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PR TB 156 Der Löwe Von Akkad

PR TB 156 Der Löwe Von Akkad

Titel: PR TB 156 Der Löwe Von Akkad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Und paß auf, daß die Leute von
Esch-nunna unsere Pferde nicht stehlen!" rief ich zurück
und lachte ermattet.
    Unsere Aufgaben waren hier erfüllt. Ein Teil der Ladung
gehörte mir, wie auch der Gewinn aus diesem Teil. Mir und
Rhai-ghur gehörten auch die Pferde; denn unsere Aufgabe war es
gewesen, die Karawane sicher hierher zu bringen.
    Wir bogen in die Mauern der Karawanserei ein. Sklaven kamen und
halfen uns. Ein Wagen mit königlichen Soldaten erschien und
sagte, daß für den Fremden und seinen Freund ein
königliches Haus bereitstehe. Wir wären Gäste des
Königs. Morgen mittag würde er mit uns sprechen wollen. Wir
verließen die Karawane. Die erfahrenen Treiber und Takoshur
wußten, was sie zu tun hatten. Schweigend, aber in einem kurzen
Galopp, folgten wir den Soldaten. Es ging durch die halbe Stadt.
    Wir hielten kurz am Rand eines ganz besonderen Teiles der Stadt.
Hier hatte sich Esch-nunna verwandelt. Büsche und Bäume,
große Rasenflächen, die von Schafen kurz gehalten wurden,
Wege aus weißem Dünensand. Dahinter hochragende Mauern, am
Sockel aus Bruchstein, darüber aus Lehmziegeln und kleineren,
hochgebrannten Zierziegeln. Schleudernd hielt der Kampfwagen an, ein
Soldat sprang herunter und faßte unsere Tiere knapp hinter der
Trense am Zügel.
    „Kommt!" sagte er. „Ihr werdet alles haben: Warme
Bäder. Sklaven und Sklavinnen. Wein und Essen. Und weiche Felle.
Dies ist ein Haus, das unser Herr den Gästen und den anderen
Stadtherren und den höchsten Priestern gibt. Ihr seid
willkommen."
    Eine Allee aus Büschen und teils gemauerten, teils
gemeißelten Statuen nahm uns auf. Wir näherten uns einem
flachen Haus, das aus Holzbalken und Mauerwerk bestand und sich über
einem kleinen See erhob. Sklaven schnitten das Röhricht ab und
bündelten es. Enten und andere Wasservögel schwammen umher.
Ein Bild des Friedens und der verheißungsvollen Ruhe. Wir
umrundeten das halbe Haus und stiegen vor dem Eingang ab.
    Von allen Seiten kamen rund ein Dutzend Mädchen und Männer
auf uns zu, und Rhai-ghur stieß einen anerkennenden Pfiff aus.
Ich hatte andere Gedanken. Wir wurden richtiggehend überwältigt:
man zog uns ins Haus, zeigte uns zwei geräumige Fenster mit
Leinenvorhängen vor den Fenstern. Ich roch erhitztes Wasser, das
man mit dem Absud bestimmter Kräuter
    gemischt hatte. Wir spürten unsere Müdigkeit jetzt noch
stärker. Unsere Pferde wurden in einen Stall gebracht.
    „Ich weiß, das alles kann nicht wahr sein!"
murmelte ich und versuchte, meine Kleidung abzulegen. ES hatte mich
so ausgerüstet, daß ich anders aussah als die Bewohner
dieses Landes, aber dennoch nicht zu fremdartig. Ebenso Rhai-ghur.
    „Doch. Es ist wahr. Warte bis morgen früh. Dann erst
werden wir es für einen Traum halten."
    Sklavinnen halfen uns beim Ausziehen und huschten kichernd mit
unserem schmutzigen Zeug weg. Man brachte uns Essen und Wein. Dann
zog man uns in ein riesiges, in den Boden gemauertes Bad, von dem
duftender Dampf aufstieg. Wir versanken in dieser Wohltat und
schliefen fast ein. Schließlich fanden wir uns auf einer
Terrasse über dem Wasser wieder. Satt und müde, erschöpft
und verwundert - das war unsere Stimmung.
    „Es war fast zuviel für uns. Wir brauchen Schlaf.
Morgen werden wir genau wissen, wer wir sind."
    Ich entgegnete gähnend:
    „Und was wir sind. Wir reiten in Masken durch ein fremdes
Land, sollen einem fremden König dienen und sind nichts anderes
als Marionetten. Figuren in einem Spiel, das nicht unser Spiel ist."
    Im gleichen Moment übermannte mich die Müdigkeit. Ich
hatte erkannt, was wir waren: Staubkörner im Sturm. Die
Verzweiflung packte mich, als ich davonstolperte und auf meinem Lager
zusammenfiel. Ein wilder Schmerz der Resignation bohrte wie ein
Messer in mir.

3.
    VERBORGEN IN DER DUNKELWOLKE: Planet Gäa IM ZENTRUMSBAU DES
PLANETAREN KRANKENHAUSES:
    Im Sektor Langzeittherapie, die Überlebensstation, derzeit
konzentriert auf einen Patienten DIE ZEIT: 00 h 15 m 45 s
    alarm! a-l-a-r-m-ü ALARM! ALARM!
    Eine silberhaarige Schwester und ein kahlköpfiger Internist
schraken zusammen. Sie waren aus dem Bann von Atlans Erzählung
gerissen worden. Ein halbvoller Becher Kaffee fiel um und
verschüttete den Inhalt über Notizblätter und das
Überwachungspult. Lampen begannen in stechenden Schockfarben zu
flackern. Summer in verschiedenen Tonhöhen dröhnten. Die
Ruhe der Nacht zerfetzte im grellen Chaos der Angst um das Leben des
Arkoniden. Der Kontursessel wippte wild, als der

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