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PR TB 154 Der Zukunftsseher

PR TB 154 Der Zukunftsseher

Titel: PR TB 154 Der Zukunftsseher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gebäude im Zentrum der Stadt zu.
    „Es ist das Ordnungshaus", erläuterte Tifflor.
„Awyhat gehört zu den Oberen der Stadt. Welche Funktion er
jedoch genau hat, weiß ich noch nicht."
    Er landete auf einem kleinen Innenhof, in dem sich die Gerüche
aus Unrat und Küche mischten. Frank Pamo war froh, als sie durch
eine Tür ins Haus gegangen waren, wo die Nase weniger stark
gequält wurde. Der Tempteter Awyhat kam ihnen bereits entgegen.
Er begrüßte sie, indem er die Arme vor der Brust
verschränkte und die beiden Stielaugen tief herabsenkte.
    Er führte sie in einen kleinen Raum, in dem sich zahlreiche
Bücher und Kästen stapelten. Auf dem Boden lagen
beschriftete Papiere herum, und auf Hockern standen Tintenfässer
und Schreibfedern.
    „Ich habe aufgeräumt", sagte Awyhat. „Jetzt
sieht es wieder ordentlich hier aus."
    Frank Pamo unterdrückte ein Lächeln.
    Er fand, daß sich ihnen ein geradezu chaotisches Bild bot.
    „Darf ich erfahren, weshalb ihr gekommen seid?"
    „Wir möchten dich bitten, uns das Buch des Gehörnten
zu zeigen. Dürfen wir es lesen?" fragte Tifflor.
    Der Tempteter fuhr zurück.
    „Unmöglich", rief er. „Ich kann euch
berichten, was in dem Buch steht, aber einsehen darf es niemand außer
mir. Es wäre ein unverzeihliches Vergehen, wenn ich es euch
zeigte."
    „Es ist sehr wichtig für uns", sagte Tifflor.
    „Ausgeschlossen", erwiderte Awyhat. „Auf gar
keinen Fall."
    „Es ist gut. Danke", sagte Frank Pamo rasch. „Wir
wollten dich nicht beleidigen."
    Julian Tifflor wollte noch nicht aufgeben, aber der Homo Superior
legte ihm rasch die Hand auf den Arm und zwang ihn so zu schweigen.
    „Du bist verständig", bemerkte Awyhat und senkte
seine Stielaugen.
    „Ich weiß das zu schätzen."
    „Du wirst erlauben, daß wir uns nun verabschieden",
sagte Pamo.
    „Ich erlaube es."
    Schweigend kehrten Tifflor und Frank zum Gleiter zurück. Erst
als sie die Stadt wieder verlassen hatten, sagte der Homo Superior:
„Es wäre sinnlos gewesen, Awyhat noch länger zu
drängen. Haben Sie nicht gemerkt, wie gereizt und aggressiv er
wurde?"
    „Überhaupt nicht", entgegnete Tifflor. „Tut
mir leid. Mir ist nichts aufgefallen."
    „Unser Rückzug soll nicht bedeuten, daß wir
aufgeben", sagte der Maruner.
    „Im Gegenteil. Das Buch ist so wichtig für uns, daß
wir es unbedingt einsehen müssen."
    „Machen wir uns nicht ein wenig verrückt?" fragte
Tifflor.
    „Vielleicht messen wir dem Buch doch etwas zuviel Gewicht
bei."
    „Auf gar keinen Fall", erwiderte der HS. „Wir
müssen wissen, was darin steht. Deshalb werden Simo San, Blue
und ich heute nacht ins Ordnungshaus eindringen und einige Auszüge
aus dem Buch machen. Wenn die Übersetzung vorliegt, können
wir besser beurteilen, ob das Buch wirklich von Bedeutung für
uns ist oder nicht."
    „Ich bin einverstanden", sagte Tifflor sofort.
    „Aber lassen Sie sich nicht erwischen. Das könnte eine
üble Verstimmung geben."
    „Sie täuschen sich schon wieder", bemerkte Pamo
lächelnd. „Sie gehen davon aus, wie Sie oder ich reagieren
würden, wenn wir einen Einbrecher überraschen würden.
Aus dem Verhalten Awyhats konnte ich eindeutige Schlüsse ziehen.
Sie sagen mir, daß die Konsequenzen hier auf Temptet ganz
andere wären als bei uns. Fragen Sie mich aber nicht, wie sie
wären, das könnte ich Ihnen noch nicht sagen."
    „Woher wollen Sie das alles wissen, Frank?"
    „Ich weiß es eben. Erklären kann ich es Ihnen
nicht oder nur sehr schwer. Erläutern Sie mal einem, der von
Geburt an blind ist, was Farben sind."
    „Sie bezeichnen mich als blind?"
    „Was Kommunikationsprobleme angeht, sind Sie es, so wie es
alle Menschen sind. Die galaktische Geschichte der Menschheit ist
ebenso von Kommunikationsschwierigkeiten gekennzeichnet, wie es die
Geschichte der Menschheit bis zu ihrem Aufbruch ins Weltall war."
    „Wir haben diese Schwierigkeiten überwunden, Frank."
    „Das können Sie gar nicht, weil es dem Homo sapiens
nicht gegeben ist, das wirklich zu tun."
    „Sie sind hochmütig."
    „Nur realistisch, Tiff. Sie behaupten, daß Sie über
solchen Schwierigkeiten stünden. Tatsache aber ist, daß es
zwischen Ihnen und Atlan auf der einen, und Rhodan auf der anderen
Seite schwere Verständigungsschwierigkeiten gibt."
    „An denen allein Rhodan schuld ist."
    Frank Pamo lachte leise.
    „Warum lachen Sie?" fragte Tifflor gereizt.
    „Weil Sie mir soeben den Beweis dafür geliefert haben,
daß ich recht habe."
    „Rhodan ...", begehrte Tifflor

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