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PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II

PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II

Titel: PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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denn in der Nähe
wuchsen keine Bäume. Dafür stolperte der nun vorangehende
Leutnant Bourbon über ein im Gras verborgenes Lebewesen, das wie
eine zu groß geratene Eidechse mit viel zu langem Hals aussah.
Er warnte die Nachfolgenden und hielt an.
    Das Tier blieb sitzen und sah ihn mit seinen runden großen
Augen starr an, so, als habe es Angst. Bourbon schob den Strahler in
die Halterung am Gürtel zurück.
    „Scheint harmlos zu sein“, sagte er beruhigt. „Dabei
habe ich mir fast den Knöchel verstaucht.“
    „Ob es gut schmeckt?“ fragte Melbert.
    „Sei froh, daß du ihm nicht schmeckst“, sagte
Finley vorwurfsvoll. „Es ist immerhin fast zwei Meter lang.“
    Sie machten einen großen Bogen um die Langhalseidechse und
näherten sich dem Schiff. Als John sich einmal umdrehte, sah er,
daß die Echse ihnen langsam folgte, so, als wolle sie erkunden,
wohin die Fremden gingen, die sie so unsanft geweckt hatten.
    „Paßt auf, daß es nicht mit ins Schiff kommt“,
rief Major Roger.
    Ohne weiteren Zwischenfall gelangten sie an Bord und schlössen
die Luke. Die Eidechse blieb zwischen den Teleskopstützen liegen
und schien beschlossen zu haben, im Schatten der riesigen Kugel
weiterzuschlafen. Es war schon später Nachmittag.
    Der Kommandant empfing sie in der Kommandozentrale und ließ
sich ausführlich berichten. Dann faßte er zusammen:
    „Es sieht günstig für uns aus. Wir werden
hierbleiben. Morgen nehmen wir eine gründliche Inspektion des
Schiffes vor, um die Fehler zu finden, die uns auf Virgi-nis II
festhalten. Sollten uns die Reparaturen nicht möglich sein,
beginnen wir in zwei Tagen mit dem Bau der Siedlungshäuser. Wir
müssen uns an die Welt gewöhnen, die vielleicht für
längere Zeit unsere Heimat sein wird. Ich selbst werde morgen
einen Inspektionsflug mit dem Gleiter unternehmen. Kadett Pendrake,
Sie werden mich dabei begleiten.“
    Damit entließ er sie.
    „Man könnte meinen, die glauben selbst an die
Notlandung“, stellte abends Tomaselli fest, als er mit den
anderen in der Messe saß und Obstsaft in sich hineinschlürfte.
„Und der Baum hat wirklich mit Nüssen nach euch geworfen?“
    „Sieh dir doch nur Tschu Pengs Nase an!“ forderte
Melbert ihn auf. „Die Dinger waren noch härter als Nüsse
- und größer.“
    „Fehlt nur noch, daß die Bäume laufen können“,
spottete einer der anderen Kadetten. „Ich glaube kein Wort.“
    „Wenn dir so ein Ding die Nase eindrückt, mußt du
es glauben!“ prophezeite ihm Gerad, und Tschu Peng nickte
bestätigend.
    „Der Baum interessiert mich.“ Annicque Bonnet schien
keine Sekunde an dem Wahrheitsgehalt der Schilderung zu zweifeln.
„Auf dieser Welt kann die Entwicklung ganz anders verlaufen
sein als bei uns. Wir haben doch schon von den merkwürdigsten
Lebensformen gehört. Oder kennt ihr nicht die Berichte der
Explorerflotte?“
    „Ich habe ein paar Filme gesehen“, sagte Hank Finley.
„Aber kein Mensch weiß, ob nicht Trickaufnahmen dabei
waren. Jedenfalls waren schlimmere Sachen als sich bewegende Bäume
dabei. Wenn es wenigstens gefährliche Raubtiere hier gäbe,
    dann würden sie die Übung vorzeitig abbrechen, und wir
wüßten, daß sie uns an der Nase herumgeführt
haben."
    „Das wissen wir auch so", meinte einer. John Pendrake
nickte ihm zu und trank sein Glas aus. Er wollte in aller Ruhe seinen
Mikro-Hyper-Empfänger im Ring untersuchen. Er begriff nicht,
warum der nicht mehr funktionierte. Vielleicht war eine der winzigen
Druckplatten zerbrochen, das kam vor.
    Gerad begleitete ihn in die Kabine, die anderen blieben noch in
der Messe, um weiter zu diskutieren.
    Der andere Tag war alles andere als erfreulich.
    Leutnant Zero und Sergeant Brüll hielten die Kadetten auf
Trab und jagten sie von einer Sektion des Schiffes in die andere.
Selbst Wartungsroboter wurden bei der Suche nach den Defekten
eingesetzt. Sherry, Bourbon und Truc überwachten die
Inspektionsarbeiten.
    Unterdessen ließ Major Roger den Gleiter startbereit machen,
nachdem er mit einigen Schwierigkeiten aus dem Hangar geholt worden
war. Nun stand er silbern schimmernd im niedergetrampelten Gras, ein
tropfenförmiges Gebilde mit kurzen Flügeln und einem
kleinen Cockpit. Seitenwände und Dach der Kabine waren
durchsichtig.
    John, ebenso wie der Kommandant mit einem Strahler ausgerüstet,
kletterte auf den Hintersitz. Roger nahm vor den Kontrollen Platz und
unterzog die Instrumente einer letzten Prüfung. Simulierte
Notlandung oder nicht, dachte John, dieser

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