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PR TB 154 Der Zukunftsseher

PR TB 154 Der Zukunftsseher

Titel: PR TB 154 Der Zukunftsseher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auf, doch der Maruner
unterbrach ihn.
    „Nicht Rhodan, Tiff. Beide. Sie und Atlan ebenso wie Rhodan.
Das ist eben das Problem."
    Der Gleiter schwebte in die Hangarschleuse der Korvette ein.
Julian Tifflor stieß die Tür auf und stieg eilig aus. Er
entfernte sich mit großen Schritten von der Maschine, blieb
dann aber an einem Schott stehen und wartete, bis Frank Pamo bei ihm
war. Er nickte.
    „Sie haben recht, Frank. Jeder von uns versucht eben, seine
Ansichten durchzusetzen, weil er fest davon überzeugt ist, daß
er allein die richtigen Ansichten hat."
    „Und dabei überlegt er nicht, ob der andere nicht aus
der gleichen Überzeugung heraus handelt und auf seine Weise
vielleicht sogar auch recht hat."
    „Wie würden Sie den Konflikt zwischen Rhodan und Atlan
lösen?"
    „Ich kenne zu wenig davon, Tiff. Außerdem ist das
vorläufig nicht unser Problem. Solange wir auf diesem Planeten
festsitzen und nicht wissen, ob wir ihn jemals wieder verlassen
werden, müssen wir uns auf unsere Aufgaben konzentrieren. Alles
andere wäre sinnlos." Tifflor preßte die Lippen
zusammen. Ihm gefiel nicht, daß Frank Pamo wiederum recht
hatte.
    „Ich bin einverstanden", sagte er schließlich, um
abzulenken. „Fliegen Sie heute nacht in die Stadt, und machen
Sie die Kopien. Wir müssen wissen, was im Buch steht."
    „Die Nacht ist dunkel genug", sagte Pamo. „Wir
brauchen keine Deflektoren."
    „Was können die Geräte schon schaden?" fragte
Blue.
    „Ich fühle mich einfach sicherer, wenn ich für die
Tempteter unsichtbar bin."
    Der Maruner schüttelte den Kopf.
    „Ich spüre, daß es ein Fehler wäre, die
Deflektoren noch einmal einzusetzen. Verzichten wir lieber darauf.
Das ist besser. Überwinde deine Schutzinstinkte, die dich dazu
verleiten wollen, dich zu verstecken, wo es gar nicht notwendig ist."
    „Also schön", lenkte der Biologe ein.
    „Tiff kommt", sagte Simo San, der auf der Schulter
Pamos saß und mit einem Arm nach einem Fluginsekt schlug, das
ihn neugierig umkreiste.
    Julian Tifflor grüßte mit einer lässigen
Handbewegung. Er sah besorgt aus.
    „Wir haben soeben einige unangenehme Nachrichten
aufgefangen", erklärte er.
    „Es geht um den Gehörnten."
    „Also lebt er?" fragte Blue.
    „Er lebt", bestätigte Tifflor. „Ennophtend,
wie er auch genannt wird, wurde von den Silbernen Priestern entführt
und in ein Land im Osten gebracht. Wie den Nachrichten zu entnehmen
war, ist dieses Land ziemlich groß. Es umfaßt etwa ein
Drittel der Oberfläche von Temptet. Zwischen diesem Gebiet, in
dem wir uns befinden, und dem der Priester besteht eine scharfe
Trennung. Hier spricht man ziemlich verächtlich von den anderen.
Man wirft ihnen religiösen Wahn und Geisterglauben vor."
    „Was hat das mit dem Gehörnten zu tun?" fragte
Blue.
    „Die Priester haben ihn entführt, weil er das Buch
verfaßt hat. Man wirft ihm Hexerei vor und hat ihn deshalb
angeklagt. Die hiesige Regierung rechnet mit einem Todesurteil, das
vielleicht schon morgen vollstreckt werden wird."
    „Das dürfen wir nicht zulassen", empörte sich
Simo San, der das neugierige Insekt mit einem gezielten Boxhieb auf
ein Facettenauge vertrieb.
    „Dieser Meinung bin ich auch", bestätigte Tifflor.
    „Wollen Sie, daß wir unser Unternehmen zurückstellen?"
fragte Pamo.
    „Auf keinen Fall. Nur, beeilen Sie sich, bitte. Halten Sie
sich nicht länger auf als unbedingt notwendig. Es ist genug,
wenn Sie zunächst etwa ein Drittel des Buches kopieren."
    „Okay, dann wollen wir uns nicht länger aufhalten",
sagte der Maruner. Er legte den Schutzhelm seines leichten
Kampfanzugs zur Seite und schritt zur Schleuse. Blue folgte ihm. Simo
San streckte sich auf der Schulter Pamos aus und verschränkte
die Arme unter dem Kopf. Seinen Schutzhelm hatte er sich auf den
Bauch gelegt. Er wollte nicht darauf verzichten. Der Siganese
veränderte seine Lage nur wenig, als Pamo zum Flug überging.
Er rollte sich zweimal um sich selbst und lag dann auf dem Rücken
des Maruners. Von hier aus blickte er zum wolkenverhangenen Himmel
hinauf. Weit über sich erkannte er einen
    Schwarm riesiger Vögel, der nach Süden zog. Voller
Unbehagen dachte er an die unangenehmen Minuten, die er in den
Krallen eines Vogels verbracht hatte.
    Die Erinnerung an dieses Ereignis veranlaßte ihn dazu, den
Schutzhelm anzulegen und ein wenig aufmerksamer zu sein als bisher.
Frank fand das Ordnungshaus mühelos wieder, da es die meisten
anderen Gebäude deutlich überragte. Zudem brannten in

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