hatte sich erholt.
Sein Haar war geschnitten worden und besaß wieder Glanz. Er war
satt und zufrieden, und seine Füße hatten weder Blasen
noch wunde Stellen. Auch Frauen hatte er besessen die scheuen,
schlanken Mädchen und Frauen der Gebirgler gaben sich dem
Fremden gern hin.
    Je weiter er nach Norden vorstieß, desto mehr wurde er an
den ersten Abschnitt seiner Reise erinnert. Die höchsten Berge
trugen noch jetzt, auf den Nordhängen und in Spalten, weiße
Spuren von Eis und festgebackenem Schnee. Hin und wieder, nur ganz
kurz, schneite es, Dharon begann zu begreifen, dass all diese Flüsse
hier, von denen er hatte erzählen hören, von dem
schmelzenden Schnee gespeist

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