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PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II

PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II

Titel: PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Flug in eine unbekannte
Welt ist jedenfalls echt.
    Roger schaltete das Antigravfeld ein. Der Gleiter wurde schwerelos
und stieg langsam in die Höhe. John, der seitlich zum Schiff
zurücksah, erschrak unwillkürlich, als er die zwei Meter
lange Eidechse erblickte, die noch immer zwischen den Teleskopstützen
lag und auch die ganze Nacht dort verbracht zu haben schien.
    Niemand hatte bei den Startvorbereitungen an sie gedacht. Sorglos
waren sie herumgelaufen, und das Tier hatte sie nicht angegriffen.
Ein gutes Omen.
    „Sicherlich ein Vegetarier", vermutete Major Roger, als
John ihn darauf ansprach. „Ich glaube nicht, daß wir
etwas von dieser Gattung zu befürchten haben."
    Sie flogen mit geringer Geschwindigkeit auf die Baumgruppe zu, die
ihnen gestern eine so erstaunliche Überraschung bereitet hatte.
Diesmal jedoch geschah nichts, als sie dicht darüber
hinwegglitten, bis der Abhang und das Meer vor ihnen lagen. Das
Wasser war klar, und man konnte bis hinab zum Grund sehen. Dazwischen
bewegten sich schnelle, dunkle Schatten.
    „Verhungern werden wir also nicht", knurrte Roger
befriedigt.
    „Sehen wir uns auch die Wälder an, Sir?"
    Roger nickte.
    „Natürlich, denn wenn es hier überhaupt Gefahren
gibt, dann in den Wäldern, deren gewaltiges Ausmaß wir ja
schon vom Raum aus feststellen konnten. Wir umrunden da vorn das Kap
und fliegen landeinwärts."
    Hinter dem Kap wurde das Gelände felsiger und trug kaum noch
Vegetation, aber das änderte sich bald. Ein breiter Strom
mündete ins Meer, in viele Arme verzweigt. Er bildete eine
Unzahl von Inseln, die mit kleinen Sumpftümpeln übersät
waren. An den Ufern des Stromes begann ein üppig wuchernder
Urwald, dessen grüner Teppich alles Leben darunter verbarg.
    „Eine unberührte Wildnis", schwärmte John,
obwohl man ihn kaum als eine romantische Natur bezeichnen konnte.
„Eine Urwelt, die erst in einer Million Jahren -vielleicht -
intelligente Lebewesen hervorbringt."
    „Wenn wir nicht nachhelfen!" erwiderte Roger. Er legte
eine Hand auf die Flugkontrolle. „Wir werden etwas tiefer
gehen. Der Urwald hat Lichtungen und Sumpfseen. Vielleicht entdecken
wir doch etwas..."
    Minutenlang schwebten sie nahezu bewegungslos noch tiefer als die
Baumkronen über einem buntschillernden See, dessen Oberfläche
so ruhig war, daß man annehmen konnte, das Wasser sei gefroren.
Es war trübe und undurchsichtig, mit grünen Schwimmpflanzen
durchsetzt und sah wenig vertrauenerweckend aus.
    „Möchte wissen, was sich da unter der Oberfläche
verbirgt, Sir."
    „Vielleicht überhaupt nichts, Pendrake." Sie
flogen weiter, nun nach Westen, um später nach Süden
abzubiegen. Vor ihnen lag die Grassteppe, am Horizont ein
langgestrecktes Gebirge, links wieder das Meer.
    Wenn es auf Virginis II überhaupt höher entwickelte
Lebewesen gab, dann würden sie wahrscheinlich am Fuß des
Gebirges ihr Hauptquartier aufgeschlagen haben. Dort gab es frisches
Wasser und einigermaßen Schutz vor eventuellen Raubtieren. Und
in der Steppe...
    „Dort!" rief John plötzlich und deutete schräg
nach unten. „Sehen Sie nur, Sir! Eine ganze Herde von
Pflanzenfressern!"
    Roger änderte den Kurs geringfügig und ging tiefer. Es
waren vielleicht zweihundert Tiere, die dort friedlich grasten und
kaum den Kopf hoben, als der Gleiter dicht über ihnen
dahinschwebte. Sie erinnerten ein wenig an terranische Kühe,
waren jedoch kleiner. Ihre schlanken, langen Beine verrieten
Schnelligkeit, und das spitze Hörn auf der Stirn ließ die
Vermutung zu, daß sie sich eines Gegners sehr gut erwehren
konnten.
    „Die Fleischfrage wäre also geklärt", ließ
sich der Kommandant vernehmen. „Captain Sherry wird zufrieden
sein."
    Es fiel John auf, daß Major Rogers Stimme längst nicht
mehr so dienstlich klang wie früher. Überhaupt schien er
sich verändert zu haben, seit sie gelandet waren. Wahrscheinlich
hatte er sich so in seine simulierte Notlage hineingelebt, daß
er sie im Unterbewußtsein ernst nahm, wie er es von seinen
Kadetten verlangte.
    Die Einhörner waren die einzigen Lebewesen, die sie an diesem
Tag entdeckten. Es gab mehrere Herden von ihnen, die alle ihre
eingeteilten Futterbezirke zu haben schienen - das erste Zeichen
eines beginnenden sozialen Verhaltens. Vielleicht würden sie
einmal die vorherrschende Spezies von Virginis II sein.
    Sie landeten dicht beim Schiff. Captain Sherry kam ihnen entgegen
und wartete, bis sie ausgestiegen waren.
    „Ich habe den Kadetten für den Rest des

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